Barbara Reiter

Wachau Reiseführer Michael Müller Verlag


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        Spitz an der Donau

        Dürnstein

        Krems an der Donau

       Kamptal, mittleres und südliches Waldviertel

        Langenlois

        Gars am Kamp

       Zwettl

       Oberes Waldviertel

        Weitra

        Eggenburg

        Retz

        Übersicht der Wanderungen

        W 1: Hirschwand und Seekopfwarte

        W 2: Auf der Römerstraße zur Ferdinandswarte

        W 3: Starhembergwarte, Kanzel und Vogelbergsteig

        W 4: Kampschlingen und Ödes Schloss

        W 5: Auf Hundertwassers Spuren den Kamp entlang

        W 6: Zu den Aussichtsgipfeln am Ostrong

        W 7: Im Nationalpark Thayatal

        W 8: Rund um Falkenstein

        Zeichenerklärung

        Wachau und Waldviertel

        Wagram und Weinviertel

      Barbara Reiter und Michael Wistuba

      Beide Jahrgang 1971, beide ge­bo­ren in Niederösterreich. Schon zu Studienzeiten trieb sie die Neu­gier und Ent­decker­lust jede freie Mi­nu­te quer durch Europa und stets wa­ren Reise­führer mit im Gepäck. Weil sie aber darin oft nicht die Tipps und Infos fan­den, die sie such­ten, haben sie begonnen, selbst Reise­bücher zu ver­fas­sen. Heute sind sie als freie Au­to­rin und pro­mo­vierter Bau­ingenieur in Wien, Nieder­sach­sen und der Schweiz tätig und recher­chieren von dort aus so­zu­sagen vor ihrer Haustüre.

      Vom 1248 m hohen Muckenkogel, un­se­rem Hausberg in den nieder­öster­rei­chi­schen Alpen, reicht der Blick bis zu den Stif­ten Göttweig und Melk. Dort liegt die Wa­chau. Links dahinter be­ginnt das Wald­viertel, und rechts lässt sich das Wein­viertel erahnen. In alle drei Ge­gen­den führen uns Ausflüge seit un­serer Kind­heit. Und schon damals war es dort nie fad. Wir kraxelten auf die Burgruinen von Aggstein und Dürn­stein - die Sagen vom Rosengärtlein und vom Sänger Blon­del kannten wir aus der Schule. Wir lie­ßen Steine über die Donau flitzen und ritz­ten Muster in Lösswände. Beim Heu­ri­gen schmeck­ten uns Wachauer Schnit­te und Trau­bensaft (fürs Glaserl Wein waren wir noch zu jung). Das Wald­vier­tel hielten wir für ein geheimnisvolles Land mit Gnomen, die hinter riesigen Stein­blöcken und in Mooren wohnten und nichts anderes zu tun hatten, als über­all Heidelbeeren anzupflanzen. Und zwar die richtigen, von denen man lila Fin­ger und eine blau­schwarze Zunge be­kam.

      Mittlerweile ist der mausgraue Kirch­turm von Dürnstein schon lange blau ge­tüncht, die ganze Wachau Welt­erbe, und das Waldviertel steht als Er­ho­lungsort hoch im Kurs. Die Wein­viert­ler Keller­gas­sen sind heraus­ge­putzt, und der Grü­ne Veltliner ist längst kein He­cken­klescher mehr. Vieles hat sich verändert, aber eines ist geblieben: Nie wird uns hier fad.

      Auf einen Blick

      Die Wachau, das Waldviertel und Weinviertel liegen zwischen Donau, Tschechien und der Slowakei, im Nordosten Öster­reichs. Von der Metropole Wien sind sie nur einen Steinwurf entfernt. Die drei Landschaften umfassen rund 8500 Quadrat­kilometer und nicht mehr als 500.000 Einwohner. Mit 25.000 Einwohnern die größte Stadt ist Krems an der Donau.

      Wald- und Weinviertel sind zwei der vier Regionen, in die Nieder­öster­reich, flächenmäßig das größte Bundesland Österreichs, aufgeteilt ist, wobei die Wachau administra­torisch zum Waldviertel zählt.

      Die Wachau - die Welterbe-Region - und der Nibelungengau sind reizvolle Talabschnitte der Donau: sonnen­ver­wöhnt, gut erschlossen und schon lange auf Tourismus eingestellt. Die Wachauer Weine sind weltberühmt, die Gourmet- und Heurigenlokale zahl­reich, die malerischen Winzerorte gut gebucht und der Donauradweg bis­weilen überlaufen.

      Das dünn besiedelte Waldviertel äh­nelt mit seinen Weinterrassen im un­te­ren Kamp- und Kremstal noch der Wa­chau, nach Norden hin wird es zur weiten Hochebene, naturbelassen, rau, ursprünglich, mit wildromantischen Flussläufen, tiefgrünen Wäldern und hunderten von Teichen. Diese locken die Wanderer und Mountainbiker an, und auch von Sommerhitze und ur­ba­nem Trubel geplagte Städter schätzen die Erholsamkeit der frischen Luft.

      Das Weinviertel zeigt sich als weites, sanft gewelltes Land, es ist Österreichs größtes Weinanbaugebiet und die be­vor­zugte Heimat des Grünen Veltliners. Mit seinem regen­armen Klima, mit ge­müt­lichen Radwander­wegen, fa­milien­freund­lichen Mu­seen, vielen Winzer­fes­ten und noch mehr Heurigenlokalen ist es als Aus­flugsregion und Kurzur­laubs­ziel beliebt - und das wichtigste Ein­zugsgebiet der Fast-2-Millionen-Metropole Wien.

      Just hier begann sich Österreich zu ent­wickeln, wovon eine Hundert­schaft an Burgen, Burg­rui­nen, Kirchen und mäch­tigen Klöstern eindrucksvoll Zeug­nis ablegt. 976 traten die Baben­berger ihre Herrschaft in Ostarrichi, in der „Mark im Osten“ an. Zunächst resi­dier­ten sie in Melk an der Donau, ab 1090 weiter nordöstlich in Gars im Kamp­tal, von wo sie die Grenze gegen Böhmen besser sichern konnten. Bis zur Mitte des 12. Jahr­hun­derts dehn­ten sie ihr Herr­schafts­gebiet bis Tha­ya und March, ins heutige Weinviertel, aus und machten den Wald­viert­ler Nord­(ur)­wald zu­gäng­lich. Erst 1156 er­scheint Wien als Re­si­denz­stadt auf Öster­reichs Land­karte.

      Seit mehr als 2800 Jahren wird in der Region Wein produziert. Ideales Klima, beste Lagen und innovative Winzer sorgten und sorgen dafür, dass hier Spitzenweine gedeihen und stets an Neuheiten getüftelt wird; zurzeit sind natürliche Weine schwer en vogue. Möglichkeiten zum Probieren gibt es zuhauf, sei es in den Vino­theken der Weingebiete, in unzähligen Heurigen oder direkt bei den Winzern selbst.

      So erstklassig wie der Wein ist auch die Gastro­nomie. Entlang der Donau und im Kamptal reihen sich Top-Restaurants, sogar in einsamen Win­keln des Waldviertels findet man krea­tive Gourmetküche. Auch in den Wirts­häusern wird wunderbar aufge­kocht, und für die Brotzeit gibt es kaum ein besseres Ziel als die Heurigen und Bu­schen­schan­ken mit ihren hausge­mach­ten Schmankerln.

      Dank ihrer über tausendjährigen Ge­schichte verfügt die Region über einen großen Schatz an Kunst­denk­mälern. Mittel­alterliche Wehrkirchen in ein­sa­mer Lage, frühgo­tische Hallen­kirchen, Klostersäle mit großartigen Decken­fres­ken, verspielt-romantische Burgen aus dem 19. Jahrhundert, im Kontrast dazu zeit­genössische Wein- und Mu­se­ums­architektur in Stahl, Glas und Beton - Kunst-Aficionados können aus dem Vollen schöpfen.

      Meist liegen sie außerhalb der Ort­schaf­ten, an Hängen von Weingärten,