Lars Otte

Corona zwischen Mythos und Wissenschaft


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Salmonellen und weitere Krankheitserreger gefunden werden. Die Zahl der verschiedenen Erreger wirkt auf den ersten Blick erschreckend hoch, jedoch ist die Menge auf einem Geldschein so gering, dass keine konkrete Gefahr davon ausgeht. Da die besagten Untersuchungen weit vor der Pandemie durchgeführt wurden, stellt sich nun die Frage, ob sich potentiell auch das Coronavirus unter den Erregern auf dem Bargeld befinden könnte.

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      Abbildung 5.2: Erregerkontamination auf einem Geldschein

      Generell sind auf Bargeld auch Viren zu finden, jedoch nur zu einem Anteil von unter 1 %, dagegen sind Pilze zu 70 % und Bakterienpopulationen zu 9 % auf den Banknoten vertreten.

      Stellvertretend für die Viren kann das menschliche Grippevirus Influenza-A‌ betrachtet werden. Auch dieses zählt, wie das Coronavirus, zu den behüllten Viren und ist gegen Eintrocknung extrem empfindlich. In einer Laborsimulation wurden Geldscheine mit verschiedenen Konzentrationen von Viren kontaminiert und es konnte gezeigt werden, dass das Influenza-A-Virus bei hohen Konzentrationen auf trockenen Oberflächen bis zu drei Tage stabil bleiben konnte. Also kann zumindest das menschliche Grippevirus stunden- oder tagelang auf Banknoten bestehen. Aber Achtung! Hier handelt es sich um In-vitro-Untersuchungen, also Ergebnisse aus dem Labor, die nicht mit den Vorgängen im Alltag gleichzusetzen sind. Im Labor werden viel höhere Mengen des Virus genutzt, als sie auf Alltagsgegenständen zu finden sind. Auch die speziellen Techniken zur Rückgewinnung der Viren von den Gegenständen ist nicht mit dem Aufsammeln der Viren bei zufälligem Kontakt gleichzusetzen. Die Laborsimulation zeigt lediglich das Potential, Grippeviren durch Banknoten von einem Ort auf einen anderen zu übertragen. Im Alltag geschieht dies allerdings in einem sehr viel geringeren Maßstab.

      Für das Coronavirus gibt es zum heutigen Zeitpunkt keine vergleichbaren Ergebnisse, bei dem die Stabilität‌ des Virus auf Geldscheinen oder Münzen getestet wurde. Es liegen also noch keine klaren Beweise für oder gegen eine potentielle Ansteckungsgefahr durch Bargeld vor.

      Es gibt zwei verschiedene Arten von Geldscheinen. Als erstes die unter anderem hier in Deutschland vertretenen Papierscheine und als zweites die Polymerscheine, die beispielsweise in Kanada oder Australien im Umlauf sind. Beide Arten wurden im Hinblick auf eine allgemeine Erregerkontamination untersucht, weshalb aufgrund der stärkeren Bakterienbelastung diese im Folgenden im Vordergrund stehen.

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      POLYMERSCHEINE:

      Die Polymerscheine, die erstmals 1988 in Australien in Umlauf gebracht wurden, bestehen aus einer speziellen Kunststofffolie. Durch das verwendete Material Polypropylen, welches der am zweithäufigsten genutzte Standardkunststoff ist und beispielsweise für Verpackungen verwendet wird, wird die Reißfestigkeit und damit die Haltbarkeit der Scheine erhöht. Die Scheine stellen den gesamten Bargeldbestand in Australien, Brunei, Kanada, Papua-Neuguinea, Neuseeland, Rumänien und Vietnam dar und eine Einführung in weiteren Ländern ist geplant.

      Zunächst wird ein Blick auf die Papierscheine geworfen, die aus einem Baumwollsubstrat bestehen und durch ihre Struktur für die Aufnahme von Krankheitserregern besonders anfällig sind. Sie können eine größere Menge Wasser als die Polymerscheine aufnehmen und stellen deshalb eine vorteilhafte Umgebung für Erreger dar, auch wenn es sich nur um eine minimale Wassermenge handelt. Werden die Scheine direkt in der Hosentasche am warmen Körper getragen werden, macht sie das noch attraktiver für potentielle Keime. Als weiterer Faktor für die Kontamination der Papierscheine kommt die Umlaufzeit hinzu. Je länger ein Geldschein auf dem Markt ist, desto abgenutzter und rauer wird er, sodass eine höhere Anzahl von Rillen und Rissen entsteht und der Raum für Keime vergrößert wird. Hinzu kommt, dass ein Schein mit fortlaufender Umlaufzeit immer mehr Möglichkeiten für Erreger bietet, sich darauf abzusetzen. Neben den Scheinen aus Papier gilt dies allerdings auch für Polymerscheine. Besonders Scheine mit niedrigem Wert sind stärker belastet, da diese öfter getauscht werden. In der EU werden aus diesem Grund Geldscheine bereits nach wenigen Jahren wieder aus dem Verkehr gezogen.

      Auf Polymerscheinen lassen sich im Vergleich zum Papier nur eine geringe Menge an Bakterien finden. Gleichzeitig sterben die in einer Studie untersuchten Bakterien von Polymerscheinen auf menschlichen Händen schneller ab als die Bakterien von Papierscheinen. Der direkte Vergleich war auf den Scheinen in Mexiko zu beobachten, wo sowohl Polymer- als auch Papierscheine hergestellt werden und die Polymerscheine weit weniger stark kontaminiert waren. Insgesamt wird deutlich, dass eine Papieroberfläche eine deutlich bessere Umgebung für Bakterien darstellt als die Kunststoffoberfläche. Generell bieten diese Ergebnisse ein gutes Bild über die »Umweltbedinungen« auf den Scheinen für Erreger, sind aber nicht mit der potentiellen Kontamination mit dem Coronavirus gleichzusetzen. Forschungsergebnisse bezüglich der Coronaviren gibt es bislang lediglich zu ihrer Stabilität auf unterschiedlichen Materialien im Labor. Es konnte festgestellt werden, dass sie auf Pappe etwa einen Tag, auf Papier bis zu vier Tage und auf Kunststoff noch nach zwei bis drei Tagen nachweisbar sind. Es gibt also Hinweise dafür, dass das Coronavirus ähnlich wie die Bakterien über Geldscheine übertragen wird und stabil bleiben könnte. Da Viren generell zu einem sehr geringen Anteil (< 1 %) auf Geldscheinen gefunden und davon ausgegangen werden kann, dass dies auch für Coronaviren gilt, ist ihre Übertragung über Geldscheine eher unwahrscheinlich.

      Eine weitere Rolle bei der Bargeldzahlung stellen Münzen dar, die im Vergleich mit den Geldscheinen bisher noch unzureichender bezüglich ihrer Erregerkontamination erforscht sind. Das soll aber in einem Modellversuch schnell nachgeholt werden.

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      Was Du benötigst:

       Ungefähr 30 Münzen (1-,2- oder 5-Cent)

       Eine Schüssel

       Zwei Plastikflaschen

       Zwei Luftballons

       Zwei Gummibänder

       Ein Trichter

       Ein halbes Päckchen Trockenhefe

       Essig oder Zitronensaft

       Zwei Esslöffel Zucker

       Warmes Wasser

      Durchführung:

      Als erstes liegt der Fokus auf den Münzen. Dazu gibst Du die Münzen in eine Schüssel und gibst so viel Zitronensaft oder Essig hinzu, bis sie vollständig bedeckt sind. Wofür Du Dich entscheidest, spielt für das Gelingen keine Rolle. In der weiteren Anleitung wird das Experiment mit dem Zitronensaft beschrieben. Die Lösung lässt Du über Nacht stehen.

      Am nächsten Tag kann es weiter gehen. Zur Vorbereitung kommen erst einmal die Luftballons zum Einsatz, denn diese müssen ein paar Mal aufgepustet werden, damit sie gut dehnbar werden. Dann erwärmst Du ungefähr einen halben Liter Wasser auf etwa 32 °C, da dies die Optimaltemperatur für die Gärung der Hefe darstellt. Dafür brauchst Du nicht unbedingt ein Thermometer. Das Wasser sollte sich lauwarm anfühlen, wenn Du es über Deine Hand laufen lässt. In dem Wasser werden danach etwa zwei Esslöffel Zucker und ein halbes Päckchen Trockenhefe gelöst. Diese Hefe-Zucker-Lösung wird mit einem Trichter in die Plastikflaschen gefüllt, sodass beide Flaschen genau gleich voll sind. In eine der beiden Flaschen wird zusätzlich die Zitronen-Lösung hinzugegeben, in der die Münzen über Nacht gelegen haben. Auch die Münzen dürfen mit in die Flasche wandern, so sind die Inhalte der Flaschen auch gut zu unterscheiden. In die zweite Flasche fügst Du etwa genauso viel Zitronensaft hinzu, wie Du bei der ersten Flasche verwendet hast.

      Dann werden die Luftballons über die Flaschenöffnungen gestülpt, dabei solltest Du darauf achten, dass die Ballons jeweils luftleer über die Flaschen gestülpt werden, damit sie später vergleichbar sind. Die Ballons können noch mit