ion>
Anja Eichbaum
Inselduell
Kriminalroman
Zum Buch
Puppentanz Wer übernimmt das Amt des Bürgermeisters auf Norderney? Umweltbewusst, modern, alleinerziehend – so präsentiert sich die Kandidatin Petra Mertens bei der anstehenden Wahl. Doch noch bevor der Wahlkampf seinen Höhepunkt erreicht hat, wird sie tot am Planetenweg aufgefunden. Mystische Zeichen am Tatort wirken wie eine Visitenkarte des Täters, der ein perfides Spiel mit den Ermittlern zu spielen scheint. Atemlos verfolgt Inselpolizist Martin Ziegler eine Spur nach der anderen und fühlt sich doch immer wieder an der Nase herumgeführt. Ob die Polizeipsychologin Ruth Keiser ihm helfen kann? Sie besucht im Rheinland ihren Freund, der als Journalist nur zu gerne in die Recherchen düsterer Familiengeheimnisse einsteigt. Aber ist das wirklich der richtige Weg oder werden auch sie nur zum Narren gehalten? Die Ermittler sind ratlos. Liegen die Antworten schließlich doch in den Sternen?
Anja Eichbaum stammt aus dem Rheinland, wo sie bis heute mit ihrer Familie lebt. Als Diplom-Sozialarbeiterin ist sie seit vielen Jahren leitend in der Kinder- und Jugendhilfe tätig. Frühere biographische Stationen wie eine Krankenpflegeausbildung und ein »halbes« Germanistikstudium bildeten Grundlage und Füllhorn zugleich für ihr literarisches Arbeiten. Aus ihrer Liebe zum Meer entstand ihr erster Norderney-Krimi, denn ihre Bücher verortet sie gern dort, wo sie selbst am liebsten ist: am Strand mit einem Kaffee in der Hand. Nach Ermittlungen auf Norderney und an der Ostseeküste, agieren ihre Protagonisten diesmal sowohl auf der ostfriesischen Insel als auch in der Heimat der Autorin.
Impressum
Personen und Handlung sind frei erfunden.
Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen
sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
Immer informiert
Spannung pur – mit unserem Newsletter informieren wir Sie
regelmäßig über Wissenswertes aus unserer Bücherwelt.
Gefällt mir!
Facebook: @Gmeiner.Verlag
Instagram: @gmeinerverlag
Twitter: @GmeinerVerlag
Besuchen Sie uns im Internet:
© 2021 – Gmeiner-Verlag GmbH
Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch
Telefon 0 75 75 / 20 95 - 0
Alle Rechte vorbehalten
Lektorat: Claudia Senghaas, Kirchardt
Herstellung/E-Book: Mirjam Hecht
Umschlaggestaltung: U.O.R.G. Lutz Eberle, Stuttgart
unter Verwendung eines Fotos von: © brndtung / shutterstock.com
ISBN 978-3-8392-6756-1
Personenregister
Gert Schneyder, Mordkommission Aurich
Martin Ziegler, Dienststellenleiter Norderney, lebt mit Anne Wagner zusammen.
Nicole Ennert, Olaf Maternus, Silke Habicht, Ronnie Heitbrink und Lars Sellin, Polizisten
*
Ruth Keiser, Polizeipsychologin
Oskar Schirmeier, Journalist
*
Joseph Thies, Bürgermeister
Petra Mertens, Kandidatin
Klaas Wilko Kroll, Kandidat
Malte Häusler, Kandidat
*
Mattis und Klara Mertens, Kinder
Elisabeth von Möwitz, Schwägerin
Britta Merlenbusch, Patentante
*
Daniela Prinzen, geb. Rick
Frank Prinzen
Marthe Dirkens
Anne Wagner
*
Sabine Hollstein, Sozialarbeiterin
Theresa Westerkamp, Rechtsmedizinerin
Thorsten und Christel Henkel, Dauercamper
Will Reimers, Sternwarte
Mechtild und Hubertus Stock, Bereitschaftspflege
Hendrikje van Hasseln, Tarotlegerin
Dagmar Thies, Ehefrau
Gundula Kroll, Ehefrau
Alexandra Häusler, Ehefrau
Roland Merlenbusch, Ehemann
u. a.
Mittwoch, 20.03.
Hochmut
»Und Sie sind sich sicher, dass Sie eine Chance haben? Zum Bürgermeister gewählt zu werden, ist selbst für einen Insulaner eine Herausforderung und kein Selbstläufer. Sie aber«, er machte eine Pause, und Petra Mertens war versucht, für einen Augenblick die Augen zu schließen, weil sie genau wusste, was kommen würde, »Sie als Zugezogene, als Frau und als alleinerziehende Mutter, das nenne ich mal Chuzpe.«
Petra knipste das routinierte Lächeln an, das sie schon viele Jahrzehnte beherrschte. Nie hätte sie für möglich gehalten, dass ihr ausgerechnet die Erfahrungen als Weinkönigin vor über 20 Jahren von Nutzen wären. Wenn sie etwas konnte, dann war es Repräsentieren, auf Knopfdruck eine fotogene Haltung einnehmen, einen gewinnenden Gesichtsausdruck aufsetzen.
»Herr …« Nun war es an Petra Mertens, eine Pause einzulegen. So grässlich sie diese Psychospielchen fand, sie waren ein Teil des Konstrukts. Solange sie nicht an den Schalthebeln saß, tat sie gut daran, sich wenigstens teilweise den Konventionen zu beugen. Nach der Wahl würde sie alle Möglichkeiten nutzen, um Kommunikation und Transparenz zu verbessern. Nur, dass ihre Gegner und die konservativen Wähler genau das befürchteten. Deswegen hielt sie in dem Punkt die Füße stiller, als es ihre Art war. Sie hatte schon zu viele Lasten im Gepäck, die immer und immer wieder auf den Tisch gepackt wurden, wie der vor ihr sitzende Journalist bewiesen hatte.
»Klöne«, antwortete er nach einer sekundenlangen Verzögerung und mit einem süffisanten Grinsen.
Ja, sie wussten beide, was für ein Spiel hier stattfand.
»Herr Klöne, stimmt. Wir hatten ja schon einmal das Vergnügen. Ihren Artikel in Ihrem Internetblog über die Insel habe ich durchaus zur Kenntnis genommen.«
»Das freut mich, Frau Mertens. Es dürfte für Sie ja nicht uninteressant sein, was auf der Insel passiert und gedacht wird. Und das lässt sich in einem Blog etwas differenzierter, oder sagen wir sogar unverfälschter darstellen als in einem offiziellen Presseorgan.«
Petra seufzte. So wie Klöne es formulierte, hörte es sich an, als lebten sie in einer Welt der manipulierten Meinungsmache. Weit davon entfernt waren sie sicherlich nicht immer, aber hier in Ostfriesland bezweifelte sie absichtliche Fake News der Presse.
»Zu