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Schluss: Da sein, wo Christus ist

       Über den Verlag

Manfred und Fleurette Engeli-Méroc in dankbarer Verbundenheit

       Einleitung

      In unserem Blickfeld sind Pastoren, Verkaufsleiterinnen, Schulleiter, Politikerinnen, Vereinspräsidenten, Pflegedienstleiterinnen, Haus- und Jugendkreisleiter.

      Wir denken an Mütter, deren Ehemänner nach Hause kommen, sich in den Sessel fläzen und sich wie ein defekter Lastwagenreifen gebärden, dessen Luft mit lautem Zischen ausströmt. Zum Beispiel Karin: Mit der Firma ihres Mannes, der eine Druckerei mit vierzehn Angestellten führt, will sie auf jeden Fall nichts mehr zu tun haben: »Ich grenze mich konsequent ab«, sagt sie überaus bestimmt, »ich will nicht einmal wissen, was dort läuft. Sonst werde ich wieder in alles hineingezogen.« Karin ist permanent bemüht, zwischen sich und dem Geschäft ihres Mannes eine Brandmauer hochzuziehen, und sie baut an ihrer eigenen Welt. Doch was kühlt sich dabei in ihrer Beziehung noch weiter ab?

      Wir denken an ausgepumpte Geschäftsführer, die, spätabends heimkommend, in den Kühlschrank langen, sich nach dem zweiten Bierchen ins Schlafzimmer schleichen, die Ehefrau eindeutig zweideutig berühren und darauf unmissverständlich zu verstehen bekommen, dass heute nichts mehr geht.

      In den Sinn kommt uns auch Bea, die lange auf einen Termin in ihrem Unternehmen hingearbeitet hat, um ein ausgereiftes Projekt zu präsentieren. Ausgerechnet jetzt ist der Jüngste krank und ihr Mann kann seine Praxis unmöglich verlassen.

      Und dann sehen wir eindrückliche Paare vor uns, die ihre Aufgaben lustvoll miteinander gestalten, deren gemeinsame Verantwortung ihre Liebe vertieft und verfeinert, deren Paarkraft und Ausstrahlung andere Menschen ebenso wie ein gesegnetes Projekt inspiriert. – Dies ist ein Ehe- und zugleich ein Führungsbuch.

       Unser Weg

      Ich (Käthi) war ursprünglich Lehrerin, dann Familien- und Pfarrfrau. Nach einer persönlichen Klärungs- und Ausbildungsphase, wo ich in einem schmerzlichen Prozess immer wieder meinen Platz suchte, habe ich die Leitung einer Erziehungs- und Lebensberatungsstelle übernommen. Ich (Daniel) war ursprünglich Gemeindepfarrer und leite jetzt ein christliches Sozialunternehmen mit 300 Mitarbeitenden.

      Unser Fokus liegt heute nicht mehr so sehr auf zwei unabhängigen Persönlichkeiten, sondern auf dem Geheimnis des Miteinanders in der Ehe. (Gerade diese Haltung trug zur weiteren Entfaltung unserer eigenen Persönlichkeiten bei.) Wir lernten zudem, unsere Bedürfnisse immer besser bei Gott stillen zu lassen und das Gegenüber aus unseren Forderungen zu entlassen. Das hatte zur Folge, dass wir unsere inneren Buchhaltungen abschafften, wo wir gegenseitig Liebesdienste aufgerechnet hatten. Das hat uns eine große Freiheit gegeben. Damit ist auch unsere Liebe zueinander weiter gewachsen. In der Verantwortung vor Gott können wir beide auch immer besser unseren eigenen Platz ausfüllen. Heute sind wir nebenberuflich gemeinsam in der Eheseelsorge tätig.

       Keine Ideologie, sondern Gottes liebevolles Design für Ihre Ehe

      Wir sind beide berufstätig und tragen Führungsverantwortung. Dieses Arbeitsmodell ist für uns in unserer jetzigen Lebensphase richtig. Kopieren Sie es bitte nicht! Lassen Sie sich auch nicht von einer progressiven oder konservativen Ehe- und Familienideologie leiten: Gott hält sein liebevoll einmaliges Projekt Ihrer Ehe in Führungsverantwortung bereit und wird Sie dabei mit Ihren Ideen und Fragen mit einbeziehen. Dazu soll dieses Buch eine Hilfestellung sein.

      Unser Eheleben, wie Gott es sich gedacht hat, ist ein Trainingscamp für unsere Führungsaufgaben. Umgekehrt gilt: Wer Führungsverantwortung so wahrnimmt, wie Gott es sich gedacht hat, erwirbt sich Haltungen, die auch der Ehe zugute kommen. Das war bei Reinhold so: In seinem Betrieb war für ihn Durchsetzungsfähigkeit kein Problem; er sagte klar, wo es lang ging. Zuhause war er eine Mischung aus Giftzwerg und Pantoffelheld. »Sagen Sie mir, warum es überall funktioniert, nur nicht zuhause in meiner Familie!«, meinte er einmal verzweifelt. Wir schauten zusammen genau hin, ob es in seinem Führungsalltag denn wirklich so gut funktionierte. Reinhold erkannte, dass er sich als Führungskraft durch seine Weisungsbefugnis zwar »Autorität« verschaffte. Diese war aber rein formaler Natur, leitete sich bloß von seiner hierarchischen Machtposition ab. Allmählich lernte er dann, sein Führungsmandat als Mensch mit Stärken und Schwächen in der Autorität, die ihm von Gott zugesprochen wurde, wahrzunehmen. Seine wachsende natürliche Autorität veränderte dann nicht nur seinen Führungsstil im Beruf, sondern zunehmend auch seine Ehebeziehung. Er nahm seinen Platz als Vater und Ehemann bewusster, profilierter ein. Reinhold wurde zugleich kantiger, stärker und zärtlicher, weicher. Zunächst gab es mehr Konflikte, aber aus dem Zusammenstoß von ehelichen Gegnern wurde zunehmend echte Begegnung, die die Ehe markant vertiefte.

       Was dem Leben letztlich Sinn gibt

      Wir schreiben auf einem christlichen Hintergrund. Unser Ehe- und Führungsverständnis wurzelt in der Bibel; seine Mitte ist Jesus Christus. Allerdings ist persönlicher Glaube nicht Voraussetzung dafür, dass man dieses Buch mit Gewinn liest. Jeder Mensch trägt ja in sich die Sehnsucht nach dem, was dem Leben letztlich Sinn gibt. Wenn Sie nicht von Gott sprechen können, setzen Sie an dessen Stelle das, was Ihnen absolut heilig ist, etwa die Quelle allen Lebens, möglicherweise die Liebe, der Sie sich verpflichtet wissen.

       Trialog

      Wir werden Ehe- und Führungsthemen immer wieder in ihrer Beziehung zu dieser übergeordneten, geistlichen Ebene bewegen. Wie kann die Ressource »Gott« für Führung und Ehe fruchtbar gemacht werden?

       Lösungen auf der Ebene der Haltungen

      Wir weisen dabei konsequent darauf hin, dass heilsame Veränderungen und Lösungen immer zuerst im Herzen geschehen. Gott verändert uns von innen her. Der Ansatz zu Veränderungen in unserer Ehe geschieht in unseren Gesinnungen und nicht in der Veränderung äußerer Faktoren. So war es bei Björn: Wie hat er sich doch mit seinem Zeitmanagement abgemüht! Doch selbst ein Seminar zum Thema und die Umstellung auf einen digitalen Kalender, der mit seinem Laptop verknüpft war, hat kaum etwas gebracht. Eines Tages hat er sich gefragt: Wem gehört eigentlich meine Zeit? Meinem Unternehmen? Mir selbst? Meinen Kindern? Meiner Frau? »Ich verfüge über meine Zeit, sie gehört mir«, war sein Schluss. Diese Sichtweise wurde ihm mit der Zeit jedoch immer fragwürdiger. Welchem Teil von mir gehört die Zeit? Meinem Ehrgeiz, meiner genießerischen Ader, meinem schlechten Gewissen, meinem Verantwortungsgefühl, meiner Angst vor den Mitbewerbern, meiner Bequemlichkeit? »Können sie sich vorstellen, dass ihre ganze Zeit Gott gehört?«, fragte ich ihn im Gespräch. »›Meine