Roland Stroux

Paarungen


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am Sonntag braucht sie nicht für ihre Studenten zu kochen, nur für uns. Und sie ist große Portionen gewöhnt.“

      „Ganz sicher?“ wachte Vera auf.

      „Klar! Bei uns geht’s nicht so streng zu.“

      „Ich hab’ ein bißchen Angst.“ Sie kramte ihren Spiegel aus der Handtasche und betrachtete besorgt ihr Gesicht.

      „Ach geh! Meine Mutter ist überhaupt nicht zum Fürchten, sie wird dich sofort gern haben.“ Dann erzählte Frank, daß sein Vater vor elf Jahren gestorben war und seine Mutter damals ihr Wohnhaus in eine Fremdenpension umwandelte. „Mit meiner Mutter wirst du erstklassig auskommen. Sie nörgelt nie und tyrannisiert einen nicht. Sie ist einfach ein Schatz“, schloß er.

      „Es muß wunderbar sein, wenn man so eine Mutter hat, die man wirklich liebhaben kann“, sagte Vera wehmütig. „Ich hab’ wegen meiner halt doch ein schlechtes Gewissen, im Ernst!“

      Frank tätschelte ihre Hand. „Das wollen wir jetzt mal vergessen, nicht wahr?“ Da lächelte Vera wieder: „Du hast recht, ich will’s versuchen. Es ist wirklich besser!“

      III.

      Franks Mutter war nach dem Abendessen zu Bekannten eingeladen und brauchte dafür ihr Auto. Deshalb blieben Frank und Vera zu Hause und setzten sich vor den Fernseher. Kaum waren sie jedoch allein, gingen sie in Franks Zimmer, und als erstes flogen ihre Kleider nur so von ihnen. Jetzt fielen alle Hemmungen, als sie sich gegenseitig Liebe und Zuneigung bewiesen. Sie waren völlig entspannt, streichelten und küßten sich gegenseitig am ganzen Körper. Dann legten sie sich verkehrt herum nebeneinander. Während Frank seinen Kopf auf Veras angezogenen Schenkeln bettete, tat sie das Gleiche bei ihm, und in dieser innigen Stellung, schmiegten sie die Gesichter jeweils zwischen die Beine des anderen, küßten und leckten einander voll inniger Zuneigung, bedachten sich mit zärtlichen, schließlich immer leidenschaftlicheren Bissen.

      Vera schien unersättlich und stillte ihren Hunger nach Liebe mit all der Leidenschaft, die innerliche Einsamkeit ihr eingab. Ihre zahllosen, immer schnelleren Küsse wirkten wie Nadeln, die in Franks Körper stachen. Mit spitzer Zunge spielte sie am „Fischmund“ seines zuckenden Gliedes, an seinen schweren Hoden. Schließlich begann sie, daran zu saugen und es zugleich mit zwei Fingern streichelnd zu massieren. Diese innige Manipulation, Veras kleine, flatternde Küsse, gingen ihm durch und durch und ließen seine Männlichkeit gewaltig anschwellen. Sie waren von einem so unwahrscheinlichen Reiz, daß er mit aller Kraft an sich halten mußte, um nicht schon jetzt zu explodieren.

      Trotzdem blieb Frank bei seinem Liebesspiel, bescherte Vera damit immer wieder neue Wonnen, und jedesmal, wenn sie wieder einen Höhepunkt erreichte, stöhnte sie glücklich auf und stieß kleine, spitze Lustschreie aus.

      Endlich sagte sie offen und ohne Scham, daß sie nochmal „genommen“ werden wolle, er ihr nochmal „sein Glied schenken solle“. Nur zu gern war er bereit dazu. Sie beleckte rasch noch einmal seinen harten Penis, dann schob sie ihn sich selber zwischen die heißen Schamlippen.

      Wieder bewegten sich ihre jungen Körper in einem unwahrscheinlichen Gleichtakt, und Veras leidenschaftliche Gegenstöße bewirkten, daß Frank diesmal so tief in sie eindrang, wie noch nie zuvor, und abermals versanken sie im Wirbel einer gemeinsamen Ekstase.

      Auch danach ließ Vera nicht ab von Frank, bis die letzte Spur ihres Begehrens getilgt war. Entspannt, mit sich und der Welt im reinen, lagen sie dann nebeneinander und fanden Glückseligkeit in der zärtlichen Liebkosung ihrer nackten Körper. Das Schönste, was Vera spürte, war das Gefühl von Franks Lippen an ihren Brustwarzen.

      Später küßten sie einander verspielt und begleiteten ihre Küsse mit phantasievollen Koseworten. Frank war unglaublich einfallsreich darin. Seine Phantasie ersann immerzu Neues, um Vera zu beglücken.

      Als sie endlich zur Ruhe kamen und eine Weile reglos beieinander lagen, schimmerten Veras Augen feucht, und ihre Wangen glühten. „Du bist so gut zu mir, Frank!“ erklärte sie rührend.

      „Ich liebe dich doch!“ antwortete er wie selbstverständlich. „Ja, mein Herz, ich liebe dich sehr“, bekräftigte er nochmals. Vera lächelte unter Tränen. „Ich brauche dich!“ flüsterte sie glücklich, und langsam erfaßte er die Bedeutung ihrer Worte.

      „Wenn das deine Mutter sähe!“ flüsterte er unbedacht und spürte sofort, wie Vera sich versteifte.

      „Verzeih“, bat er erschrocken, „ich wollte dich nicht beunruhigen!“

      Dann stand er auf und tappte, nackt wie er war, in die Küche, um Sekt und Gläser zu holen. Als er zurückkam, nahm Vera ihn sogleich wieder in die Arme und schmiegte sich so eng an ihn, als wolle sie ihn nie wieder hergeben.

      „Das trinken wir jetzt auf unsere Liebe“, erklärte Frank und hielt seiner nackten Geliebten ein gefülltes Glas hin.

      Vera fröstelte, sie trank und dachte dabei wieder an die hartherzige Frau, die ihre Mutter war, und sie spürte neuerlich Unsicherheit. „Frank, liebst du mich wirklich?“

      Da umschlang er sie, barg den Kopf an ihren Brüsten und sagte: „Ich möchte dich so gern glücklich wissen, aber weil du das offenbar nicht bist, bin auch ich es nicht!“

      Vera küßte ihn zärtlich: „Wenn ich bloß sicher wäre, daß es richtige Liebe zwischen uns ist. Nicht eine, die sich selber auffrißt und dann erlischt. Klingt das sehr dumm?“

      Wieder küßte er sie: „Aber nein, mein Herz, das ist gar nicht dumm. Ich möchte es genauso“.

      Vera seufzte. Plötzlich wurde ihr das Grübeln zuviel. Sich ihrer Nacktheit bewußt, schmiegte sie sich erneut an ihn und vergrub den Kopf an seiner Schulter, als wolle sie Schutz bei ihm suchen vor dem, was ihr bevorstand.

      Sie duschten gemeinsam, kleideten sich an, und nachher spazierten sie gemeinsam die Viertelstunde bis zu ihrem Elternhaus. Langsam wanderten sie durch die erleuchteten Straßen und wagten nicht, an jene Kosenamen zu denken, die sie vorhin in heißen Liebesstunden füreinander erfunden hatten. Sie gingen getrennt nebeneinander her, als ob sie nur flüchtig bekannt wären.

      „Ich komm’ deinem Haus lieber nicht zu nahe“, sagte Frank, als sie sich der Wohnstraße Veras näherten. „Deine Mutter würde mich sicher am liebsten in der Luft zerreißen, wenn sie mich sähe!“

      Vera seufzte schmerzlich: „Und das, wo die deine so nett zu mir war, ach, es ist schrecklich!“

      „Du kannst doch nichts dafür, mein Herz!“ tröstete Frank. „Was wirst du übrigens sagen, wo du gewesen bist? Die Wahrheit wirst du ja nicht berichten können!“

      „Um Himmelswillen! Sie würde mich erschlagen, ich lüge ihr vor, ich sei bei Inge gewesen!“

      „Welches ist euer Haus?“ fragte Frank, unwillkürlich flüsternd. „Ich wüßte gern ganz genau, wo du wohnst!“

      „Gleich vorn rechts bei der Lampe, Nummer fünf!“

      „Ist das oben dein Schlafzimmerfenster?“

      „Nein, das von meinen Eltern. Meins geht nach hinten raus zur Bahn!“ Sie seufzte: „Ach wie könnte es bei uns daheim gemütlich sein! Ich schäme mich direkt vor dir, daß es das nicht ist!“

      „Vor mir?“

      „Ja, weil es bei euch so urgemütlich und fröhlich ist. Bei uns dagegen kann man sich überhaupt nicht wohlfühlen. Meine Mutter ist überpedantisch, kein Stäubchen duldet sie, und wer nur ein Kissen verändert, wird schon von ihr angefahren, andauernd poliert sie an den Möbeln herum.“

      „Du Armes! Du mußt zu uns umziehen, das ist die einzige Lösung!“

      „Stimmt es tatsächlich, daß man von daheim weg darf, wenn man achtzehn ist?“

      „Gewiß! Vorher kann die Polizei einen zurückholen!“ „Ach, ich wollte, ich wär’ schon achtzehn!“ stöhnte Vera. Unweit ihrer Straße stand das Wartehäuschen der Bushaltestelle, und sie zog Frank dort hinein.