Cassie Hill

Haut an Haut - geheime Lust | Erotischer Roman


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breite Brust.

      »Du bist eine wunderbare, leidenschaftliche Frau, Sandra«, flüsterte er in mein Ohr. »Danke, dass du dein Verlangen mit mir geteilt hast.« Dann massierte er zärtlich meinen Rücken. Mit einem selig machenden Druck kneteten seine Hände meine Schulterstränge, die Muskulatur unter den Schulterblättern, bevor sie langsam die Muskeln an beiden Seiten des Rückgrats verwöhnten. Ich spürte seine Finger neben jedem einzelnen Wirbel.

      Nach einer gefühlten Ewigkeit ließ er mich los. Meinem durch und durch befriedigten und entspannten Leib wurde aufgeholfen. Ich glaubte, das taten die Frauen, die mich so wunderbar für den Fick mit dem Fremden vorbereitet hatten. Sie führten mich fort und entfernten sich anschließend.

      Ich umschlang mit den Armen meinen zitternden Oberkörper und holte tief Luft.

      Was für ein Abenteuer!

      Nachdem mein Atem ruhig und gleichmäßig floss, entfernte ich den Seidenschal von meinen Lidern, blinzelte kurz und schaute mich um. Ich fand mich in einer großen, weiß und silberfarben gefliesten Tropenregendusche wieder.

      Nachdem ich mich orientiert hatte, drückte ich den glänzenden Knopf, und herrlich warmes Wasser prasselte fast sinnlich auf mich herab. Auf der Ablage vor mir stand eine noch unbenutzte Tube Duschgel. Ich öffnete sie und schnupperte. Ein geheimnisvoller Duft, der an ein Märchen aus Tausend und einer Nacht erinnerte, stieg in meine Nase. Ich seifte mich genüsslich von oben bis unten mit dem duftenden Schaum ein und spülte mich anschließend ab.

      War dieses erotische Abenteuer wirklich passiert? Hatte mich ein halbes Duzend Frauen oder mehr gestreichelt, gerieben und für den besten Fick meines Lebens vorbereitet?

      Ich fühlte noch die Nachwirkungen der Orgasmen, sonst hätte ich an einen wollüstigen, geilen Traum geglaubt.

      Was hatte in dem Brief gestanden?

      Außerdem habe ich noch eine Überraschung für Dich … Puh … und was für eine Überraschung das gewesen war!

      Ein übergroßes Handtuch und ein Bademantel lagen für mich bereit. Ich trocknete mich ab und kuschelte mich in den flauschigen Stoff. Danach verließ ich die Dusche und trat hinaus auf den mit riesigen Bambusstauden bepflanzten Platz des Saunadorfes.

      Plötzlich waren wieder Menschen um mich herum. Zahlreiche Saunabesucher schlenderten im Sonnenschein hin und her, öffneten und schlossen die Türen zu den Schwitzräumen und redeten in dezenter Lautstärke miteinander. Es war, als wäre nichts passiert. Suchend schaute ich mich um – weit und breit keine Gruppe von Frauen und kein Mann mit der verbotenen Figur eines Adonis.

      Wie gerne hätte ich sein Gesicht und seinen Körper gesehen …

       Kapitel 4

      In den nächsten Tagen schwelgte ich immer wieder in triebigen Gedanken an die Zeit im paradiesischen Spa und das außergewöhnliche ekstatische Erlebnis.

      Sicherlich – eine Frau wie ich machte so etwas nicht. Erfolgreiche Psychotherapeutin mit einer Praxis in Kölns bester Gegend und Dozentin an der Universität. Das schlechte Gewissen rührte sich, aber ich empfand keine Reue. Es war viel zu fantastisch gewesen, als dass ich es bedauerte. Ich hatte meinen Leib und meine Weiblichkeit intensiver als jemals zuvor erlebt. Das war der beste Sex meines Lebens gewesen. Den konnte ich einfach nicht bereuen.

      Vielmehr fragte ich mich, wie der Fremde wohl aussah. Seine breite, glatte Brust und seinen muskulösen Bauch hatte ich ertastet. Seine kühlen Hände hatten sich groß und stark angefühlt – auf meinen Brüsten, meinen Hüften und in meinem Rücken. Und sein Gemächt war bombastisch. Von dem, was ich gespürt hatte, schloss ich auf eine Körperlänge von etwa einem Meter und neunzig. Damit war er also gut zwanzig Zentimeter größer als ich.

      Doch welche Farbe hatten seine Haut und seine Iriden? Welche Farbe sein Haar? Wie trug er es, kurz oder lang? Welche Gesichtsform passte zu der erotisierenden, charismatischen Stimme und den kehligen Lauten, die er ausgestoßen hatte, als er in mir gekommen war?

      War er blond und blauäugig? Hatte er makellose weiße Haut? Oder war seine Haut gebräunt, seine Augen dunkel wie Kohle und seine Haare lockig und lang? Da die Frauen mir die Augen verbunden hatten, verblieben mir nur die restlichen Sinne. Mein Tastsinn und damit die zahlreichen Höhepunkte waren auch deshalb außergewöhnlich intensiv gewesen.

      Ich ertappte mich dabei, wie ich mir wünschte, das noch einmal zu erleben. Nein, nicht nur einmal, sondern immer wieder. Ich sehnte mich nach seiner Haut an meiner, nach seinen starken, sicher zupackenden Händen, nach seinen harten Muskeln und seinem festen Fleisch in mir.

      Ich fühlte mich wie eine Süchtige auf Entzug.

       Kapitel 5

      Als ich das schummrige, koreanische Restaurant betrat, warteten Connie und Katja bereits auf mich. Nachdem wir uns zur Begrüßung umarmt hatten, nahmen wir an einem kerzenbeleuchteten Tisch in einer Nische Platz.

      Ich sah Connie forschend an. »Du bist immer noch glücklich mit Mark. Das sehe ich dir an«, stellte ich nach einer intensiven Begutachtung ihres Gesichts fest. »Und jetzt erzähle ich euch, was mir passiert ist«, begann ich. »Glaubt mir, ihr werdet Augen machen. Versprochen!«

      Ich fing zu erzählen an. Und mit jedem Wort wurden die Augen meiner beiden Freundinnen größer und größer. Selbstverständlich berichtete ich ihnen nicht alles. Ich erwähnte den rätselhaften Brief und die Einladung ins Spa. In aller Ausführlichkeit beschrieb ich das Heaven, das opulente Frühstück und die göttliche Massage auf der Liege unter dem Baldachin. Die hatte ich mir nach dem Erlebnis gegönnt, wie ich das scharfe Vorspiel und den leidenschaftlichen Akt mit dem Fremden im Geheimen nannte.

      Die Begegnung mit meinem Gastgeber und die prickelnden Details behielt ich für mich. Wie die Frauen mich mit ihren lustspendenden Streicheleinheiten aufgepeitscht und für den Mann vorbereitet hatten, verschwieg ich ebenso wie den sagenhaften Sex mit dem Unbekannten. Es ging mir gehörig gegen den Strich, Geheimnisse vor meinen Freundinnen zu haben, aber ich konnte den Fremden nicht erwähnen.

      »Wenn ich mal zusammenfassen darf, was du uns erzählt hast … Der Tag war für dich ausgesprochen schön, aber der Absender des Briefes hat sich die ganze Zeit nicht blicken lassen! Und du hast bis heute keine Ahnung, wer dich eingeladen hat?«, wollte Connie wissen.

      Ich nickte.

      Zwar war ich hundertprozentig sicher, dass der rätselhafte Fremde mit dem Infinity-Schwanz mich eingeladen hatte. Schließlich hatte er mich bei meinem Vornamen genannt. Ich log jedoch nicht, wenn ich bejahte, dass er sich nicht hatte blicken lassen. Immerhin hatte ich einen Seidenschal über meinen Augen getragen. Und seinen Namen und wer er war, wusste ich auch nicht.

      »Du hast also einen heimlichen Verehrer und wirklich überhaupt keine Ahnung, wer das sein könnte?«, meinte Katja stirnrunzelnd und schob sich ihr langes, dunkles Haar aus dem Gesicht.

      Als Antwort nickte ich wiederum.

      »Das ist ja der Hammer«, kommentierte Connie. »Ist dir denn niemand aufgefallen, der in letzter Zeit öfter angerufen hat als sonst? Oder vor deiner Praxis auf und ab gelaufen ist, um nur einen einzigen Blick von dir zu erhaschen?«

      Ich schüttelte den Kopf.

      »Wenn du also nicht weißt, wer dir diesen Tag im Heaven geschenkt hat und dieser Fremde sich bisher noch nicht zu erkennen gegeben hat, dann muss da konsequenterweise noch was kommen«, sinnierte Connie, während sie einen Finger an ihr Kinn legte und gedankenverloren Richtung Decke starrte.

      Da konnte ich ihr nur zustimmen. Vielleicht war es tatsächlich etwas Einmaliges gewesen. Doch da sich mein Gastgeber nicht zu erkennen gegeben hatte, war eine Fortsetzung doch viel wahrscheinlicher! Allein der Gedanke, mich dieser kolossalen Lust noch einmal hinzugeben, machte mich irre und ich war froh, dass der Kellner in dieser Sekunde unser Essen servierte: Bulgogi – Feuerfleisch.

      Wie passend!

      Bulgogi, ein koreanisches Festtagsgericht, das über offenem Feuer zubereitet wird.

      Offenes