Andrea Hauser

Datenschutz im Krankenhaus


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9 Abs. 2i DS-GVO i. V. m. §§ 6, 8 IfSG),

      • Datenübermittlungen im Zusammenhang mit Kindervorsorgeuntersuchungen (Art. 9 Abs. 2h, Abs. 3, Abs. 4 DS-GVO i. V. m. der Kinder-Richtlinie (Richtlinie des G-BA über die Früherkennung von Krankheiten bei Kindern)),

      • Datenübermittlungen an Jugendämter bei Verdacht auf Kindesmisshandlung (Art. 9 Abs. 2h, Abs. 3, Abs. 4 DS-GVO i. V. m. § 4 des Gesetzes zur Kooperation und Information im Kinderschutz (Bundeskinderschutzgesetz)),

      • Datenübermittlungen an gesetzliche Vertreter (dies sind Fälle, in denen der Gesetzgeber angeordnet hat, dass eine Person für den Patienten handelt):

      – Eltern (Art. 9 Abs. 2h, Abs. 3, Abs. 4 DS-GVO i. V. m. §§ 1626 ff. BGB),

      – Vormünder (Art. 9 Abs. 2h, Abs. 3, Abs. 4 DS-GVO i. V. m. §§ 1773 ff. BGB),

      – Betreuer (Art. 9 Abs. 2h, Abs. 3, Abs. 4 DS-GVO i. V. m. §§ 1896 ff. BGB),

      – Pfleger (Art. 9 Abs. 2h, Abs. 3, Abs. 4 DS-GVO i. V. m. §§ 1909 ff. BGB);

      • Datenübermittlungen an rechtsgeschäftliche Vertreter/Bevollmächtigte (die der Patient selbst zu seinem Vertreter/Bevollmächtigten erklärt hat) (Art. 9 Abs. 2h, Abs. 3, Abs. 4 DS-GVO i. V. m. §§ 164 ff. BGB; auch in puncto Patientenverfügung/Vorsorgevollmacht, Art. 9 Abs. 2h, Abs. 3, Abs. 4 DS-GVO i. V. m. § 1901a BGB),

      • Datenübermittlung an Staatsanwaltschaft oder Polizei:

      – zur Geltendmachung eigener Ansprüche (Art. 9 Abs. 2 f DS-GVO)

      – aufgrund eines Auskunftsbegehrens der Behörden (Art. 9 Abs. 2g, Abs. 4 DS-GVO i. V. m. § 32 Bundesmeldegesetz – BMG),

      • Datenübermittlung an Polizei oder Bedrohte zur Anzeige besonders schwerer geplanter Straftaten (Art. 9 Abs. 2g, Abs. 4 DS-GVO i. V. m.§ 138 StGB),

      • Datenübermittlung in Notstandssituationen zum Schutz von gefährdeten Rechtsgütern auf der Grundlage des rechtfertigenden Notstands (Art. 9 Abs. 2g, Abs. 4 DS-GVO i. V. m. § 34 StGB),

      • Datenübermittlung an Gerichte (Art. 9 Abs. 2 f (, Abs. 4) DS-GVO (i. V. m. Regelungen in den Landeskrankenhausgesetzen, sofern vorhanden)),

      • Datenübermittlungen zu Zwecken der Forschung (Art. 9 Abs. 2j (, Abs. 4) DS-GVO (i. V. m. Regelungen in den Landeskrankenhausgesetzen, sofern vorhanden)),

      • Datenübermittlungen an Krebsregister (Art. 9 Abs. 2i, Abs. 4 DS-GVO i. V. m. landesrechtlichen Vorschriften zum Krebsregister),

      • Datenübermittlungen an Finanzämter (Art. 9 Abs. 2h, Abs. 3, Abs. 4 DS-GVO i. V. m. § 97 Abs. 1 AO unter der Maßgabe von § 102 Abs. 1 Nr. 3 c) AO),

      Daneben existieren Befugnisnormen, die zwar eine Verarbeitung von Gesundheitsdaten erlauben, aber als zusätzliche Voraussetzung das Vorliegen einer Einwilligung (in unterschiedlicher Form) verlangen.

      Insofern werden nachfolgend Verarbeitungen von Gesundheitsdaten im Krankenhausbereich dargestellt, die zwar in der DS-GVO oder auf Bundes- oder Landesebene gesetzlich verankert und mithin datenschutzrechtlich zulässig sind, aber zusätzlich einer Einwilligung bedürfen:

      • Datenübermittlung an den Hausarzt des Patienten im Sinne des § 73 Abs. 1b SGB V (Voraussetzung ist das Vorliegen einer »Zustimmung« (Art. 9 Abs. 2h, Abs. 3, Abs. 4 DS-GVO i. V. m. § 73 Abs. 1b SGB V),

      • Datenübermittlung an die PKV zwecks Abrechnung (Voraussetzung ist das Vorliegen einer »Einwilligung«) (Art. 9 Abs. 2h, Abs. 3, Abs. 4 DS-GVO i. V. m. § 17c Abs. 5 KHG),

      • Benachrichtigung gegenüber der Pflegekasse, dass sich der Eintritt von Pflegebedürftigkeit abzeichnet oder wenn Pflegebedürftigkeit festgestellt wird (Voraussetzung ist das Vorliegen einer »Einwilligung«) (Art. 9 Abs. 2h, Abs. 3, Abs. 4 DS-GVO i. V. m. § 7 Abs. 2 SGB XI),

      • Datenübermittlung zwecks Abrechnung der nach § 140a SGB V erbrachten Leistungen an den Vertragspartner auf Leistungserbringerseite (Voraussetzung ist das Vorliegen einer »schriftlichen oder elektronischen Einwilligung«) (Art. 9 Abs. 2h, Abs. 3, Abs. 4 DS-GVO i. V. m. § 295a Abs. 1 SGB V),

      • Datenübermittlung an eine externe Abrechnungsstelle zum Zwecke der Abrechnung wahlärztlicher Leistungen (Voraussetzung ist das Vorliegen einer »Einwilligung«) (Art. 9 Abs. 2h, Abs. 3, Abs. 4 DS-GVO i. V. m. § 17 Abs. 3 S. 6 KHEntgG),

      • Datenübermittlung an eine externe Abrechnungsstelle zum Zwecke der Abrechnung von im Notfall erbrachten ambulanten ärztlichen Leistungen (Voraussetzung ist das Vorliegen einer »schriftlichen oder elektronischen Einwilligung«) (Art. 9 Abs. 2h, Abs. 3, Abs. 4 DS-GVO i. V. m. § 295a Abs. 3 SGB V),

      • Datenübermittlungen im Rahmen des Entlassmanagements (Voraussetzung ist das Vorliegen einer »schriftlichen oder elektronischen Einwilligung«) (Art. 9 Abs. 2h, Abs. 3, Abs. 4 DS-GVO i. V. m. § 39 Abs. 1a Satz 14 SGB V),

      • Übermittlung transplantationsmedizinischer Daten an die Transplantationsregisterstelle gem. § 15e TPG (Voraussetzung ist das Vorliegen einer »ausdrücklichen Einwilligung«) (Art. 9 Abs. 2h, Abs. 3, Abs. 4 DS-GVO i. V. m. § 15e Abs. 6 TPG),

      • Datenverarbeitungen in Zusammenhang mit der Umsetzung von (Disease-Management-)Programmen gemäß § 137 f SGB V (Strukturierte Behandlungsprogramme bei chronischen Krankheiten) (Voraussetzung ist das Vorliegen einer »schriftlichen oder elektronischen Einwilligung«) (Art. 9 Abs. 2h, Abs. 3, Abs. 4 DS-GVO i. V. m. § 137 f Abs. 3 SGB V),

      • Datenverarbeitungen im Rahmen der Nutzung einer elektronischen Gesundheitskarte (medizinische Daten) (Voraussetzung ist das Vorliegen einer »Einwilligung«) (Art. 9 Abs. 2h, Abs. 3, Abs. 4 DS-GVO i. V. m. § 291a Abs. 5 SGB V).