Justin Philipps

Loverboys 163: Hart am Ball


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mit einem Anflug von Bedauern in der Stimme. Es bestand also Hoffnung, dass es durchaus mal wieder dazu kommen konnte.

      »Wieso, was haben wir denn vor?«, fragte ich.

      »Wir fahren nach Strausberg zu einer kleinen Gartenparty. Und heute bin nicht ich die Überraschung, sondern du.«

      Party? Strausberg? Überraschung? Samuel schien meine Verwunderung zu bemerken.

      »Lennart, ein Typ aus unserer Mannschaft, hat heute spontan ein paar Spieler zum Grillen eingeladen, und da dachte ich, ich bringe dich als Überraschungsgast mit. Max kommt auch. Der wird bestimmt Augen machen.«

      Max kommt auch? Das Blut schoss mir in die Birne. Der wird bestimmt Augen machen? Daran bestand nicht der geringste Zweifel. Vermutlich würde er nicht nur Augen machen, sondern eine Flappe ziehen, und aus Angst, unsere heimlichen Blas-Sessions könnten aufliegen, die Flucht ergreifen. Und zwar für immer. Ich musste Samuel diese Schnapsidee unbedingt ausreden.

      »Ich weiß nicht so recht«, stammelte ich. »Vielleicht ist das Max gar nicht recht. Ich denke, wir sollten uns lieber erst mal zu dritt treffen.«

      Samuel strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn, versuchte seine Frisur in Form zu bringen. Ein nutzloses Unterfangen, denn der Fahrtwind zerzauste seine blonde Mähne sofort wieder.

      »Max wird sich freuen, da bin ich mir sicher. Wir haben vor einiger Zeit mal über dich geredet.«

      »Ihr habt über mich geredet?«

      Das überraschte mich.

      »Na ja, geredet ist vielleicht zu viel gesagt.« Samuel schien ein wenig verlegen. »Ein paar Typen hatten dumme Witze gemacht. Du weißt ja, wie Kerle sein können, wenn sie ein paar Bier zu viel haben.«

      Ich hatte keine Ahnung, worauf Samuel hinauswollte.

      »Nun … «, druckste er herum. »Du warst als Junge ja immer ein bisschen anders als die anderen. Hast dich nie für Fußball interessiert, mehr so für Mädchensachen, wenn du weißt, was ich meine.«

      Natürlich wusste ich, was Samuel meinte, tat aber so, als hätte ich nicht den blassesten Schimmer.

      »Na ja«, stammelte er weiter. »Einer meinte eben, dass du bestimmt eine Schwuchtel geworden bist!«

      Eine Schwuchtel! Mein Atem stockte, mein Herz galoppierte. Für einen Moment war ich drauf und dran, aus dem Cabrio zu springen. Mit einem eleganten Satz, einem Sprung, der eines James Bonds würdig war, behänd, beherzt, kraftvoll und vor allem männlich. Ein Sprung, wie ihn nur echte Kerle beherrschten. Der Alle in Erstaunen versetzte, sie beschämte und Reue spüren ließ, weil sie mich verdächtigt hatten, eine Schwuchtel zu sein. Wut stieg in mir auf. Wut auf diese dummen Kerle und ihr dummes Gerede. Ja, ihre blöden Witze sollten ihnen peinlich sein. Sie sollten sich in Grund und Boden schämen. Allerdings war ich auch wütend auf mich selbst. Denn ich musste mir eingestehen, dass auch ich mich schämte. Weil sie recht hatten. Ich war eine Schwuchtel. Und dafür schämte ich mich. Obwohl ich keinen Grund dafür sah. Deshalb machte mich meine Scham wütend. Wie sollte ich mich jemals akzeptieren, wenn ich mich für mich selbst schämte? Wie sollten mich andere akzeptieren? Und wie um Himmels Willen konnte ich darauf hoffen, dass Max sich jemals zu mir bekennen würde, wenn nicht mal ich selbst mich zu mir bekannte? Ich wusste keine Antworten auf diese Fragen. Ich wusste nur, dass ich an dieser Situation etwas ändern musste – dringend und gründlich.

      Samuel schien zu bemerken, dass mich unser Gespräch aufwühlte.

      »Aber du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Max hat dich verteidigt.«

      »Max hat was?« Ich glaubte, mich verhört zu haben.

      »Max fuhr dem Typen sofort über den Mund. ›Beleidige meinen alten Schulfreund Milan nicht‹, hat er ihn angefaucht. Das hättest du sehen müssen. Der Typ hat keinen Mucks mehr von sich gegeben. Max ist nicht nur ein guter Stürmer, sondern auch ein guter Verteidiger. Vor allem aber ist er ein guter Freund.«

      Max hatte mich also verteidigt. Ich wusste nicht recht, ob ich mich über diese Art der Verteidigung freuen sollte. Beleidige meinen alten Schulfreund Milan nicht. Diese Worte konnten keine echte Freude in mir erzeugen, denn sie verteidigten nicht die Wahrheit. Im Gegenteil. Sie leugneten sie. Ja, mein Freund Milan ist eine Schwuchtel und ich bin es auch. Das wären Worte gewesen, über die ich mich gefreut hätte. Aber diese Worte würde ich wohl niemals aus seinem Mund hören.

      »Max wird sich riesig freuen, wenn er dich sieht.«

      Samuel wirkte gelöst und glücklich. Er strahlte diese diebische Freude und Ungeduld aus, die man hat, während ein Geburtstagkind ein Geschenk auspackt und man kaum noch abwarten kann, seine großen überraschten Augen zu sehen. Samuel war sich sicher, dass Max sich freuen würde, mich zu sehen. Aber ich war es nach diesem Gespräch noch weniger als zuvor.

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