antiken Stoikern sein vorherbestimmtes Schicksal. Der Mensch muss sich in dieses vorherbestimmte Schicksal einfügen. Der stoische Gelehrte hat begriffen, dass die Welt so ist, wie sie ist und er damit auskommen muss. Den Mut sich dieser Welt zu stellen, ist das, was die Stoa lehrt. So muss sich ein Mensch Umständen, wie Leid und Freude, mit einem realistischen Blick stellen. Die drei Grundhaltungen der Stoiker sind als Apatheia, Ataraxie und Autarkie bekannt. Im nachfolgenden Kapitel gehen wir auf diese Begriffe näher ein.
Apatheia
Apatheia bezeichnet einen friedlichen und stabil gleichmütigen Gemütszustand. Dieser war mit der Ataraxie verbunden. Die Voraussetzung, um in die Apatheia zu gelangen, war eine Verhinderung von seelischen Erschütterungen. Diese dauerhafte Verhinderung konnte durch die Leidenschaftslosigkeit erreicht werden. Allerdings war unter Leidenschaftslosigkeit in der damaligen Zeit etwas anderes zu verstehen als heute. Den Zustand der Apatheia zu erlangen, galt in der Antike als äußerst erstrebenswert. So haben sich die Menschen von schmerzhaften, störenden sowie vernunftwidrigen Aspekten befreit. Diese waren im Leben der Menschen zu keiner Zeit mehr erwünscht. Verfügt ein Mensch über ein dauerhaft ruhiges Gemüt, treten unerwünschte Gefühlsbewegungen von außen nicht mehr ein. Furcht, Begehren und Sehnsucht sind diesen Menschen fremd. Sie wehren negative, allerdings auch positive Gefühlsregungen weitgehend ab. Im Zustand der Apatheia sind jedoch positive Affekte vorhanden. In der antiken Literatur wird unter der Apatheia das Freisein von destruktiven und leidvollen Affekten verstanden. So bleiben Zorn, Neid, Furcht und Hass fern. Allerdings gilt es auch Freude im Übermaß zu vermeiden.
Ataraxíe
Unter Ataraxie ist das Ideal der Seelenruhe zu verstehen. Hierbei sind die Menschen zu jeder Zeit unerschütterlich. Der seelische Zustand der Ataraxie wird als Gelassenheit und Affektlosigkeit beschrieben. So sind die Menschen gelassen gegenüber Schicksalsschlägen, aber auch gegenüber anderen Einwirkungen von außen, welche das persönliche Glück gefährden. Sie treten somit leidvollen Situationen gelassen gegenüber. Das Leben der Menschen in der Antike war geprägt durch einen schwer erträglichen Alltag. Das Leben war längst nicht so komfortabel und sorgenfrei wie heute. Gewalt, Krieg, Schmerz, unmenschliches Handeln sowie maßlose Neigungen waren für den Alltag der Menschen charakteristisch. So war das Leben in der Antike alles andere als einfach und ungefährlich. Das menschliche Bedürfnis nach einem angenehmen Leben stand diesen Umständen gegenüber. Diesem Bedürfnis folgten die Menschen, indem sie eine gelassene Einstellung entwickelten. Sie hatten eine feste innere Haltung und maßvolle Ausgeglichenheit. Ataraxie galt in der griechischen Antike als eine ideale, erwünschte Lebenseinstellung. So fiel es den Menschen leichter, das unberechenbare Handeln der Götter ruhig und gelassen zu akzeptieren.
Autarkie
Unter Autarkie ist die Selbstgenügsamkeit zu verstehen. Da gerade das Leben der Menschen in der Antike durch einen schwer erträglichen Alltag geprägt war, war es für die Menschen wichtig, sich in Selbstgenügsamkeit zu üben. Viele Menschen lebten in Armut. Sie froren, hungerten, trugen schlechte Kleidung am Leib oder lebten sogar als Sklaven. Unter Autarkie war lediglich die Zufriedenheit aus dem eigenen Inneren zu verstehen. Selbst Menschen, die in der größten Armut lebten, konnten ein glückliches Leben führen. So war das Glück nicht von den Handlungen anderer Menschen abhängig. Ein Mensch ist autark, sobald er gelernt hat, Glück zu empfinden, ohne von außen viel zu benötigen. Laut der Stoa sollten die Menschen ihr persönliches Glück nicht von Dingen abhängig machen, welche außerhalb ihrer Kontrolle liegen. Andernfalls verschwenden sie zu viel Energie, die sie für wichtigere Dinge aufwenden können. Jeder Mensch ist in der Antike für sein eigenes Glück verantwortlich gewesen. Je positiver die Denkweise, desto glücklicher konnte ein Mensch leben. Auch heute wird ein positives Mindsetting überall gecoacht. Auch der Minimalismus ist durch Praktiken wie Sharing-Modelle und Ausmistmethoden á la Marie Kondo so populär wie nie zuvor.
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