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Weinbergwandern im Kochertal bei Ingelfingen
Vorwort
Liebe Leserin, lieber Leser,
Wasser ist etwas, was den Menschen magisch anzieht. Fließt, rauscht und strudelt es auch noch, ist also Leben darin, dann erst recht. Und wenn dieses Wasser mit einer herrlichen Landschaft und mit Orten voller Kultur, Geschichte und Sehenswürdigkeiten kombiniert ist, dann gleich zweimal. Dies alles erlebt man bei Besuchen im Jagst- und im Kochertal. Beide Flüsse fließen durch das nördliche Baden-Württemberg, zu großen Teilen durch Hohenlohe. Sie kann man als Zwillingsflüsse bezeichnen. Beide entspringen auf der Ostalb, durchfließen dann mehr oder weniger parallel Hohenlohe – einmal berühren sie sich fast – und münden nicht weit voneinander entfernt bei Bad Friedrichshall in den Neckar. Unterwegs bieten sie oft ein naturnahes Bild, wie man es nicht mehr häufig sieht.
Was liegt also näher, als sich dieses schöne Stück Baden-Württemberg auf den Spuren von Jagst und Kocher zu erwandern? Herrliche Erlebnisse sind garantiert, sowohl in der Natur, wie auch in den Orten, den Burgen, Schlössern, Kirchen, Klöstern und Museen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viele schöne Stunden, interessante Erlebnisse, angenehme Begegnungen und allzeit gutes Wetter im schönen Hohenlohe, im Jagst- und im Kochertal.
Dieter Buck
Blick auf das Kloster Schöntal
Hinweis
Das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg (LGL) hat 2018 mit der Herausgabe neuer Wanderkarten im Maßstab 1:25 000 begonnen. Die Wanderkarte W212 Künzelsau, welche einen Teil der Touren dieses Buches abdeckt, ist bereits erschienen. Bei den anderen Wanderungen wurden die Freizeitkarten im Maßstab 1:50 000 angegeben. Grundsätzlich werden aber die künftig erscheinenden neuen Wanderkarten empfohlen. Lassen Sie sich deshalb am besten in Ihrer Buchhandlung beraten, welche Karten aktuell für das entsprechende Gebiet bereits erschienen sind.
Sowohl Jagst als auch Kocher weisen immer wieder eine urwaldartige Atmosphäre auf.
Einleitung
Wasser zieht den Menschen fast magisch an. Naturliebhaber und Wanderer erfreuen sich zudem an lieblichen Landschaften. Dies gilt in besonderem Maße für die beiden »Zwillingsflüsse« Jagst und Kocher. Gemeinsam ist Jagst und Kocher, dass sich an ihnen Natur und Kultur in außergewöhnlicher Weise verbinden: Man findet an den Ufern fast urwaldartige Szenerien und dazu sehenswerte Orte wie das »Fachwerkparadies« Schwäbisch Hall.
Die Jagst
Der Name »Jagst« ist vorgermanischen, vermutlich keltischen Ursprungs und kommt von »die Jagende, die Wilde«. Manchmal zeigt sie auch diesen Charakter. Sie gehört zu den drei größten Nebenflüssen des Neckars, entspringt südlich der Frankenhöhe bei Walxheim in den Ellwanger Bergen und mündet nach rund 190 Kilometern gegenüber von Bad Wimpfen bei Bad Friedrichshall-Jagstfeld in den Neckar. Zusammen mit ihrem Zwillingsfluss, dem Kocher, durchschneidet sie das Hohenloher Land und fällt dabei von 519 Metern auf 144 Meter ü. NN ab, was einem Gefälle von 190 Zentimetern auf 1000 Metern Strecke entspricht. Das Tal ist einer der letzten ökologisch gut erhaltenen Naturräume. Von den Flüssen im Land ist sie vielleicht diejenige mit der größten Naturnähe. Deshalb gibt es in der und rund um die Jagst auch viele seltene Tiere und Pflanzen, die von hier aus sogar andere Flüsse wie den Kocher oder den Neckar wieder besiedeln. Die Jagst ist ein Rückzugsgebiet für rund 200 Arten von Kleintieren wie Krebsen, Muscheln und Schnecken und außerdem ein Zuhause für Vögel wie den Eisvogel, der an steilen Uferabbrüchen brütet, oder den Graureiher, dessen Brutkolonien man an den Talhängen findet. Auch Teichrohrsänger und Rohrammern haben hier ihren Lebensraum, und an Kiesbänken und Flachwasserzonen sieht man den bedrohten Flussuferläufer. Auf den Steinen am Ufer sitzen Männchen der seltenen Zangenlibellen und warten auf ihre Weibchen. Neben den Libellen – zu den schönsten Arten gehören die Gebänderte Prachtlibelle und die Glänzende Smaragdlibelle – gibt es viele weitere Kleintiere wie Eintagsfliegenlarven, Muscheln und Schnecken, im Wasser lebt auch der Wasserskorpion. Um nicht abgedriftet zu werden, graben sich manche Tiere ein oder haben sich durch eine abgeplattete Körperform ihrem Lebensbereich im fließenden Wasser angepasst. Fische gibt es ebenfalls, etwa Barben und Groppen. In den kiesigen Flachwasserzonen befinden sich Laichplätze und die Kinderstuben vieler Flussfische. In sonnigen und langsam fließenden Gewässerteilen wächst die Gelbe Teichrose in großem Verband. Im mittleren und im unteren Jagsttal findet man eine der Trockenheit angepasste Flora mit Aronstab, Gelben Windröschen, Buschwindröschen und Stinkendem Nieswurz, seltener sind Silberdisteln, Kreuz-Enziane, Knabenkräuter und Kuhschellen.
Der Kocher
Der Kocher wurde 795 als »Cochane«,