Justin Philipps

Loverboys 163: Hart am Ball


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       HART AM BALL

       JUSTIN PHILIPPS

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      Die in diesem Buch geschilderten Handlungen sind fiktiv.

      Im verantwortungsbewussten sexuellen Umgang miteinander gelten nach wie vor die Safer-Sex-Regeln.

      Loverboys 163

      © 2020 Bruno Books

      Salzgeber Buchverlage GmbH

      Prinzessinnenstraße 29, 10969 Berlin

       [email protected]

      Umschlagabbildung: © George Duroy, USA

      www.belamionline.com (Model: Yannis Paluan)

      Printed in Germany

      ISBN 978-3-95985-402-3

       Inhalt

       Steifenhagen

       »Bin in der Stadt«

       Verteidigung

       Party, Party!

       Leer

       Call a Boy

       Call von Max

       Goldene Hände

       Samuel liebt Samen

       Alle – bis auf einen

       Ole, Ole, Ole!

       Ein echter Kerl

       Hammelsprung

       Rin in die Dahme

       Traummann

       Die Mannschaft

       Beste Freunde für immer

       Ketten

       Gemeinsam schießen

       Eine glorreiche Zukunft

       Ein neuer Abschnitt

       Traummannschaft

       Auf in den Kampf

       Fucking glücklich

       Ein spritziger Sieg

       Der beste Coach

       Am Ziel

       Steifenhagen

      Schäm dich, Milan Radenkovic. Stehst hier mit Sonnenbrille und Baseball-Mütze getarnt am Rande des Spielfeldes. Starrst auf Max. Prägst dir Bilder ein, damit du dir zu Hause einen drauf runterholen kannst. Max schießt. Knallend trifft die Kappe seiner Schuhe auf das Leder. Erde spritzt. Der Ball prallt gegen die Latte am Tor. Sie bebt.

       Meine Latte bebt auch – drückt schon seit einer halben Stunde gegen meine Jeans. Sie juckt. Ich will sie rausholen, mir ordentlich meinen Johnny wichsen und dabei auf den Schwengel starren, der in Max’ Sporthose baumelt. Will spritzen, hoffe, dass er währenddessen zwischen einen Gegner grätscht und dabei der Blick auf seine Schenkel frei wird. Diese kräftigen, weißen Schenkel mit den dunklen Härchen, zwischen denen ich mich so gerne vergrabe, wenn er wieder mal Zeit für mich hat.

       Die ungeduldig erwarteten Momente, wenn mein iPhone vibrierend die Ankunft seiner WhatsApp signalisiert, weil er gerade rattig ist: »Bin in der Stadt.«

       Viel zu selten bekomme ich solche Nachrichten – in der Schule, beim Einkaufen, wenn ich mit Freunden im Café bin. Dann muss ich alles stehen und liegen lassen, muss die seltenen Augenblicke seiner Geilheit nutzen, muss bereit sein für seinen suppenden Riemen, der gelutscht werden will, bevor Max wieder verschwindet. Bis zum nächsten Vibrieren. Bis zum nächsten »Bin in der Stadt«.

      Ich zog die Baseball-Mütze tiefer ins Gesicht, presste mein Becken gegen den Pfosten des Geländers und hoffte, niemand würde mir meine Gedanken ansehen. Was hatte mich nur geritten, heute mit der S-Bahn nach Steffenhagen zu fahren und ihm heimlich beim Spiel zuzuschauen? Ich interessierte mich nicht für Fußball, schon gar nicht für die Kreisoberliga Ostbrandenburg.

      Es war riskant. Sollte er mich hier entdecken, wäre Schluss mit WhatsApp. Schluss mit lustig. Schluss mit Lutschen. Ich war in seiner Fußballwelt nicht vorgesehen. Hatte kein Recht, hier aufzutauchen, egal wie gut ich blasen konnte. Dies hier war seine Kumpelwelt voller echter Kerle. Und echte Kerle ließen sich eben keinen blasen. So dachte zumindest Max.

      Wir waren uns vor einem Jahr im Alexa, der großen Mall am Alexanderplatz, über den Weg gelaufen. Im Food Court – bei PizzaHut.

      »Hey, bist du nicht Milan?«

      Ich hatte ihn sofort an seinem Lächeln wiedererkannt. Dieses freche Grinsen hatte er schon in der Grundschule gehabt. Dazu blaue Augen, dunkelbraune Haare, weiße Haut. Als »Schneewittchen« hatten wir ihn gehänselt, worauf er uns regelmäßig in den Schwitzkasten nahm. Er war ordentlich gewachsen, seit ich mit meinen Eltern aus Steffenhagen nach Berlin gezogen war. Breite Schultern. Ein Baum von Kerl. Die massigen Schenkel in Jeans gezwängt. Weiße Sneakers von Adidas.

      »Hey, du bist Max! Ich wusste erst gar nicht, wo ich dich hinstecken soll«, log ich. In Wahrheit war mir sofort klar, wo ich ihn gerne hingesteckt hätte. »Wohnst du noch in Steffenhagen?«

      »Klar.«

      Ich spürte seinen Atem auf meiner Haut. Kaugummifrisch.

      Er griff sich in den Schritt, rückte sein Paket zurecht – einen Tick zu lang. Er musterte mich dabei. Seine Augen tasteten meinen Körper