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ACT in Klinik und Tagesklinik


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T, Cuthbert B, Carvey M, Heinssen R, Pine DS, Quinn K, Sanislow C, Wang P (2010) Research Domain Criteria (RDoC): Toward a new classification framework for research on mental disorders. Am J Psychiatry 167: 748–751.

      Klepac RK, Ronan GF, Andrasik F, Arnold KD, Belar CD, Berry SL, Christofff KA, Craighead LW, Dougher MJ, Dowd ET, Herbert JD, McFarr LM, Rizvi SL, Sauer EM, Strauman TJ (2012) Guidelines for cognitive behavioral training within doctoral psychology programs in the United States: Report of the inter-organizational task force on cognitive and behavioral psychology doctoral education. Behav Ther 43: 687–697.

      Levin ME, Hildebrandt MJ, Lillis J, Hayes SC (2012). The impact of treatment components suggested by the psychological flexibility model: A meta-analysis of laboratory-based component studies. Behav Ther 43: 741–756.

      Levin ME, Haeger J, Cruz RA (2019) Tailoring Acceptance and Commitment Therapy skill coaching in the moment through smartphones: Results from a randomized controlled trial. Mindfulness 10: 689–699.

      Paul GL (1969) Behavior modification research: design and tactics. In: Franks CM (Hrsg.) Behavior therapy: Appraisal and status. New York, NY: McGraw-Hill. S. 29–62.

      Spinhoven P, Drost J, de Rooij M, van Hemert AM, Penninx BW (2014) A longitudinal study of experiential avoidance in emotional disorders. Behav Ther 45: 840–850.

      Thompson-Hollands J, Sauer-Zavala S, Barlow DH (2014) CBT and the future of personalized treatment: A proposal. Depress Anxiety 31: 909–911.

      Wilson DS, Hayes SC (Hrsg.) (2018) Evolution and contextual behavioral science: An integrated framework for understanding, predicting, and influencing human behavior. Oakland, CA: Context Press/ New Harbinger Publications.

      Zettle RD, Hayes SC, Barnes-Holmes D, Biglan T (Hrsg.) (2016) The Wiley Handbook of Contextual Behavioral Science. Chichester, UK: Wiley-Blackwell.

      Marie Christine Dekoj und Mareile Rahming

      2.1 ACT als therapeutisches Konzept einführen und die Grundlagen vermitteln – Einführung

      Um in einem Klinikteam nach der Akzeptanz- und Commitment-Therapie arbeiten zu können – ob als Pflegekraft, Therapeutin oder Therapeut oder Ärztin oder Arzt – muss man nicht viele Bücher gelesen, viele Workshops besucht und zehn Jahre oder mehr praktische Erfahrung mit der Anwendung haben. Mit ACT zu arbeiten heißt vor allem, aus der Haltung von ACT heraus zu arbeiten und ein paar grundlegende Konzepte des Ansatzes verstanden zu haben, d. h. Orientierung zu haben. Haltung entsteht mit Orientierung und mit Erfahrung. Die Orientierung stellen wir hier vor – die Erfahrungen werden in der Praxis gesammelt.

      In diesem Kapitel werden einige grundlegende Konzepte und Ideen der Akzeptanz- und Commitment-Therapie zur Anwendung im Kliniksetting vorgestellt. Ziel ist es, das Wesentliche in der Arbeit mit der ACT und die therapeutische Grundhaltung zu vermitteln – die Förderung von Gegenwärtigkeit, Akzeptanz von innerem Erleben sowie Motivation und Commitment in Übereinstimmung mit individuellen Werten. Das Vorgehen ist diagnoseübergreifend und prozessorientiert. Dies wirkt auch auf die therapeutische Grundhaltung, die sich von anderen klassischen Therapieformen unterscheidet, da sie von einem Modell des Menschen ausgeht, das bei allen Beteiligten im therapeutischen Prozess Anwendung findet. Es wird ein grundlegendes Modell der ACT (das sogenannte »Hexaflex«) dargestellt und die einzelnen Elemente des Modells kurz und praxisbezogen vorgestellt. Ergänzt wird dies um einzelne Übungen. Mitglieder von Klinikteams mit unterschiedlichen therapeutischen Hintergründen und Erfahrungen sollen zudem angeregt werden, diese wirkungsvoll einfließen zu lassen.

      Menschen, die Hilfe in Kliniken oder Tageskliniken suchen, stecken nach dem Verständnis der ACT fest: sie leiden, doch sie sind nicht kaputt. Ihnen ist der Kontakt zu ihren Werten und Zielen abhandengekommen oder ihr Leiden in Form von Gefühlen, Gedanken, Körperempfindungen und Verhaltensimpulsen steht der eigenen Orientierung im Leben im Weg. Auch sind Strategien im Umgang damit häufig nicht (mehr) hilfreich bzw. dienen langfristig nicht mehr dem, was die Betroffenen eigentlich im Leben wollen. Psychische Probleme bzw. klinische Diagnosen lassen sich entlang der folgenden Fragen beschreiben: Was will jemand? Worunter leidet sie oder er? Welche Funktion haben ihre oder seine Handlungen in Bezug auf die Orientierung und bezogen auf das Leid? Welche Fertigkeiten benötigt ein Mensch?

      In der Arbeit nach ACT geht es vor allem um Fragen der Funktionalität und Zweckmäßigkeit:

      • Wohin will ein Mensch?

      • Was stellt sich ihr/ihm in den Weg?

      • Ist das, was ein Mensch tut, nützlich für den Weg, den sie/er gehen will?

      • Funktioniert das, was sie/er tut im jeweiligen Kontext im Sinne der individuellen Werte der Person?

      Die Aufgabe von Behandlerinnen und Behandlern, Beraterinnen und Beratern bzw. eines Behandlungsteams besteht darin, Patientinnen und Patienten zu helfen, sich Bewusstheit bzw. Klarheit über ihre aktuelle Situation, über ihr Erleben damit und über ihre Orientierung zu verschaffen – zu wissen, wohin sie wollen –; ihnen zu helfen, die Hindernisse und (innere und äußere) Barrieren zu identifizieren und einen Umgang damit zu finden (image Abb. 2.1).

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      Orientierung wird dabei vor allem im Rahmen von Werte- und Zielklärung erarbeitet, zur Identifikation von Barrieren und Hindernissen helfen achtsamkeitsbasierte Methoden und für den Umgang damit die akzeptanzorientieren Ansätze der ACT. Wie sich diese im Einzelnen beschreiben lassen und was sie beinhalten, wird im Abschnitt zum Basismodell »Hexaflex« vorgestellt, die einzelnen Prozesse und Kompetenzen mit Übungen im Abschnitt über die Kernkompetenzen.

      Um als Team wirkungsvoll mit der ACT als therapeutischem Ansatz zu arbeiten, ist es hilfreich, ein gemeinsames Verständnis dazu zu entwickeln. Dies ist in der Arbeit im Team deutlich günstiger, als wenn nur einzelne Teammitglieder sich weiterbilden und Erfahrungen mit der ACT machen. Die ACT ist ein erfahrungsbasierter Ansatz, bei dem auch die Anwenderin oder der Anwender eigene Erfahrungen in die Nutzung einfließen lassen (sollte). Dazu braucht es das Erkunden und Erleben der Kernkompetenzen in ihrer Anwendung und in der Arbeit damit. Und: Konzepte wollen mit Leben gefüllt werden – ein Leben, das aus den Erfahrungen aller Teammitglieder vor dem Hintergrund individueller Vorerfahrungen und therapeutischer Orientierung besteht.

      Medizinpersonal hat im Rahmen der eigenen Aus- und Fortbildung und der bisherigen klinischen Tätigkeit sicherlich bereits hilfreiche therapeutische Konzepte und Methoden kennengelernt und nach ihnen gearbeitet. Mit der ACT müssen diese nicht über Bord geworfen werden – ganz im Gegenteil: die ACT integriert verschiedene (v.a. psychotherapeutische) Ansätze und Methoden. Darauf wird am Ende dieses Kapitels näher eingegangen.

      2.2 Wie sind die wichtigsten Grundlagen der ACT in der Vermittlung an Teams in Kliniken und Tageskliniken?

      2.2.1 Besonderheiten und Haltung in der ACT

      Wir sitzen alle im gleichen Boot. Dieses Bild stellt die Haltung der ACT auf einfache Art sehr eindrücklich