Bernd Tillberg

Die blonde Hexe


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bist der erste Mann in meinem Leben“, sagte sie feierlich. “Das, was einmal vor dir war, ist Traum und Vergangenheit.“ Sie schwieg, stockte und suchte nach Worten. „Ich bin nicht frigid?“ fragte sie mich und starrte mich erstaunt an. „Ich bin wirklich nicht frigid?“ wiederholte sie verblüfft.

      Ich nickte, kächelte und koste ihre Brüste. Die Nippel wurden sofort hart.

      „Siehst du es?“ fragte ich zärtlich.

      Sie nickte stolz. „Ich wurde sogar naß und es zuckte sofort in mir. Oh, Bernd, du bist ein Engel.“

      „Wünsche dir das nicht“, lächelte ich.

      „Warum?“

      „Ein Engel ist geschlechtslos und dürfte dich nie vögeln?“

      „Sei vorsichtig“, raunte sie.

      „Warum?“ fragte nun ich.

      „Weil ich mich sonst in dich verliebe. Das wäre nicht gut.“

      „Warum?„ fragte ich erneut.

      „In deinen Augen bin ich ein Versager, eine Nutte, ein Loch, das von Zeit zu Zeit durch gekaufte Schwänze gestopft werden mußte. Du wirst heute höflich sein, villeicht auch morgen, aber übermorgen bin ich die Hure, die geile Nutte. Machen wir uns nichts vor, Bernd. Wenn ich mich in dich verlieben würde, käme zu dir das Leid. Heute kannst du mir noch einen Tritt in den Hintern geben und mir den Laufpass geben. Nächste Woche oder nächsten Monat, wäre das vielleicht tödlich. Für dich und mich. Trink!“ sagte sie, und bot mir den Kognak.

      Ich nahm einen festen Schluck.

      „Darf ich?“ fragte sie und trank, als wäre in der Flasche Limonade. Dann wischte sie sich über die Lippen.

      „Vorschlag: Ich zeige dir jetzt einen Schutzwall, hinter den wir uns verkriechen müssen, auf daß ich dir nicht zu sehr ins Herz greife und du nicht mir das bißchen menschliche Würde, das ich noch habe, nimmst?“

      „Ja“, antwortete ich hölzer.

      „Sehe in mir ein billiges, primitives Loch. Ficke es, wenn es dir Spaß macht. Mache es mir gemein, auf daß ich mich nicht in dich verliebe. Sei primitiv, pinkle mich an, wenn es dir Spaß macht, und wenn du gehst, wirf mir eine Zigarette hin, als wäre der Fick mit mir nur eine Zigarette wert gewesen. Ich selbst“, sie begann zu weinen, „kann mich nicht gegen dich wehren. Was ich nur kann, ist, mich auf den Rücken legen und die Beine spreizen. Was ich nur kann, ist, daß ich jene Stellung einnehme, in der du mir machen willst. Meine Bitte ist, Bernd, daß, du mich nicht schwängerst, ein Kind wäre das Ende. Und“, jetzt schrie sie es fast, „ich werde vielleicht alles tun, daß es dir immer kommt, daß ich, wenn du wieder gehst, tropfe. Und wenn du weg bist, ficke ich mir jeden Rest deines Samens, der an der Scheide oder in den Fotzenhaaren hängt, wie besoffen ein und vögle mich auch damit in eine Schwangerschaft. Ach“, seufzte sie, „was soll ich nur tun?“

      „Du hast zuviel getrunken und siehst alles nur noch schwarz“, mahnte ich. „Ich war kein gekaufter Schwanz. Ich habe es dir gern gemacht und es war auch für mich sehr, sehr schön. Was sollen also diese Anschuldigungen? Auch ich war kein Heiliger und habe vieles getan, was schlecht war. Du wurdest erpreßt; man tat dir Gewalt an. Was hast du also Schlechtes getan? Ich war frei und tat aus mir heraus gemeine Dinge. Vielleicht hast du mehr Charakter als ich? Vielleicht bin ich es, der sich fragen muß, ob ich dir gut tue?

      Denken wir jetzt nicht daran, daß wir uns gut, nein, sehr gut fickten. Ich kann es heute, morgen, was ist jedoch übermorgen? Ich kann schon ab Ende der Woche im Bett ein Versager sein? Was bleibt, ist der Mensch. Das alleine zählt, nur das darf man werten, denn alles andere ist vergänglich. In zehn und zwanzig Jahren geht es nicht mehr um die Zahl der Nummern, die wir erfickten, sondern um die guten Worte, die wir uns geben, um die Fairness und das echte Menschentum, das nicht nach guten Ficks bewertet wird.“

      „Bernd“, stöhnte sie und bot mir wieder die Flasche. War ich besoffen, weil ich Brigitte auf den Boden warf, sie irgendwie vernaschte? Als ich mich lösen wollte, umschlang sie mich mit beiden Beinen, ich hing an und in ihr, lag in einer Zange, und so pumpte ich wieder die Fotze voll.

      „Du“, ächzte ich.

      „Ja?“ wimmerte Brigitte in einer fast perversen Lust.

      „Zum ersten Mal in meinem Leben, und das ist für mich wie ein Wunder, kam es mir fast auf einer Stange zweimal. Hast du es nicht gespürt? Als du mich in die Wange gebissen hast, spritzte ich. Wir versanken in unendlicher Lust. Dann gaben wir uns die Zungen und den Speichel. Und ich hatte schon wieder einen Steifen und pumpte dich schon wieder voll. Nein“, jetzt biß ich Brigitte in eine Wange und lutschte, „ich stopfte dich.“

      „Och, och“, wimmerte sie sofort, „ficke mich noch einmal, vögle mich, ficke mich tot.“

      „Wenn wir uns jeden Tag so vögeln, bist du in wenigen Jahren ein ausgehurte, alte Frau. Wir müssen vernünftig sein… “

      „Ich bin nicht frigid, ich bin nicht frigid“, stammelte sie vor sich hin. „Ob es wirklich möglich ist, einneues Leben zu beginnen? Ob es wirklich möglich ist, die Fotoerpressungen abzuwehren.“ Sie sah wieder auf den Boden und grübelte. „Viele, sehr viele Jahre wurde ich bis hin zur letzten Perversität grausamst erpreßt.“ Kurz sah sie mich an und senkte wieder verschämt den Kopf. „Es ist ein Unterschied, ob man stiehlt oder bestohlen wird, obwohl“, sie wurde rot und lächelte etwas, „oft auch der Bestohlene schuldig wurde. Ich machte mich auch schuldig“, bekannte sie. „Viele Dinge tat ich nur aus Lust. Ich hatte auch Angst, wenn ich nicht weit genug die Beine spreizte. Ich hatte schreckliche Angst vor den geilen Böcken. Du sagst, was bleibt, ist der Mensch.“ Verschämt blickte sie auf ihre kleinen Brüste. „Ich müßte sagen, was blieb, sind klägliche, ausgelutschte Nippel.“

      „Du bist hübsch, wenn du lachst“, wehrte ich ab.

      „Ich kann vielleicht gut ficken, aber“, ihre Lippen zitterten, „das Lachen, das habe ich verlernt.“

      „Und hast es erstaunlich schnell wieder erlernt. Ich sah dich in den letzten zwei Stunden mehrmals lachen.“

      „Weil du bei mir bist; weil du ein Wunder bist; weil du es mir toll gemacht hast. Siehst du“, sagte sie zynisch, „ich bin doch nur ein geiles Loch, mehr nicht. Vielleicht verrate ich doch schon morgen, wenn es mir einer besser macht?“

      Ich verzog gütig die Lippen und mahnte nur: „Brigitte…!“

      „Wer hat dir eigentlich das Vögeln beigebracht? Du kannst es überdurchschnittlich. Ich als halbe, oder sogar als Voll-Hure, muß das schließlich beurteilen können!“

      „Die Antwort ist schwierig. Gut, es gab zwei, die mir das Feuer in das Blut senkten. Sie könnten es gewesen sein?“

      Erzähle von ihnen“, bat sie. „Meine Geschichte kennst du zum Überdruß… “

      „Gab es in all den letzten Jahre auch“, ich zögerte.

      „Kontakte, die dir Freude machten?“ fragte ich, um Zeit zu gewinnen.

      „Um meine Verfolger abzuwimmeln, ziehe ich meist nach einem Jahr in eine andere Stadt und wechsle damit oft auch meinen Job.“ Obszön grinste sie. „Terminprobleme erlaubten selten die Suche nach einem Menschen.“ Sie nahm die Flasche und trank. „Das Leben ist nur im Suff zu ertragen“, keuchte sie ordinär. Ich trank auch, verschluckte mich und hustete. „Erzähle mir eine schräge Geschichte, daß ich nicht so beschissen dastehe“, sagte sie mit schwerer Stimme.

      „Ich war vor etwa einem halben Jahr in Italien. Im Zimmer neben mir wohnte ein Mädchen, das bei einem Autounfall am Rückgrat verletzt wurde und mit zwei Stöcken dahinhumpelte, Anita war hübsch. Alles an ihr war an und für sich Klasse, die Augen, die Lippen, die Hände und Brüste. Es ergab sich, daß wir schwach wurden.“ Ich lächelte verlegen.

      „Weiter?“ forderte Brigitte und hatte trockene Lippen.

      „Wir vögelten uns, doch war alles eine verquere