und Lössböden und dank des günstigen Klimas eine viele Jahrhunderte lange Tradition. Das Weinviertel ist Österreichs größtes Weinbaugebiet. Auf den Rebterrassen der Wachau und des Kamptals gedeihen internationale Spitzenweine.
Dank ihrer Frische und Kompaktheit sind Weine aus Österreich als Begleiter von Gerichten verschiedenster Küchen von Mitteleuropa bis Asien geschätzt - die Exporte steigen derzeit Jahr für Jahr.
Die Rebsorten
Grüner Veltliner: Österreichs wichtigste heimische Rebsorte (gesprochen „Weltliener“) ist eine Traminerkreuzung, die seit dem 16. Jahrhundert bekannt ist und fast nur in Österreich vorkommt. Angebaut wird sie auf etwa einem Drittel der Gesamtrebfläche, die daraus gekelterten Weißweine sind fast immer trocken, je nach Anbaugebiet leicht, herb säuerlich oder kräftig und lagerfähig.
Welschriesling: Der „italienische“ Riesling ist trotz Namensgleichheit nicht verwandt mit dem bekannten (Rhein-)Riesling. Neben Österreich wird er auch in Norditalien, Ungarn, Slowenien und Kroatien kultiviert. Er ergibt leichte, feinwürzige Weine, ist als Sektgrundwein geschätzt und nach dem Grünen Veltliner Österreichs zweitwichtigste Weißweinsorte.
Zweigelt: Nur ein Drittel der Weinberge sind mit roten Trauben bepflanzt, die häufigste Sorte ist der Zweigelt, eine österreichische Kreuzung aus Blaufränkisch und St. Laurent, benannt nach ihrem Züchter, dem Direktor der Klosterneuburger Weinbauschule Fritz Zweigelt. Es ist Österreichs Paraderotwein, violett-rötlich, vollfruchtig und mit typischem Sauerkirscharoma.
Blauburger: Eine weitere Züchtung von Fritz Zweigelt, geschaffen aus Blaufränkisch und Blauem Portugieser, die einen tiefdunklen Rotwein mit zarten Holunderaromen ergibt.
Daneben reifen in kleineren Mengen Riesling (nur in den steilsten und sonnigsten Weinterrassen), Weißburgunder (Pinot blanc), Müller Thurgau, Chardonnay, Sauvignon blanc, Traminer, Blauer Portugieser und Merlot. Insgesamt sind 26 weiße und 14 rote Rebsorten zugelassen.
Districtus Austriae Controllatus (DAC)
Seit 2003 dürfen Qualitätsweine, die geschmacklich für ein Anbaugebiet typisch sind, den Namen des Gebiets mit dem Zusatz DAC (für kontrollierte Herkunftsbezeichnung) tragen. Wie bei Rioja, Barolo oder Chianti wird hier nicht eine Rebsorte, sondern den herkunftstypische Geschmack vermarktet. Seit 2016 gibt es nicht nur DAC Gebiets-, sondern auch DAC Orts- und Lagenweine; je enger die Herkunft, desto hochwertiger und teurer ist der Wein.
Alle anderen Qualitätsweine einer DAC-Region haben als Herkunftsbezeichnung das Bundesland, hier „Niederösterreich“. Jeder Qualitätswein ist an der rot-weiß-roten Banderole auf dem Verschluss zu erkennen.
Die Weinanbaugebiete
Kamptal: Das Weinbaugebiet (3900 ha) rund um Österreichs größte Weinstadt Langenlois profitiert von seiner Lage am Übergang vom pannonisch-heißen Donautal zum kühlen Waldviertel. Ein „Kamptal DAC“ besteht zu 100 % aus Grünem Veltliner oder Riesling, den beiden wichtigsten Rebsorten. Das Gebiet ist auch bekannt für seine Winzersekte, von klassischen Sekt-Cuvées bis zu Jahrgangs- und Lagensekten. Kamptalweine verkosten und kaufen kann man am besten im Ursin Haus (→ Link) sowie im Loisium in Langenlois (→ Link).
Kremstal: Das 2370 ha kleine Gebiet reicht von der alten Weinstadt Krems hinein ins Kremstal und südlich bis zum Stift Göttweig. Ein „DAC Kremstal“ ist entweder ein Grüner Veltliner oder ein Riesling, meist sind es würzige, mineralische Weine. Verlässlich geöffnete Kaufadressen sind die Genossenschaft „Winzer Krems” (→ Link) und das Stift Göttweig (→ Link).
Weinviertel: Österreichs größtes Weinbaugebiet (13.860 ha) erstreckt sich über das gesamte Weinviertel. Es ist die liebste Heimat des Grünen Veltliners, sein Anteil liegt hier bei 49 %. Nur hier erhält er sein ausgeprägtes „Pfefferl“, ein typisches Kennzeichen des „Weinviertel DAC“, wie er vor allem um Retz, Röschitz und Poysdorf zu finden ist. Auf den Rotweininseln des Weinviertels im Pulkautal gedeihen auch Blauer Portugieser und Zweigelt. Die größten Vinotheken sind der „Weinmarkt” in Poysdorf (→ Link) und das „Weinquartier” in Retz (→ Link).
Wachau: Mit 1340 Hektar ist die Wachau das kleinste, aber berühmteste Weinbaugebiet der Region. Einen DAC Wachau wird es ab Jahrgang 2020 geben, die Winzer erfüllen schon jetzt strengere Vorschriften (Kastentext Link), die parallel zum DAC-System beibehalten werden.
Wagram: Unser Reisegebiet berührt nur einen kleinen Anteil des Weinbaugebiets Wagram, das sich nördlich der Donau an das Kamptal anschließt. Hier gedeihen würzige Grüne Veltliner und als Spezialität der Rote Veltliner, ein eleganter Weißwein. Verkosten und kaufen lässt sich’s am besten in der Gebietsvinothek „Weritas“ in Kirchberg am Wagram (→ Link).
Unterwegs in der Region
Wachau und Nibelungengau
Der knapp 60 km lange Flussabschnitt zwischen Ybbs und Krems ist einer der schönsten und großartigsten im gesamten Donautal. Sanfthügelig beginnt er mit dem Nibelungengau. Ab Melk folgt die Wachau - ein enges Durchbruchstal, begleitet von alten Burgruinen, barocken Prachtbauten und dem berühmten Wein. Die Wachau endet in der schönen Kulturstadt Krems.
♦ Höchster Aussichtsgipfel: Jauerling (960 m)
♦ Naturpark Jauerling-Wachau
♦ Weinbaugebiete Wachau und Kremstal
♦ Genussregion für die Wachauer Marille
Die Wachau (seit 2000 UNESCO-Welterbe) und der westlich gelegene Nibelungengau sind schon lange Zeit touristische Ziele, denn sie bieten Schönheiten dicht an dicht. Die Weinterrassen, die Marillengärten und die vielen Panoramaplätze eignen sich bestens für Wanderungen, deren Krönung der sogenannte Welterbesteig ist, der die Wachau auf 180 km Länge umrundet. Ebenso reizvoll ist die Aussicht vom Donauschiff aus, und wer sein Fahrrad an Bord nimmt, kann auf dem Donauradweg wieder an den Ausgangspunkt zurückstrampeln.
Einkehren lässt sich’s hier überall - im Genusstempel wie im gemütlichen Heurigenlokal, wo man sich den Wein und die Jause schmecken lässt - auch wenn es hier etwas mehr kostet als abseits des Donautals. Im Winter, heißt es, fällt die Region dann in ihren Schönheitsschlaf. Fast alle Betriebe sind dann zu und der Wein hat Zeit, in den Kellern zu reifen.
Im Nibelungengau, dem 25 km langen Abschnitt zwischen Ybbs und Melk, gleiten die Ausläufer des Waldviertels von Norden sanft zur Donau hin ab. Am ihrem Südufer liegen die Städte Ybbs an der Donau und Pöchlarn, der Geburtsort von Oskar Kokoschka. Die großen Sehenswürdigkeiten stehen am Nordufer: die prächtige Wallfahrtskirche Maria Taferl und das reizvolle Schloss Artstetten.
Am Anfang der Wachau, am Südufer, steht das berühmte Stift Melk. 30 km flussabwärts bis vor Krems hat sich die Donau bis zu 800 Meter tief in die Hochfläche der böhmischen Masse eingegraben und formte eine der berühmtesten Regionen Österreichs mit klingenden Namen wie Spitz an der Donau, Weißenkirchen, Dürnstein, Aggstein und Stift Göttweig.
Und am östlichen Ende der Wachau liegt Krems an der Donau. Die quirlige Wein- und Kulturstadt mit ihren unterhaltsamen Museen hat kaum 25.000 Einwohner - und ist trotzdem die größte Stadt der Region.
Was anschauen?
Dürnstein: Das Städtchen mit dem blau-weißen Kirchturm ist der schönste