sich, dass Minka manchmal draußen ist. Aber das ist ihr egal, und sie geht weiter. Fröhlich ruft sie: „Juchu! Das ist eine Blumenwiese!“ und springt freudig hinein.
Da hört sie ein grimmiges Lachen: „Hahaha!“ Sie dreht sich um. Und da steht sie. Minka.
Aber das macht ihr nichts aus. Sie sagt einfach wieder: „Ach, da ist ja das Osterei wieder!“ Doch da hat sie sich getäuscht. Minka ist jetzt so wütend, dass sie direkt nach ihr schnappt. Doch Zähnchen hat eine Idee! Sie nimmt eine Blume, Schere und Stift und schneidet aus der Blume eine Maus aus, malt ein Auge, sodass es aussieht wie sie selbst. Heimlich steckt Zähnchen die Blumenmaus auf den Schwanz der Katze und läuft weg. Und Minka jagt jetzt nicht mehr Zähnchen, sondern ihren Schwanz. Zähnchen geht fröhlich nach Hause.
Minka aber beißt zu. Sie schreit: „Auaaaaa!“, und läuft davon.
Lia Elisa Cappello (7) aus Kelmis / Belgien
*
Katzen fressen Mäuse nicht!
Es war früh, als die kleine Katze Kassandra aufwachte. Nicht einmal die Mutter von den sieben kleinen Katzenkindern Leopold, Levis, Ludwig, Lysander, Karina, Kassandra und Kathy war schon wach.
Draußen tobte der Wind, als würde er die Erde als Fußball benutzen: Die Bäume sahen aus wie kahlrasierte Bärte, im See war kein Wasser mehr, dafür überall ringsherum. Kassandra zuckte zusammen, als der Blitz einen kahlen Baum entzwei teilte. Ängstlich rannte sie hinter das Sofa. Auch die anderen Katzenkinder versteckten sich.
Jetzt wurde auch die Katzenmutter wach. Sie sagte: „Alle in den Keller, dort sind wir sicher!“ Als ob der Wind die kleinen Katzen ärgern wollte, pochte er gegen die Fenster. Alle rannten ihrer Mutter hinterher.
Kassandra wollte auch zu ihrer Mama rennen, doch irgendwie klemmte sie fest. Kassandra rief: „Mama! Warte auf mich!“, aber vergeblich. Die Katzen verschwanden. Alle, alle außer Kassandra. Ihr liefen die Tränen übers Gesicht.
Dann, nach einer Weile, suchte sie, wo sie sich verfangen haben könnte: in der Wand! Kassandra schüttelte den Kopf: „Das kann nicht sein!“
„Doch kann!“ Ein kleiner Kopf mit zwei großen Ohren schaute über dem Katzenschwanz hervor. „Du willst wohl deine Mama holen, damit sie mich auffressen soll, oder?“ Jetzt streckte die Gestalt einen dicken Bauch zum Vorschein: „Ich halte am besten deinen Schwanz weiterhin fest, damit du nicht weg kannst!“ Die Gestalt war eine Maus, was Kassandra noch nicht wusste.
Die kleine Katze legte den Kopf leicht schräg, denn zuvor hatte sie noch keine Maus gesehen. „Warum sollte ich?“
Die Maus umklammerte den Schwanz von Kassandra. „Weil Katzen Mäuse fressen, und ich eine Maus bin!“ Die Maus schlug die Hand auf den Mund.
„Na gut. Schmeckt ihr denn auch?“, frage Kassandra.
Da verbesserte sich die Maus: „Du verstößt gegen das Gesetz!“ Die Maus versuchte, Kassandra böse anzuschauen. „Katzen fressen Mäuse nicht!“ – das war natürlich gelogen.
Kassandra schaute sie an: „Und was soll ich sonst mit dir machen?“
Die Maus überlegte: „Mmmh. Ich hab es. Wir werden Freunde!“ Kassandra war begeistert. Da kamen auch die anderen Katzen aus dem Keller.
In dieser Nacht schlief jeder gut, auch wenn es regnete und stürmte. Am nächsten Morgen spielten alle mit der Maus. Kassandra hatte in dieser Nacht etwas gelernt: Feinde können auch Freunde werden!
Lena Ullmann (10) aus Wittgensdorf / Deutschland
*
*
Ein lachendes und ein weinendes Auge
Hallo. Ich bin Sophie und ich möchte euch eine Geschichte erzählen. Eine Geschichte von meiner Familie, vielen Katzen und mir.
Ich saß im Wohnzimmer und spielte mit meinen Katzen. Molly, Miora, Rocky, Donner und Blitz. Donner und Blitz rauften auf dem Teppichboden, während Miora einem Tischtennisball hinterherjagte. Rocky lauerte hinter dem Sofa und wartete auf eine Gelegenheit, in der er Miora den Ball wegschnappen konnte. Molly hingegen knabberte an der Fernbedienung. Verträumt sah ich ihnen dabei zu. Ich liebe Katzen!
Plötzlich kam von oben ein seltsames Geräusch, ein Scheppern, dicht gefolgt von einem lauten Krach. Ich schlich mich die Treppe hoch und folgte dem Geräusch, bis ich vor Daniels Zimmertür stand. Ich öffnete die Tür. Es knarzte. Niemand war im Raum. Fast niemand. Billy, Daniels Katze, hopste gerade zum Schreibtisch. Dort warf sie seinen Laptop vom Tisch. Daniels Lautsprecher lagen auch am Boden.
„Och Billy!“ Ich fing ihn ein und trug ihn aus dem Zimmer. Dann klingelte es auch noch. Stürmisch polterte ich die Treppe herunter und riss die Tür auf. Mama stand davor. Sie trug einen Katzenkorb in der Hand. Sie war mit Tinka beim Tierarzt gewesen, weil diese immer so erschöpft wirkte.
„Und?“, fragte ich aufgeregt.
„Der Tierarzt hat gesagt, sie ist schwanger“, meinte Mama.
„Was?“, rief ich überrascht.
„Und, alles in Ordnung?“, erkundigte sie sich.
„Ähm ... nicht ganz“, stotterte ich und zeigte Mama das Chaos in Daniels Zimmer.
Irgendwann war es dann so weit. Tinka brachte ihre Jungen zur Welt. Es waren fünf. Drei grau-weiß gefleckte, genau wie Tinka, ein schwarzes mit weißer Nase und ein braun getigertes. Alles Mädchen. Und sie waren so süß!
Papa meinte, wir bräuchten noch Namen für die Kleinen. Ich wusste einen. „Aisha! Die schwarze soll Aisha heißen.“
„Ich will meine Carrie nennen“, meinte meine Schwester Mia und nahm eine der grau-weißen in den Arm.
„Was haltet ihr von Henna?“, wollte Papa wissen.
„Fanni“, schlug Mama vor.
„Na gut“, sagten ich und Mia wie im Chor.
Jetzt hatte Daniel die Qual der Wahl. „Boss.“
„Aber das ist ein Jungenname!“, rutschte es mir heraus. Aber niemand ging auf meinen Einwand ein.
Ein paar Wochen später rief mich Papa zur Familiensitzung. „Mama und ich wollen euch etwas sagen“, begann er. „Wir werden ein paar von den Katzen abgeben müssen.“
„Wieso?“, lautete meine entsetzte Frage.
Mama sagte: „Es steht mir bis hier! Arbeit, Kinder und dann auch noch zwölf Katzen. Zwölf!“
„Aber ...“, unterbrach ich sie.
„Kein Aber, ich schaff das einfach nicht.“ Ich war todtraurig.
„Ich denke, es ist am besten, wenn wir noch warten und dann Aisha, Carrie, Fanni, Henna und Boss abgeben“, fügte Papa hinzu. Ich sagte nichts mehr, sondern schluckte und ging weinend auf mein Zimmer.
Beim Abendessen zeigte mir Papa einen Zeitungsartikel. „Kinderliebe Tiere gesucht. Kinderheim auf Suche. Telefon ...“ Weiter las ich nicht, sondern sah Papa an.
„Meinst du ... wir ...“, überlegte ich.
„Wie findest du die Idee?“, stocherte Papa.
„Okay“, erklärte ich mich einverstanden.
Irgendwann war er da. Der Tag. Mit dem großen Katzenkorb stiegen wir ins Auto.
„Arme Aisha“, dachte ich und drückte sie fest an mich. Wieder kullerte mir eine Träne die