Paul Rießler

Das Jubiläenbuch (Kleine Genesis)


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      21

      Er war bei den Engeln Gottes sechs Jahrjubiläen,

      und sie zeigten ihm alles auf Erden und im Himmel,

      die Herrschaft der Sonne,

      und er schrieb alles auf.

      22

      Er zeugte gegen die Wächter, die mit den Menschentöchtern sündigten.

      Denn jene begannen, den Menschentöchtern beizuwohnen,

      so daß sie befleckt wurden,

      und Henoch zeugte gegen sie alle.

      23

      Dann ward er von den Menschenkindern hinweggenommen,

      und wir führten ihn in Edens Garten zu Hoheit und Ehre,

      und nun schrieb er dort das Gericht und das Urteil über die Welt

      und alle Bosheiten der Menschen nieder.

      24

      Und deshalb brachte Gott die Sintflut über das ganze Lande Eden;

      denn er ward dort zum Zeichen gegeben

      und sollte gegen alle Menschenkinder zeugen,

      damit er alles Tun der Geschlechter bis auf den Gerichtstag vermelde.

      25

      Er brachte auch im Heiligtum ein wohlriechendes Rauchopfer dar,

      das vor dem Herrn auf dem Berg des Südens angenommen ward.

      26

      Denn dem Herrn gehören vier Orte auf Erden:

      Edens Garten, der Berg des Ostens,

      dieser Berg, worauf du heute bist, der Berg Sinai

      und der Berg von Sion, der in der Neuschöpfung zur Heiligung der Erde

      geheiligt wird;

      deshalb wird die Erde von aller Sünde

      und allem Schmutz der Geschlechter der Welt geheiligt werden.

      27

      Im vierzehnten Jubiläum heiratete Metusala die Edna,

      die Tochter Azrials und seiner Vaterschwester,

      im ersten Jahr der dritten Jahrwoche,

      und er zeugte einen Sohn und hieß ihn Lamech.

      28

      In der dritten Jahrwoche des fünfzehnten Jubiläum

      heiratete Lamech die Betenos, die Tochter Barakiels und seiner Vaterschwester,

      und sie gebar ihm in dieser Jahrwoche einen Sohn,

      und er heiß ihn Noe, indem er sprach:

      Dieser wird mich trösten über meine Trauer und all mein Tun

      und über die Erde, die Gott verflucht hat.

      29

      Am Ende des neunzehnten Jubiläum

      im sechsten Jahr der siebten Jahrwoche

      starb Adam, und all seine Kinder begruben ihn im Land seiner Erschaffung;

      er ist der erste, der in der Erde begraben ist.

      30

      Siebzig Jahre fehlten an tausend Jahren.

      Denn tausend Jahre sind wie Ein Tag nach dem Zeugnis der Himmel;

      deshalb steht auch vom Baum der Erkenntnis geschrieben:

      „An dem Tag, wo ihr davon esset, werdet ihr sterben.“

      Deshalb vollendete er nicht die Jahre dieses Tages,

      sondern starb an ihm.

      31

      Am Ende dieses Jubiläum, ein Jahr nach ihm, ward Kain getötet;

      sein Haus fiel auf ihn

      und er starb mitten in seinem Haus

      und ward durch dessen Steine getötet.

      Denn mit einem Stein tötete er den Abel,

      und mit einem Stein ward er nach gerechtem Gericht getötet.

      32

      Deshalb ist in den himmlischen Tafeln angeordnet:

      „Mit dem Gerät, womit ein Mann seinen Nächsten tötet,

      soll er getötet werden;

      wie er einen verwundet, so soll man ihm tun!

      33

      Im fünfundzwanzigsten Jubiläum heiratete Noe die Emzara,

      die Tochter Rakeels und seiner Vaterschwester,

      im ersten Jahr der fünften Jahrwoche.

      Im dritten Jahr gebar sie ihm den Sem

      und im fünften den Ham

      und im ersten Jahr der sechsten Jahrwoche den Japhet.

      5. Kapitel: Sintflut

      1

      Als die Menschenkinder begannen,

      sich auf Erden zu mehren,

      und ihnen Töchter geboren wurden,

      da sahen Gottes Engel in einem Jahr dieses Jubiläum,

      daß sie schön anzuschauen waren.

      Da nahmen sie sich aus ihnen allen zu Weibern nach ihrer Wahl,

      und sie gebaren ihnen Kinder,

      und dies sind die Riesen.

      2

      Da wuchs die Zügellosigkeit auf Erden

      und alles Fleisch verderbte seinen Wandel,

      Mensch und Vieh, wilde Tiere und Vögel,

      überhaupt alles, was auf Erden wandelte.

      Sie alle verderbten ihre Wege und ihre Sitten,

      und sie begannen, sich gegenseitig aufzufressen.

      So wuchs die Zügellosigkeit auf Erden,

      und alles Sinnen und Planen der Menschen war fortwährend böse.

      3

      Als Gott die Erde betrachtete, war sie verderbt;

      alles Fleisch hatte seine Sitten verderbt,

      und alles, was auf Erden war, handelte böse vor Seinen Augen.

      4

      Da sprach Er:

      Ich will die Menschen vertilgen

      und alles andere Fleisch auf der Erde, die ich geschaffen habe.

      5

      Nur Noe fand Gnade vor des Herrn Augen.

      6

      Aber auf die Engel, die er auf die Erde gesandt, zürnte er heftig.

      Er gebot, sie aus ihrem ganzen Machtbereich auszurotten,

      und er befahl uns, sie in die Tiefen der Erde zu sperren.

      Nun liegen sie mitten darin gebunden

      und sind abgesondert.

      7

      Auch gegen ihre Kinder erging von Seinem Angesicht der Befehl,

      sie mit dem Schwerte zu durchbohren