lange zurückliegende Vergiftung – alle glauben an einen mächtigen Zauber.“
Aus der Kehle der Menge stieg ein tiefes Grollen. Scheik Achmed es Sallah ergriff meine Hände. „Mein Hengst ist also nicht verflucht?“
Ich bejahte durch Kopfschütteln. „Er ist völlig gesund.“
„Al-hamdu-lillah! Aber, o Allah, was für ein Schurke. Dafür soll er in der tiefsten Dschehenna8 schmoren!“
Zustimmendes Gemurmel ringsum. Die Verstümmelung eines Sklaven nahmen diese Wüstenbewohner nicht besonders schwer, die Vergiftung edler Pferde war in ihren Augen hingegen ein todeswürdiges Verbrechen.
Der Grieche klammerte sich an mich. „Effendi, Gnade! Du bist ein Franke wie ich und darfst nicht zulassen, dass sie mich umbringen!“
Ich stieß ihn von mir. „Abu Sikulus, du bist ein Vater der Lügen, ein gemeiner Schurke und Feigling und hast keine Gnade verdient. Doch du bist es nicht wert, dass wir uns die Hände mit deinem Blut beflecken! Lasst Allah sein Richter sein!“
Rundum erhob sich Protest, doch Asifa gebot mit einer Handbewegung Schweigen. „Wenn der Effendi verlangt, dass niemand von uns Hand an ihn legt, dann sollten wir dem Schurken sein elendes Leben lassen. Gebt ihm ein Pferd und Wasser für drei Tage und jagt ihn in die Wüste. Allah wird sein Urteil sprechen!“ Sie klopfte den Hyänen auf den Rücken. Die Tiere kicherten heiser wie über einen guten Witz und ihre grünlichen Augen funkelten.
Nachdem wir einen leichten Imbiss eingenommen und uns herzlich von Scheik Achmed es Sallah und den übrigen Uëlad Sebira verabschiedet hatten, schwangen wir uns auf unsere Pferde und nahmen unseren Ritt in Richtung Osten wieder auf.
Halef war bester Laune. „Sihdi, dieses Abenteuer wird unseren Ruhm im ganzen Reich des Padischah verbreiten! Diesmal hattest du ausnahmsweise Recht, der Zauber war ein fauler Zauber. Das heißt aber nicht, dass es keine Magie gibt. Das werde ich dir beweisen, so wahr ich den Riesen dieses Vaters der Lügen besiegt habe!“
„Halef, du bist ein tapferer kleiner Kerl und ein treuer Freund, aber du bist und bleibst ein Großmaul!“, wies ich ihn lächelnd zurecht. „Besser ist es manchmal, über das Erlebte zu schweigen.“
Und so verschwieg ich ihm auch, wie mich die glutäugige Asifa verabschiedet hatte. Bevor sie mir einen Kuss auf die Wange hauchte, hatte sie mit einem spitzbübischen Lächeln mir etwas in die Hand gedrückt. Als ich sie öffnete, lag darin der Ring, den ich im Sandmeer verloren hatte. Das Relief auf dem Stein zeigt Imentet, die antike Göttin mit dem Hyänenkopf.
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