die Köpfe sanken zur Seite, und der Blick verglaste.
Bomba starrte in die Richtung, aus der die rettenden Speere gekommen waren. Er war noch zu betäubt, um sofort die schöne Wahrheit dieser Rettung in höchster Not zu begreifen. Er sah vier Männer durch die Büsche brechen und blickte sie zuerst fassungslos vor Freude an. Endlich fand er seine Stimme wieder.
„Gibo!“, rief er. „Lodo! Ashati — und Neram! Welches Glück hat euch hierhergeschickt? Haben euch die Götter selbst gesandt?“
Gibos Augen leuchteten vor Freude und Stolz.
„Ja, Bomba — vielleicht haben uns die Götter etwas ins Ohr geflüstert. Unsere Speere haben ihre Arbeit gut getan.“
Die drei anderen hatten sofort erkannt, in welcher Bedrängnis Bomba war. Im Nu hatten sie lange Äste von den Bäumen gehackt und schoben sie jetzt über den Rand des Sumpfloches auf Bomba zu. Allmählich hatten sie aus mehreren Ästen eine tragfähige Plattform geschaffen. Einer kroch auf diese primitive Brücke und streckte die Hand aus. Langsam aber sicher wurde Bomba aus dem Sumpf gezogen. Mit einem wütenden Schmatzen und Glucksen gab der Schlamm seine Beute frei.
Dann stand Bomba wieder auf festem Grund und schüttelte dankbar seinen Rettern die Hand. Die treuen Eingeborenen hatten sich schon an diese Art der Begrüßung gewöhnt, und ihre Gesichter strahlten. Das waren wirklich echte Freunde für Bomba. Vor langer Zeit hatte er Gibo aus dem reißenden Hochwasser gerettet, und der treue Indianer hatte diese Tat nie vergessen und schon mehrfach vergolten. Ashati und Neram hatte Bomba auch vor langer Zeit aus der grausamen Tyrannei Jojastas, des Medizinmannes vom Laufenden Berg, befreit. Lodo jedoch war der Unterhäuptling der Araos. Mehr als einmal hatte Bomba schon mit ihm Seite an Seite gekämpft.
„Ich werde nie vergessen, was ihr heute für mich getan habt“, sagte der Junge bewegt.
„Es war nur wenig“, erwiderte Ashati bescheiden. „Wir danken dir schon mehrfach das Leben.“
„Und ich euch auch“, sagte Bomba lächelnd und reinigte sich mit großen Blättern von dem Schlamm, der noch an seinen Beinen und seinen Hüften haftete.
„Wie kommt es, dass ihr schon so früh im Dschungel seid?“, fragte er. „Wir sind doch hier weit von Honduras Maloca entfernt?“
„Hondura hatte uns auf Erkundung ausgeschickt“, erklärte Lodo. „Wir haben schon genug schlimme Dinge gesehen und wollten zurückeilen, um Hondura die schlechten Nachrichten zu überbringen. Da sahen wir zufällig, wie die Pumas sich durch das Dickicht zwängten und folgten ihrer Fährte bis hierher.“ Lodo machte eine Gebärde des Dankes in Richtung des Himmels. „Die gnädigen Götter haben uns geleitet, sonst wären wir nicht hier.“
„Auch ich wollte Hondura vor den Kopfjägern warnen, die ich schon gestern sah“, erklärte Bomba.
„Kopfjäger?“, rief Lodo erschrocken. „Dann sind nicht nur die Abaragos in unser Gebiet eingedrungen, sondern auch Nascanora mit seinen Männern. Die Abaragos wollen Rache dafür nehmen, dass Bomba in das heilige Sumpfgebiet eingedrungen ist und die Blume des Todes von dort mitgenommen hat.“
Diese Nachrichten waren allerdings schlecht genug. So hatten sie es also mit zwei feindlichen Stämmen zu tun. Sie mussten jetzt so schnell wie möglich in das Dorf der Araos zurückkehren, und Bomba übernahm wie immer die Führung.
Sie waren vielleicht eine Stunde in schnellem Lauf unterwegs, als Bomba plötzlich stehenblieb, den Freunden warnend zuwinkte und sich dann flach auf den Boden fallen ließ.
Die Indianer folgten augenblicklich seinem Beispiel. Eher als die anderen hatte Bomba aus der Ferne das Geräusch vieler Füße vernommen.
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