Martina Meier

Maunz & Minka


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      Doch dann platzte mein anderer Bruder, der übrigens Lukas heißt, in mein Zimmer rein und wollte, dass ich ihm seinen Laptop, den ich von ihm ausgeliehen hatte, wieder zurückgab. Mir war das egal, weil ich sowieso schon fertig war. Er nahm den Laptop und ging wieder raus. Stattdessen ging ich nach draußen und fuhr mit dem Bus zu meiner Freundin. Wir trafen uns fast jeden Tag und plauderten, doch gegen sechs Uhr musste ich wieder zu Hause sein. Als ich dann nach einer Stunde zu Hause war, gab es Abendessen. Wir saßen alle still am Tisch, bis meine Mutter mich fragte, was ich mir denn zum Geburtstag wünschen würde.

      Ich antwortete: „Nur ein kleines Kätzchen.“

      Als wir dann endlich alle zu Ende gegessen hatten, stand ich auf und ging ins Bett.

      Eine Woche später (also an meinem Geburtstag) weckten mich meine Eltern mit einem Kuchen und zwei Geschenken. Ich bekam ein Buch und eine CD. Am Nachmittag fragte mich mein Bruder dann, ob ich mit ihm ein Eis essen gehen würde, und ich sagte: „Ja.“ Also gingen wir zum Eisladen, und als wir dort ankamen, hörten wir laute Musik. Sie kam von drinnen. Wir gingen rein und alle meine Freunde waren dort und riefen: „ÜBERRASCHUNG!“

      Die war gelungen! Ich bekam mein Kätzchen. Es war so süß und wir hatten ein tolles Leben.

      Lina Hertrampf (12) aus Hamburg / Deutschland

      *

      Schatzsuche

      Es war einmal eine Katze, die hieß Maunz. Sie lebte auf einem Bauernhof. Maunz fühlte sich auf dem Hof pudelwohl. Es gab Kühe, Schweine, Pferde, Schafe, usw.

      Eines Tages, als Maunz wieder auf dem Feld war, traf er etwas Kleines, Graues. Maunz dachte sich nichts dabei und fragte: „Miau, wer bist du?“

      „Hallo, ich bin Minka Maus, und wer bist du?“

      „Ich, ich bin die gefährlichste Katze der Welt! Ich bin Maunz“, raunte Maunz der Maus zu.

      „Aha! Du Maunz, wollen wir Freunde sein?“

      „Von mir aus, ja!“ Und so wurden Minka und Maunz Freunde. Sie erlebten viele Abenteuer. Ein Abenteuer erzähl ich euch:

      Maunz und Minka trafen sich wie jeden Tag bei der Scheune. „Maunz, Maunz, schau doch mal, eine Karte.“

      „Wo hast du denn die her?“, meinte Maunz.

      „Gefunden.“

      „Mach mal auf, Minka!“

      Minka rollte die Karte aus und sagte: „Da ist der Start, und das Kreuz ist das Ziel, das da ist doch das Dorf! Komm, lass uns gehen.“

      Bevor Minka aufbrechen konnte, meinte Maunz: Wollen wir nicht noch zwei Taschenlampen, Proviant und einen Kompass mitnehmen?“

      Wenig später ging es los. Minka trug die Karte in der rechten Hand und in der linken hielt sie den Kompass. Maunz trug den Rucksack, in dem zwei Taschenlampen und Proviant lagen.

      Nach zwei Stunden zeigte Minka auf eine Stelle. „Hier ist das Ziel, da müssen wir buddeln.“

      „Mit was denn, etwa mit den Pfoten, oder wie?“

      „Na damit!“ Die Maus zeigte auf zwei Schaufeln. „Los geht’s“, riefen Maunz und Minka gleichzeitig.

      Nach kurzer Zeit stieß Maunz auf etwas Hartes. „Minka, Minka, ich hab was.“ Schnell buddelte er weiter. „Komm, wir öffnen den Deckel.“ Das war gar nicht so leicht. Aber sie schafften es.

      „Maunz, was ist das?“

      „Das ist ... Das ist Schokolade.“ Maunz und Minka ließen sich die Schokolade schmecken.

      Leonie Gritzan (10) aus Dürnten / Schweiz

      *

      Wie Wichtel zu uns kam

      Hallo, ich bin Emilia und zehn Jahre alt. Meine Mama liebte Wichtel. Und jetzt in der Vorweihnachtszeit steht die ganze Wohnung mit Wichteln voll. Wichtelräuchermännchen, Wichteladventskalender, alles mit Wichteln. Heute will meine Mama schmücken. Ich mag das. In mir kribbelt es dann immer so, es fühlt sich so schön an, Weihnachten sozusagen auszupacken. Und mein Wunschzettel war auch schon fertig. Es stand wie immer dasselbe darauf: eine Katze. Ich liebte sie mindestens so wie meine Mutter die Wichtel. Seit ich fünf war, blieb mir dieser Wunsch. Da ich keine Geschwister hatte, war mir auch oft langweilig. Bei meiner Freundin Rosa hatte ich ihre Perserkatze Fluffy gestreichelt. Es war wie ein Zauber, als ich sie berührte.

      So verging die Adventszeit und es war ein Tag vor Heiligabend. Ich war nicht aufgeregt, denn ich wusste, was ich bekommen würde. Spiele, Bücher, Filme. Keine Katze. So ging es weiter und schließlich saß ich mit meinen Eltern am Tisch und aß unser Festessen. Auf einmal hörte ich es an der Tür kratzen. Ich fragte meine Eltern, ob sie das auch gehört hätten. Hatten sie nicht. Irgendwann hatte ich so lange rumgenervt, dass Mama zur Tür ging und guckte. Vor der Tür saß ein kleines verfrorenes und bibberndes Kätzchen. Sein Fell war verstrubbelt. Es war ganz mager, als ob es mindestens eine Woche ohne Fressen leben musste. Es sah uns mit großen Augen an. Man musste Mitleid mit ihm haben. Es miaute leise und auf einmal packte mich eine große Wut. Wer setzte denn so ein junges Kätzchen aus? Inzwischen nahm meine Mutter die Katze auf den Arm und streichelte sie. In mir drinnen stieg eine Hoffnung auf, dass wir es behalten können. Den Rest des Abends bekam ich nur halb mit. Ich kriegte nur noch mit, dass das Kätzchen bei uns blieb. Natürlich riefen wir bei der Polizei an, aber keiner vermisste es. Zum Glück. Da gab es nur noch ein Problem: Wie sollte die süße Katze heißen? Ich hob sie hoch und hatte eine geniale Idee. „Wichtel“, flüsterte ich. Und ab dem Moment hieß Wichtel Wichtel. Und mein Wunsch war erfüllt.

      Lilly Zimmermann (10) aus Hittfeld-Seevetal / Deutschland

      *

      Vom Fliegen, Fallen und bunten Erinnerungen

      Es ist ein gleichmäßiges Rattern, das mich aus dem Schlaf kitzelt. Müde versuche ich wieder einzuschlafen, mich auf der Stelle umzudrehen und so zu tun, als wäre ich niemals aufgewacht. Doch schon im nächsten Moment merke ich, dass hier etwas nicht stimmt.

      Meine Augen kneife ich instinktiv zusammen und versuche, mich auf meine Umgebung zu konzentrieren, mich zu vergewissern, dass, wenn ich die Augen öffne, alles fürchterlich normal ist. Doch der Boden ist hart, ganz anders als die neue Matratze, die ich zu Weihnachten bekommen habe. Und auch scheint es hier viel kühler zu sein als in meinem Zimmer, ganz zu schweigen von dem Rattern, das so gleichmäßig zu sein scheint, und sich dennoch so wirr anhört, dass schon der Gedanke daran mich verwirrt, einfach, weil es in meinem Kopf alles keinen Sinn ergibt.

      Hier stimmt definitiv etwas nicht.

      Langsam, als ob meine Augenmuskeln sich erst aufwärmen müssten, blinzle ich durch meine Wimpern und versuche, meine Umgebung zu erspähen. Mein Herz rast wie wild, aber ich versuche erst gar nicht es zu verhindern, denn je weiter ich meine Augen öffne, umso nervöser werde ich. Das, worauf ich liege, ist, wie ich schon vermutet habe, ganz und gar keine Matratze, sondern ein mit Rissen überzogener Steinboden. Doch bevor ich auch den Urheber des Ratterns erblicken kann, sehe ich in ein Paar grüne Augen und bin einen Moment wie eingefroren, bevor ich es verstehen kann.

      Grüne Katzenaugen. Wortwörtlich.

      Sofort bin ich hellwach, doch als ich aufspringen und wegrennen will, muss ich feststellen, dass ich keineswegs größer, sondern eher kleiner als das Tier bin. Dass ich keineswegs auf zwei Beinen lande oder auch nur ansatzweise menschlich bin. Wie Watte dringt es in mein Bewusstsein. Irreal. Das kann nicht sein!

      Ich traue mich nicht einmal, den Gedanken fertigzuführen und versuche, mich auf die Katze vor mir zu konzentrieren. Vielleicht muss ich einfach nur den richtigen Zeitpunkt