Nahrungsmittelliste der Tibetischen Medizin
Geschichte der Tibetischen Medizin
Tibetische Kräuterrezepturen der Padma AG
Klaus Herkommer – Praxis für Tibetische Medizin
Die Heilkunst vom Dach der Welt
Vorwort
„Wenn der Eisenvogel fliegt und die Reitpferde auf Rädern rollen, wird der Mann aus dem Schneeland (Tibet) seine Heimat verlassen müssen und die buddhistische Lehre wird die Länder des rotwangigen Mannes erreichen.“
Diese Prophezeiung stammt von dem Tibetischen Meister und Arzt Guru Rinpoche (Padmasambhava) Ende des 8. Jahrhunderts. Sie bedeutet, dass wenn die Flugzeuge am Himmel fliegen und die Eisenbahn übers Land fährt, der Buddhismus sich von Tibet aus über die ganze Welt und vor allem im Westen ausbreiten wird.
Aber nicht nur der Tibetische Buddhismus, sondern damit auch die Tibetische Medizin werden seit den 1950er Jahren im Westen immer bekannter. Was können uns der Buddhismus und die Tibetische Medizin bieten?
Der Tibetische Buddhismus kann uns Einsicht in unseren Geist vermitteln und zur Entfaltung unserer höchsten Qualitäten und zu einem Zustand von dauerhaftem, unbedingtem Glück führen!
Die Traditionelle Tibetische Medizin ist eine ganzheitliche, energetische Medizin, welche körperliche, psychische und geistige Gesundheit, ein langes Leben, Wohlbefinden, Glück und Zufriedenheit zum Ziel hat.
„Ich denke, dass die Tibetische Medizin entscheidend dazu beiträgt, einen gesunden Geist und einen gesunden Körper zu erhalten“, sagt der Dalai Lama.
Die mehrere tausend Jahre alte Traditionelle Tibetische Medizin wurde ursprünglich von Buddha Shakyamuni ca. 500 v. Chr. gelehrt. Das sogenannte „Wissen vom Heilen“ ist ein riesiger Schatz voller Weisheit. Sie ist ein komplettes, ganzheitliches Heilsystem.
Die Vorbeugung vor Krankheiten ist dabei mindestens genauso wichtig wie die Behandlung von Krankheiten.
Neben vielen anderen Methoden wie Tibetischem Yoga, Tibetischer Massage, Meditation und richtiger Lebensführung spielt die typgerechte richtige Ernährung die zentrale Rolle in der Tibetischen Medizin.
Im Westen gibt es so viele unterschiedliche Ernährungskonzepte und jedes behauptet natürlich von sich, das Richtige zu sein. Die Ernährung nach Tibetischer Medizin hat jedoch eine ganz andere Herangehensweise. Hier gibt es nicht ein Ernährungskonzept, welches für jeden passen muss, sondern zuerst werden verschiedene Menschentypen untersucht und dann für diese unterschiedliche Typen die individuell am besten passende Nahrung zusammengestellt.
Dieses faszinierende, durch und durch logische und vor allem direkt am eigenen Körper nachvollziehbare Ernährungssystem soll durch dieses Buch vorgestellt, erklärt und verbreitet werden. Möge es zum Nutzen möglichst vieler Menschen sein und ihre Gesundheit erhalten und verbessern!
Die traditionelle Vorgehensweise eines Tibetischen Arztes war bisher so, dass dem Patienten nach der gründlichen Untersuchung ein paar Ernährungstipps gegeben wurden, meist in Form einer kleinen individuellen Liste mit Nahrungsmitteln, welche besonders vorteilhaft und welche zu vermeiden sind. Unsere praktische Erfahrung in unserer Arbeit mit den Patienten hat nun gezeigt, dass dies bei uns im Westen meist nicht ausreichend ist. Wir wollen alles verstehen, nachvollziehen und brauchen auch viel mehr praktische Anregungen, wie wir die Ernährung nach Tibetischer Medizin in unserem Alltag umsetzen können.
Daher ist nun dieses praktische Kochbuch entstanden, welches zum einen sämtliche wichtigen Grundlagen zur Ernährung nach Tibetischer Medizin erklärt und zum anderen viele leckere wohlschmeckende Rezepte aus aller Welt für verschiedene Menschentypen als Einstieg in gesundes Kochen nach Tibetischer Medizin liefert. Jeder der 3 Haupttypen kann sich mit Hilfe dieses Kochbuches ein für ihn gesundes Frühstück, einige Suppen, viele leckere Hauptspeisen sowie feine Desserts kochen. Dadurch versteht man sehr bald die Grundprinzipien, fühlt, schmeckt und spürt am eigenen Körper, wie das richtige Essen den Körper und Geist ins Gleichgewicht bringt und stärkt. Dieses Grundverständnis und die ausführlichen Nahrungsmittellisten mit Beschreibungen der Qualitäten der Nahrungsmittel führen schließlich dazu, dass man selbstständig sein Repertoire an Speisen erweitern kann und bekannte Speisen einfach anpassen kann.
Dieses Buch ist echte Pionierarbeit. Grundlage waren ein paar wenige Bücher oder Kapitel über Ernährung nach Tibetischer Medizin, insbesondere die direkten Belehrungen unseres Lehrers und Tibetischen Arztes Prof. Dr. Arya Pasang, sowie vor allem die eigene praktische Auseinandersetzung mit dem Thema.
Alle Rezepte wurden selbst gekocht und selbst gegessen. Die Nahrungsmittelliste wurde in akribischer Kleinarbeit zusammengestellt. Es ist die ausführlichste Liste, die es derzeit gibt! Ergänzungen und Verbesserungen werden sicherlich in den nächsten Jahren noch folgen.
Grundsätzlich werden in der Tibetischen Medizin alle Nahrungsmittel aufgrund ihres Geschmackes, ihrer Qualitäten, ihrer energetischen Wirkung und nach der Zusammensetzung der Elemente untersucht.
Alle Menschen sind unterschiedlich, daher kann man die Menschen vereinfachend in 7 Konstitutionstypen einteilen. Jeder dieser Typen braucht eine etwas unterschiedliche Nahrung, um gesund und vital zu bleiben bzw. wieder gesund zu werden. Die Ernährung muss also typgemäß nach Geschmack und Qualität, nach Energien und Elementen ausgesucht werden.
Ist jemand ein „kalter, unruhiger“, sogenannter WIND-TYP, so braucht er vor allem warme und schwere Nahrung, wie eine heiße Fleischsuppe. Er sollte aber Rohkost vermeiden.
Ist jemand ein „warmer“, sogenannter GALLE-TYP, so benötigt er insbesondere kühlende und milde Nahrung. Hier wären z.B. Rohkost und vor allem Bittersalate anzuraten, da diese die Körperenergien abkühlt.
Man kann also hier schon sehen, dass nach Tibetischer Medizin Rohkost für den einen schädlich sein kann, während sie für den anderen sehr gesund ist. Dieses Buch soll daher durch die richtige Ernährung den Menschen helfen, gesund zu bleiben und bei Krankheiten die Therapie unterstützen.
Darüber hinaus bietet es Hilfe, seinen eigenen Konstitutionstyp und den der Mitmenschen zu erkennen. Neben der richtigen Ernährung erhält man dadurch Hinweise auf geschicktes Verhalten, seine Qualitäten und Neigungen, seine Schwachstellen und Charakteristika und erhält praktische Lebenshilfe für