signa), lesen sämtlich denselben Text, freilich ohne ihn zu verstehen. Die drei „Tage“ sind die apokalyptische Geheimzahl, die dem Weltreich bis zu seiner Zerstörung gegeben wird; nach genauer Angabe sind es dreieinhalb Zeiten (Tage, Jahre); vgl. Gunkel, Schöpfung u. Chaos S. 268, A. 1; S. 269, A. 1. — Nach dieser Auffassung der schwierigen Stelle fügt V. 4 der Verheißung von V. 3 eine Zeitbestimmung hinzu. Gemeint ist das zur Zeit des Apokalyptikers herrschende Rom.
8. ↑ Diese Stelle wird, wie es scheint, citiert Barn. 12,1: ὅταν ἐκ ξύλου αἷμα στάξῃ vgl. Bensly-James, S. XXVIIIf. — Der Gedanke ist auch dem deutschen Volke vertraut, vgl. Tell III, 3 „die Bäume bluten“ und erklärt sich ursprünglich daraus, daß man gewisse heilige Bäume beseelt denkt, nach Analogie menschlicher Leiber.
9. ↑ Hab. 2,11.
10. ↑ Der lat. Ausdruck scheint die wörtl. Übersetzung eines Wortes zu sein, das Syr (Ar²) aeres und Aeth stellae umschreiben; man lese egressus = ἔξοδοι = מוֹצׇאׅים, die „Ausgänge“ nach Ps. 65,9 die Himmelsthore, durch die die Sterne gehen und die Winde wehen, vgl. 6,1. Diese Ordnungen sind ewig fest Ps. Sal. 18,11ff.; gräßlich ist es, wenn sie sich verwirren.
11. ↑ Der furchtbare Tyrann der Endzeit, der Antichrist.
12. ↑ Den Vögeln traut die Antike ein vorausschauendes Feingefühl zu: sie verlassen die Stätte des Verderbens zur rechten Zeit: dasselbe gilt von den Tieren des Feldes V. 8. Ähnliches kann man noch heute in volkstümlichen Beschreibungen von Erdbeben, Bergrutschen u. dergl. lesen.
13. ↑ Sonst hat es keine; vgl. Hes. 47,8ff.
14. ↑ ἐκφέρειν = הוֹצׅיא, vgl. Rönsch S. 361f.
15. ↑ Meeresgebrüll gehört auch sonst zu den Zeichen des Endes; letzter Nachklang eines uralten Motivs.
16. ↑ Vgl. Dan. 10,7. Joh. 12,28f.
17. ↑ κατὰ πολλοὺς τόπους Hilg.
18. ↑ Das ewig mit Nacht und Grausen Bedeckte wird sichtbar!
19. ↑ Das Feuer des Abgrunds, Offenb. Joh. 9,2.
20. ↑ Lat menstruatae monstra doppelte LA.; vgl. Wellhausen, G. G. A. 1896, S. 11; vgl. Aeth (Ar²) et nascetur prodigium ex mulieribus.
21. ↑ Die Stelle kehrt wieder in den (christlichen) Paralipomena Jeremiae prophetae (ed. Ceriani) 9,16 τὰ γλυκέα ὕδατα ἁλμυρὰ γενήσονται.
22. ↑ Syr Aeth subito Wellhausen.
23. ↑ Solche Redeweisen von der Weisheit, dem Glauben, der Buße, den guten Werken als Hypostasen sind im Judentum sehr häufig und finden sich auch im N. T. 1 Kor. 2, 9. Eph. 2, 10. Sie erklären sich im letzten Grunde daraus, daß an die Stelle ursprünglicher mythologischer Figuren später Abstraktionen getreten sind; vgl. den Geist Gottes Gen. 1, die Weisheitsspekulationen im A. T. und bes. die mythologischen Spekulationen im Gnosticismus.
24. ↑ Syr (Aeth) schiebt aut homo ein, wie es scheint, um die mythologisierende Redeweise ein wenig zu mildern. Der Lat hat das Ursprüngliche, vgl. 3 Esra 4,39, wo es von „der Wahrheit“ heißt, daß sie τὰ δίκαια ποιεῖ.
25. ↑ Amos 6,10.
26. ↑ Etwa וְלֹא יְיַשְּׁרוּ דַרְכָּם.
27. ↑ Das Fasten ist die Vorbereitung für den Empfang der Offenbarungen.
28. ↑ Der Genetiv bei dem Komparativ nach griech. Art ist im 4 Esra Lat nicht selten; vgl. Bensly, Missing Fragment S. 88.
29. ↑ Den vorhergehenden Zustand vergleicht also der Verf. mit dem Schlaf; psychologisch interessant.
30. ↑ ἔκαμεν εἰς τὸ ἐκλιπεὶν Hilg.
31. ↑ ἐν ἐμοί בּׅי;, vgl. Hab. 2, 1 u. a.
32. ↑ Zu dieser Scene vgl. Dan. 8,17f. 10,8-10. 15-18.
33. ↑ פַלְטִיאֵל Φαλτιήλ.
34. ↑ Syr paululum panis = γεῦσαι ἄρτου τινός Hilg.
35. ↑ Syr (Aeth Ar¹) et annunciabo tibi verba.
36. ↑ Der „Geist der Einsicht“ ist ursprünglich ein Dämon oder eine göttliche Kraft, die besondere übermenschliche Einsicht wirken: in späterer Zeit und so hier können solche Ausdrücke in ganz abgeschwächtem Sinne gebraucht werden; vgl. 1 Kor. 4, 21 „Geist der Sanftmut“; doch scheint hier an einen anderen Bewußtseinszustand, in dem der Mensch Übernatürliches erlebt, gedacht zu sein. Gebete, die „im Geist“ gesprochen werden, sind auch im N. T. häufig.
37. ↑ Dies Einleitungsgebet ist ebenso wie das der ersten Vision mit besonderer Kunst ausgeführt; den folgenden Passus ahmt nach Apoc. Sedrach 8.
38. ↑ Griechische Konstruktion.
39. ↑ Syr Aeth Ar¹.² Arm.
40. ↑ Im Folgenden lauter Bilder Israels und Kanaans: Weinstock Jes. 5,7. Ps. 80,9; Lilie wohl nach H. L. 2,2. Hos. 14,6; Bach wohl nach Jes. 8,6. H. L. 4,15; Taube Ps. 74,19. H. L. 2,14; Schaf wohl nach Jes. 53,7; vgl. Ps. 79,13. 80,2; Wurzel Henoch 93,8. — Aus diesen Bildern geht hervor, daß das Hohe Lied damals schon allegorisch (auf Jahwes Verhältnis zu Israel) gedeutet worden ist.
41. ↑ Hochspringen nach:a b c Ar¹ hat drei verschiedene Ausdrücke.
42. ↑ Lat fovea = βόθυνος, d. h. eine Pflanzgrube (für den einen Weinstock); Syr Aeth ungenau regio v. Wilamowitz.
43. ↑ Lat Aeth replesti, genauer Syr magnificasti = ἐπηύξησας v. Wilamowitz; zum Gedanken vgl. Zusätze zu Esther 1,10. Ap. Bar. 36,3ff.: et desub ea egrediebatur fons in tranquillitate; pervenit autem ille fons usque ad silvam, et factus est in fluctus magnos — et valde praevaluit fons ille.
44. ↑ ἐκάλεσας = קָרָאתָ.
45. ↑ providisti = προεῖδες = רָאׅיתָ.
46. ↑ adquisisti = ἐκτήσω = קָנׅיתָ.
47. ↑ Aeth Syr et ex omnibus probavisti legem.
48. ↑ Ergänze: „Gesetzen“.
49. ↑ Zum Gedanken vgl. Dt. 4,8. Jedes Volk hat sein „Gesetz“; „Gesetze“ giebt es also so viel als Völker; Israel aber, Gottes geliebtestes Volk, hat unter allen Gesetzen das beste und weiseste bekommen.
50. ↑ radix = ῥίζα = שׁׂרֶשׁ „junge Pflanze“ Jes. 53,2.
51. ↑ Lat praeparasti = ἡτοίμασας, Syr Aeth Ar¹.² repudiasti = ἠτίμασας (Volkmar).
52. ↑ Hierbei ist unicum als neutrum genommen; Wellhausen hält es für einen Hebraismus für יָחׅיד „einziges Kind“.
53. ↑ Lat debet = δεῖ, Syr ( Ar¹ Arm) debebat = ἔδει (Volkmar).
54. ↑ Vgl. Ps. Sal. 7,3f. Der Verfasser meint: durch Hungersnot, Pest. Erdbeben u. s. w., aber nicht durch Feindeshand.
55. ↑ Zur Konstr. vgl. zu 3,12.
56. ↑ Lat adiciam = προσθήσω = אוֹסׅיף.
57. ↑ ἔκστασις διανοίας = תׅמְהוֹן לֵבָב Dt 28,28.
58. ↑ Nicht: als seinen Schöpfer; vgl. 8,47. — Die Worte sind dem Herzen des Verfassers ein herrlicher Trost: bei all seiner flammenden Liebe zu seinem Volke vermag er Gottes Liebe zu