von der Bevölkerung nach ihrem alten Namen Vathí genannt, das Geschehen. Hier findet sich die touristische Infrastruktur vom Souvenirladen bis zum Luxushotel und nicht zuletzt ein hervorragend bestücktes Archäologisches Museum. Im Gegensatz zu manch anderer Siedlung ist „Vathí“ trotz Touristen ein Ort geblieben, in dem das griechische Leben noch zu spüren ist. An guten Bademöglichkeiten mangelt es zwar, doch da kann die Umgebung aushelfen.
Jenseits der Stadtgrenze beginnt eine andere Welt, hier trifft man nur mehr auf winzige Siedlungen. Hohe Berge wie die Massive weiter westlich gibt es nicht, stattdessen dehnt sich ein Hügelland aus, das in den unteren Lagen mit Zypressen und Ölbäumen, in den höheren mit kargem Buschland bewachsen ist und ein hübsches Wanderrevier abgibt. Auch zu Ausflügen per Fahrrad, Scooter oder Mietauto lädt die überschaubare, aber vielfältige Region ein.
Zu den Hauptzielen zählen die Klöster Agía Zóni und Zoodóchos Pigí sowie die Strandbuchten von Kérveli und Posidónio, wo sich Tavernen und einige wenige Unterkünfte finden. Geradezu ein Wallfahrtsort für Sonnenanbeter ist südlich der Hauptstadt und mit tollem Blick auf die Türkei der Psilí-Ámmos-Strand, der in der Sommersaison per Bus und rund ums Jahr auch auf unserer Wanderung 3 zu erreichen ist. Seltener aufgesucht wird das Gebiet um den Weiler Agía Paraskeví nördlich der Stadt, obwohl sich auch hier immer wieder reizvolle Panoramen öffnen.
Was anschauen?
Àno Vathí: Der alte Stadtteil oberhalb des Stadtzentrums mit Gebäuden aus dem 18. Jahrhundert lädt zum Bummel ein: durch enge Gassen, vorbei an Kafenía und Bars.
Archäologisches Museum: Die beeindruckende Sammlung von archäologischen Funden der Insel ist in zwei Gebäuden untergebracht. Der fünf Meter hohe Kouros von Sámos, ein kolossales Statuenfragment, für das der Boden extra abgesenkt werden musste, ist einzigartig.
Mitrópolis: Die Kathedrale der Stadt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts ist architektonisch zwar nicht so spannend, doch strahlt sie eine Atmosphäre aus, die zum ehrfürchtigen Innehalten anregt.
Was unternehmen?
Sofoúli/Platía Pythágoras: An der Uferpromenade vom Hafen bis zur Platía reihen sich die Terrassencafés und Restaurants, die Meile zum abendlichen Flanieren. Parallel dazu verläuft die quirlige Fußgängerzone.
Moní Agía Zóni: Das Kloster aus dem Jahr 1695 liegt östlich von Sámos-Stadt. Die Kirche schmücken kostbare Fresken und eine geschnitzte Ikonostase vom Anfang des 19. Jahrhunderts. Der Klosterbesuch lässt sich verbinden mit einem Ausflug zur nahen Posidonio-Bucht, von der sich der Blick auf die nahe türkische Küste mit den Mykale-Bergen öffnet.
Moní Zoodóchos Pigi: Wie eine Festung thront das Kloster in 300 Metern Höhe über dem Meer. In der 1756 geweihten Kirche beeindrucken die vergoldete Ikonostase und vier antike Säulen, auf denen die Kuppel ruht. Die beiden Klöster Agía Zóni und Zoodóchos Pigi kann man auch im Rahmen der Wanderung 2 besuchen.
Museum of Sámos Wines: Etwa 2,5 Kilometer südlich des Stadtzentrums findet sich das kleine Weinmuseum, das den Besuch schon wegen der Verkostung lohnt.
Wo baden?
Psilí Ámmos: Der feinsandige, flache Strand, an dem es auch Schattenplätze gibt, zählt zu den schönsten Stränden auf Sámos. Der Blick auf die nahe Türkei, die guten Restaurants, die meist eine Terrasse zum Meer haben, und die Cafés, in denen es sich gut relaxen lässt, das ist Erholung pur. Wer nicht nur entspannen will, kann den Strandaufenthalt auch mit Wanderung 3 rund um Sámos-Stadt verbinden.
Mykáli-Strand: Ganz anders als Psilí Ámmos, aber nicht minder schön ist der kilometerlange Mykáli-Beach weiter westlich. Wer Einsamkeit und Ruhe sucht, ist hier richtig. Aber auch die Tavernen am Strand sind einen Besuch wert.
Sámos-Stadt (Vathí)
Von ihrer schönsten Seite zeigt sich die Inselhauptstadt bei der Ankunft mit der Fähre: Am Ende des tief eingeschnittenen Golfs von Vathí staffeln sich die Häuser wie ein Amphitheater, überragt von steilen Hügeln, auf deren Gipfeln der blanke Fels das dichte Grün durchbricht.
Aus der Nähe betrachtet, erweist sich zumindest das Zentrum von Sámos-Stadt als nicht mehr gar so malerisch, sondern als eher neuzeitlich, quirlig und alltagsorientiert. Tourismus findet durchaus kräftig statt; am Angebot an Hotels, Restaurants, Bars und Souvenirständen gibt es nichts zu mäkeln. Im Vergleich zu Pythagório und Kokkári, den beiden anderen Städtchen des Inselostens, stellt Sámos gleichzeitig jedoch geradezu eine Heimstatt griechischen Alltags dar. Immerhin etwa 8000 Einwohner leben in der größten Siedlung der Insel, durchaus genug, um die Uferpromenade auch außerhalb der Saison nicht völlig verwaisen zu lassen.
Auf den ersten Blick erstaunen mag die große Zahl der Besucher, die sich für ein paar Tage oder gar Wochen in der Hauptstadt einquartieren, gibt es hier doch praktisch keine brauchbaren Strände, vom winzigen Strand von Gángou einmal abgesehen. Mit Badefreuden kann Sámos-Stadt deshalb kaum dienen, zumal die Wasserqualität der Bucht insgesamt nicht die beste ist.
Als Ausgangspunkt für Inselentdeckungen bleibt das Städtchen trotz dieses Mankos aber erste Wahl: Trotz seiner geographischen Randlage bildet Sámos-Stadt das Zentrum nicht nur des Fähr-, sondern auch des Busverkehrs, eignet sich deshalb gerade auch als Standort für Wanderer. Im Ort finden sich die besten Einkaufsmöglichkeiten der Insel, außerdem das schönste und am besten bestückte Museum von Sámos. Und in der Umgebung kommen dann auch Strandliebhaber auf ihre Kosten ...
Weit geschwungen: die Hafenbucht der Hauptstadt
Zur Benennung: Eigentlich heißt die Hauptstadt seit geraumer Zeit offiziell ja Sámos, doch ist im Alltagsgebrauch der alte Name Vathí vorherrschend geblieben. Auf Bus- und Fährplänen wird mal der eine, mal der andere Name benutzt, wobei die offizielle Bezeichnung sicher die besseren Zukunftsperspektiven hat. Das kann schon mal zu Verwirrungen führen, zumal statt Vathí auch der Ausdruck Káto Vathí („Unter-Vathí“) Verwendung findet. Er dient zur Unterscheidung von Áno Vathí („Ober-Vathí“), der auf einem Hügel im Süden gelegenen Oberstadt, die bis heute den Charakter einer eigenständigen Siedlung trägt.
Orientierung: Sámos-Stadt schmiegt sich halbrund in den Scheitelpunkt des 5 km langen und bis zu eineinhalb Kilometer breiten Golfs Kolpos Vathéos. Mittelpunkt des Geschehens ist die Uferstraße Themistoklí Sofoúli, meist schlicht Sofoúli (oder Paralía) genannt, die sich rund um das Ende des Golfs erstreckt.
Die Uferstraße fungiert als Promenade und erste Adresse für Fähragenturen, Hotels und Terrassencafés vor allem bis zur Höhe des palmenbestandenen Hauptplatzes Platía Pythágoras, den man leicht an seiner großen Löwenstatue erkennt. Parallel zur Sofoúli verläuft die Fußgänger- und Einkaufszone Likoúrgou Logothéti, die ganz überwiegend vom Tourismus geprägt wird. In ihrer Verlängerung jenseits der Platía Pythágoras trifft