Tara Rodden Robinson

Genetik kompakt für Dummies


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wortwörtlichen Sinne! – er benutzte dazu einen kleinen Pinsel als Hilfsmittel und übertrug den Pollen von den Staubblättern einer Pflanze (in diesem Fall der Vaterpflanze) auf die Narbe einer anderen Pflanze (der Mutterpflanze). Die Samen, die aus dieser Anpaarung zustande kamen, pflanzte er wieder ein und beobachtete, welche physischen Merkmale sich bei jeder Kreuzung ausbildeten. Die folgenden Absätze erklären nun die drei Vererbungsregeln, die Mendel aus diesen Versuchen ableitete.

       Vorherrschaft sichern

      Für seine Experimente kreuzte Mendel reinerbige Pflanzen, also reinerbig große mit reinerbig kleinen Pflanzen oder reinerbige Pflanzen mit glatten Samen mit reinerbigen Pflanzen mit runzeligen Samen und so weiter. Kreuzungen von Eltern, die sich nur in einem Merkmal wie Größe oder Samenform unterscheiden, nennt man monohybride Kreuzungen.

      imagesDie Ergebnisse aus Mendels Versuchen waren erstaunlich konsistent. Jedes Mal, wenn er reinerbige Pflanzen mit verschiedenen Phänotypen miteinander kreuzte, hatten alle F1-Nachkommen den gleichen Phänotyp wie eine der Elternpflanzen. Wenn Mendel zum Beispiel eine reinerbig große Pflanze mit einer reinerbig kleinen Pflanze kreuzte, waren alle F1-Nachkommen aus dieser Kombination groß. Die Ergebnisse waren überraschend, weil man bisher immer vermutet hatte, dass die Eigenschaften der Eltern bei der Vererbung auf die Nachkommen gemittelt werden – Mendel hatte in der ersten Generation mittelgroße Pflanzen erwartet.

      Hätte sich Mendel nun am Kopf gekratzt und da aufgehört, hätte er nicht sehr viel aus der Sache gelernt. Er ließ aber zu, dass sich die F1-Generation selbst bestäubte, und machte eine interessante Beobachtung: Rund 25 Prozent der F2-Nachkommen waren jetzt wieder klein, die restlichen Pflanzen (circa 75 Prozent) groß (siehe Abbildung 3.3).

      Nach Tausenden von Kreuzungen kam Mendel zu der korrekten Schlussfolgerung, dass die Faktoren, die für Samenform und -farbe, Hülsenfarbe, Pflanzengröße und so weiter verantwortlich sind, immer pärchenweise arbeiten, weil in der F1-Generation immer nur ein Phänotyp zur Ausprägung kam, während in der F2-Generation hingegen beide Phänotypen sichtbar wurden. Aufgrund seiner Beobachtung in der F2-Generation folgerte er, dass das, was auch immer ein bestimmtes Merkmal (also hier zum Beispiel die geringe Pflanzengröße) kontrollierte, in der F1-Generation zwar vorhanden, aber irgendwie versteckt war.

      imagesMendel entdeckte schnell, dass einige Merkmale andere beherrschen, sich also dominant verhalten. Dominanz heißt, dass ein Faktor die Präsenz des anderen verbirgt. Runde Samen dominieren über runzelige Samen, große Pflanzen über kleine und gelbe Samen über grüne. Als reinerbig große mit reinerbig kleinen Pflanzen gekreuzt wurden, bekam jeder F1-Nachkomme je einen die Größe bestimmenden Faktor von jedem Elternteil. Da »groß« dominant über »klein« war, waren alle F1-Pflanzen groß gewachsen. Mendel fand auch heraus, dass rezessive Faktoren (die von den dominanten verborgen werden) nur dann ausgeprägt werden, wenn beide Faktoren gleich sind, sich also reinerbig kleine Pflanzen selbst befruchten.

       Segregation der Allele

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      imagesDer Kernpunkt der Segregation ist die Trennung der Allelpaare und deren Aufteilung einzeln auf die Gameten. Jeder Gamet hat nur ein Allel eines bestimmten Locus. Dies ist das Ergebnis der Trennung der homologen Chromosomen in der ersten Runde der Meiose (wie das exakt funktioniert, lesen Sie in Kapitel 2).

      Wenn sich die F3-Generation wieder selbst bestäubt, entstehen aus den gg-Eltern wieder gg-Nachkommen und GG-Eltern produzieren nur GG-Nachkommen. Die Gg(gG)-Pflanzen wiederum erzeugen GG-, Gg- und gg-Nachkommen im selben Verhältnis wie in der F2-Generation: ¼ GG, ½ Gg und ¼ gg.

      Heute wissen die Forscher, dass das, was Mendel als pärchenweise arbeitende Faktoren bezeichnet hat, Gene sind. Einzelne Genpaare (das heißt auf einem Locus) kontrollieren ein Merkmal. Das heißt, das Gen für die Größe der Pflanzen sitzt