und Konjakfasern, zum einen das Sättigungsgefühl verstärken, zum anderen die Fettaufnahme in den Körper verringern soll.
Der Erfolg all dieser Mittel ist marginal, zumal von den Herstellern gleichzeitig immer eine Ernährungsumstellung und ein Bewegungsprogramm empfohlen werden. Der Witz dabei ist, dass diese, wenn man am Ball bleibt, auch ohne die Mittel zum gleichen Gewichtsverlust führen würden.
FORMULA-DIÄTEN
Abnehmshakes, mit denen Sie eine oder mehrere Mahlzeiten am Tag ersetzen, versprechen einen schnellen Gewichtsverlust und sollen dabei den Körper mit Eiweiß, Vitaminen und Mineralstoffen versorgen. Und tatsächlich kann man mit ihnen recht schnell ein paar Pfunde verlieren. Das liegt daran, dass die Shakes sehr wenig Kalorien haben – mit ein Grund, warum derartige Formula-Diäten ohne ärztliche Aufsicht nicht länger als drei Wochen durchgeführt werden sollten.
Allerdings ist auch hier der Erfolg meist nicht von langer Dauer. Denn wieder gilt: Wer anschließend isst wie zuvor und seine Ernährung nicht nachhaltig umstellt, bei dem klettern die Pfunde wieder rasch nach oben.
Ein anderer Arzneistoff ist Orlistat, der in geringer Dosierung von 60 Milligramm in Apotheken als freiverkäufliche Diätkapsel angeboten wird. Es handelt sich hierbei um einen sogenannten Lipasehemmer, der fettspaltende Enzyme im Darm blockiert, wodurch das Fett in der Nahrung vom Körper weniger aufgenommen wird.
In der Dosierung von 120 Milligramm bis zu dreimal pro Tag wird dieser Wirkstoff zu einem verschreibungspflichtigen Medikament, das vom Arzt verordnet werden muss. Aber selbst wenn er in derart hohen Dosen verabreicht wird, sind die Erfolge nicht besonders beeindruckend: Man erzielt im Jahr einen Gewichtsverlust von gerade einmal vier Kilogramm und damit sind häufig noch unerwünschte Nebenwirkungen verbunden. Nicht selten kommt es nämlich zu sogenannten Fettstühlen. Während braune Flecken in der Unterwäsche zwar irritieren, aber noch harmlos sind, kann es durchaus auch zu Blähungen mit Stuhlabgang oder sogar zu dauerhafter Stuhlinkontinenz kommen. Es verwundert daher nicht, dass nur wenige Abnehmwillige das Produkt über längere Zeit einnehmen.
Und: Orlistat bindet wertvolle fettlösliche Vitamine und essenzielle Fettsäuren an sich, sodass der Körper sie nicht verwerten kann, sondern sie stattdessen einfach ungenutzt wieder ausgeschieden werden. Dadurch kann es zu einer Unterversorgung mit diesen Stoffen kommen – mit Folgen für den Stoffwechsel, das Wohlbefinden und die Gesundheit.
Sparen Sie sich also das Geld und investieren Sie lieber in gesunde, hochwertige Lebensmittel. Denn mit diesen gelingt das Abnehmen nicht nur garantiert, sondern auch garantiert nebenwirkungsfrei. Mehr dazu ab >.
ADIPOSITASCHIRURGIE
Bei manchen Übergewichtigen ist die Verzweiflung nach Jahren, vielleicht Jahrzehnten der erfolglosen Diäten so groß, dass sie sogar dazu bereit sind, sich für ihr Wunschgewicht unters Messer zu legen. Doch jeder chirurgische Eingriff ist mit teilweise hohen Risiken verbunden.
Bevor Sie sich für einen solchen Verzweiflungseingriff entscheiden, sollten Sie daher unbedingt konsequent die in diesem Buch beschriebenen natürlichen Maßnahmen anwenden. Vor allem wenn Ihr Körper durch solche Eingriffe unumkehrbar verändert wird, so wie beispielsweise bei einem Schlauchmagen oder Magenbypass. Derartige Operationen sollten wirklich die allerletzte Möglichkeit sein. Eine der problematischen Folgen können Mangelerscheinungen sein, die eine lebenslange regelmäßige Einnahme von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen erforderlich machen, eine andere häufige, stark ausgeprägte Stuhlgänge. Zudem müssen Sie Ihre Ernährung auch nach einer adipositaschirurgischen OP umstellen und können nicht einfach so weiteressen wie bisher.
WAS DIE PSYCHE MIT DEM ABNEHMEN ZU TUN HAT
Dicke sind faul, haben keine Kontrolle über sich und sind selbst schuld an ihren Kilos: So lautet das gängige Vorurteil. Die Wahrheit sieht anders aus: Übergewichtige Menschen können (fast) nichts für ihren Zustand. Die wahren Verantwortlichen sind die Art und Weise, wie wir heute leben: die als »normal« geltende herkömmliche Ernährung, die unzähligen Verlockungen, die (Zusatz-)Stoffe in der modernen Industrienahrung und die Tatsache, dass wir uns kaum noch bewegen …
Den ersten und wohl auch schwerwiegendsten Fallstrick haben Sie bereits kennengelernt: das biologisch eingebaute Bedürfnis, immer dann zu essen, wenn es etwas zu essen gibt – und dabei automatisch zu Fettigem, Süßem, Stärkehaltigem, also zu Hochkalorischem zu greifen (siehe >).
Das war lange Zeit notwendig, um Fettpolster für magere Zeiten anzulegen.
Auch wenn wir heute jeden Tag im Überfluss schwelgen, werden wir noch immer von diesem in unserer DNA eingebauten Sicherheitsprogramm gesteuert – und das wird auch noch lang so bleiben, denn dieser Mechanismus soll garantieren, dass wir als Spezies überleben. Dabei ist längst das Gegenteil der Fall: Der genetische Verhaltensdruck lässt uns durch das schier unendliche Angebot an Lebensmitteln, die noch dazu größtenteils industriell bearbeitet und verändert sind, zunehmend kränker werden, denn sehr viele sogenannte Zivilisationskrankheiten beginnen mit Übergewicht.
Umso wichtiger ist es, aus diesem scheinbar fest verankerten Kreislauf auszubrechen. Und Sie schaffen das, indem Sie …
alte Gewohnheiten über Bord werfen.
die Macht der Epigenetik und die mittlerweile fehlleitenden Gene austricksen.
Ihr Belohnungssystem und die Dopaminfalle verstehen.
sich ein Geheimnis zunutze machen, das hoffentlich bald alle Menschen kennen.
ALLES EINE SACHE DER GEWOHNHEITEN
Stellen Sie sich vor, Sie nehmen an einem x-beliebigen Mittwoch den gleichen Weg zur Arbeit wie jeden Tag. Doch heute versperrt eine Baustelle Ihre gewohnte Route und Sie werden umgeleitet. Obwohl Sie auf dem Schild lesen, dass diese Umleitung für die nächsten zwei Monate bestehen bleibt, werden Sie mit großer Wahrscheinlichkeit am nächsten Tag wieder vor dem Schild stehen. Weil Sie aus Gewohnheit den alten Weg genommen haben. Ohne viel darüber nachzudenken. Erst am Freitagmorgen erinnern Sie sich, nehmen gleich eine andere Route und umgehen so von vornherein die nervige Baustelle mit dem dazugehörigen Stau.
Dann kommt das Wochenende, Sie vergessen die Baustelle und landen am Montag auf dem Weg zur Arbeit – vielleicht weil Sie mit den Gedanken schon beim Meeting sind, die To-do-Liste für die Woche durchgehen oder über eine anstehende Geburtstagsfeier nachdenken – wieder genau dort. Sie ärgern sich und nehmen sich vor, morgens von nun an aufmerksamer zu sein. Das gelingt Ihnen auch und Sie fahren keinen einzigen Tag mehr zu der Baustelle, selbst wenn die Baustelle nach zwei Monaten längst wieder behoben ist. Sie nehmen auch dann noch Ihren neuen Weg, denn diese neue Gewohnheit ist zum Automatismus geworden.
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass es im Durchschnitt 66 Tage dauert, bis sich eine neue Gewohnheit etabliert. Und das gilt nicht nur für fiktive Gedankenmodelle wie diesem – bei dem die zwei Monate, in denen Sie die Baustelle umfahren haben, ziemlich genau dieser Zeitspanne entsprechen. Auch wenn Sie abnehmen wollen, müssen Sie sich mit der Macht der Gewohnheiten beschäftigen. Denn natürlich hat Übergewicht auch mit Essgewohnheiten zu tun. Und diese lassen sich ebenfalls nicht von einem Tag auf den anderen umdrehen. Sicher aber ist: Jeder von uns trifft ständig größere oder kleinere Entscheidungen – und sind es immer wieder die gleichen, werden sie irgendwann zu Gewohnheiten, auf die wir über kurz oder lang automatisch zurückgreifen. Allerdings ist jeder Mensch anders und daher gelingt es den einen schon nach etwa drei Wochen, eine alte Gewohnheit durch eine neue zu ersetzen, während andere dafür fast ein Dreivierteljahr brauchen.
Von Ausnahmen und Regeln
Es gibt gerade beim Abnehmen eine große Falle: die »Ausnahme«. Sie sind zum Beispiel auf dem Wochenmarkt