Tara Rodden Robinson

Genetik kompakt für Dummies


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Chromosomen durchmischt ist.

       Partner trennen sich

      Die rekombinierten Chromosomen finden sich in der Metaphase I in der Äquatorialebene ein (siehe Abbildung 2.7). Die Kernmembran zerfällt, und die homologen Chromosomen werden (ähnlich wie in der Anaphase bei der Mitose) von Spindelfasern am Zentromer gepackt und in Richtung des jeweiligen Pols gezogen und so getrennt.

      Am Ende der ersten Phase der Meiose teilt sich die Zelle zum ersten Mal (Telophase I, gefolgt von Zytokinese I). Die beiden Tochterzellen enthalten nun einen kompletten Chromosomensatz. Die nun partnerlosen Chromosomen liegen aber immer noch in Form von Schwesterchromatiden vor.

      imagesWenn sich die Homologen in der Äquatorialebene anordnen, finden sich die Chromosomen von Mutter und Vater zu Paaren zusammen. Allerdings bleibt es dem Zufall überlassen, auf welcher Seite des Äquators sie sich wiederfinden. So trennt sich jedes homologe Paar unabhängig von jedem anderen homologen Paar. Dies ist das Grundprinzip der Unabhängigkeitsregel, die ich in Kapitel 3 und 4 behandele.

      Nach der Telophase I treten die Zellen in eine Art Zwischenrunde ein, die Interkinese genannt wird (was so viel heißt wie »zwischen Bewegungen«). Die Chromosomen schwellen etwas ab und verlieren ihr markantes Aussehen (die »Würstchenform«), das sie während der Metaphase besitzen. Die Interkinese ist nur eine Ruhephase zur Vorbereitung auf die nächste Meiose-Runde.

       Meiose, Teil II: Fortsetzung folgt

      Die Meiose II ist die zweite Runde der Zellteilung, an deren Ende das Produkt der Meiose steht: Zellen mit nur einer Kopie jedes Chromosoms. Die Chromosomen komprimieren sich noch einmal zur gewohnten Würstchenform. Vergessen Sie nicht: Die Ausgangszellen haben einen einfachen Chromosomensatz, aber in der Form von Schwesterchromatiden.

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       Mami, wo komme ich eigentlich her?

      Bei Männern produzieren bestimmte Zellen im Sexualorgan (Hoden) sogenannte Spermatogonien. Die Spermatogonien enthalten noch den kompletten diploiden Chromosomensatz mit 46 Chromosomen. Nach der Meiose I hat sich ein Spermatogonium in zwei sekundäre Spermatozyten geteilt, die je einen Satz homologer Chromosomen in Form von Schwesterchromatiden enthalten. Nach einer weiteren Teilung (Meiose II) entstehen vier Spermatiden, die später zu den Spermien werden. Die Spermatiden sind haploid, sie tragen also nur 23 Chromosomen. Weil Männer ein X- und ein Y-Geschlechtschromosom besitzen, enthält die eine Hälfte der Spermien (Männer produzieren wortwörtlich Millionen Spermien) ein X-Chromosom und die andere Hälfte ein Y-Chromosom.

      Die Eizellenproduktion bei der Frau läuft ähnlich wie die Spermienproduktion beim Mann. Der größte Unterschied zwischen der Spermien- und Eizellenproduktion ist, dass bei der Meiose der Eizellen nur eine befruchtungsfähige, haploide Eizelle entsteht anstatt der vier Spermatiden. Die anderen Zellen werden zu Polkörperchen, die an der Eizelle haften, aber nicht befruchtet werden können und absterben. Da Frauen zwei X-Chromosomen besitzen, haben alle Eizellen ein X-Chromosom.

      Erbsenzählen: Wir entdecken die Vererbungsregeln

      IN DIESEM KAPITEL

       Wertschätzung: die Arbeit Gregor Mendels

       Verstehen: Vererbung, Dominanz und Trennung der Allele

       Wahrscheinlichkeitsrechnung: Lösung einfacher genetischer Probleme

      Alle Merkmale eines Lebewesens lassen sich zu seinen Genen zurückverfolgen. Welche Farbe hat das Fell Ihrer Katze oder Ihres Hundes? Wie groß sind Sie? Haben Sie Haare auf den Fingerrücken? Können Sie Ihre Zunge rollen oder falten? All das und noch viel mehr wird durch Gene bestimmt, die von Eltern an ihre Nachkommen weitergereicht werden. Denken Sie nur an die erste Frage, die fast jeder stellt, wenn er ein Neugeborenes sieht: »Kommt es mehr nach Mama oder Papa?«

      Die Regeln der Vererbung wurden vor weniger als 200 Jahren entdeckt. Um 1850 beobachtete Johann Gregor Mendel, ein österreichischer Mönch, während der Gartenarbeit das Wachstum seiner Erbsen und leitete daraus Stück für Stück die grundlegenden Regeln der Vererbung ab, die heute noch ihre Gültigkeit besitzen. Mendel selbst wusste allerdings gar nichts über Mitose oder Meiose, als er die Vererbungsregeln formulierte.