Stadtschloss: Die Treuchtlinger sind stolz auf ihr Schloss, in dem 1594 auch der berühmte Reitergeneral Gottfried Heinrich Graf von Pappenheim das Licht der Welt erblickte. Mit dem Haus des Gastes, dem bekannten Kurhotel und dem Lambertusbad bildet der Komplex das touristische Zentrum von Treuchtlingen. Der Graben des 1575 erbauten Wasserschlosses, das auf einen gotischen Vorläufer zurückgeht, wurde in eine idyllische kleine Parkanlage verwandelt. Sehenswert ist der Festsaal im dritten Obergeschoss. Im zweiten Stock des Südflügels ist eine private Sammlung untergebracht, die die Firmen- und Familiengeschichte der Unternehmerfamilie Aurnhammer darstellt.
♦ Heinrich-Aurnhammer-Str. 3.
Villa Rustica: Gut einen Kilometer östlich von Treuchtlingen, wurden am Südhang des Nagelbergs, unweit von Weinbergshof, 1984 die Fundamente eines römischen Gutshofs ausgegraben. Die Anlage gehörte zu dem in den römischen Provinzen weit verbreiteten Typus einer Portikusvilla. Der Gutshof wurde im 3. Jahrhundert u. Z. von den Alamannen zerstört.
Karlsgraben: Traum einer Wasserstraße
Umgebung/Wandern
Karlsgraben: Die Fossa Carolina, eine der bedeutendsten Ingenieursleistungen des frühen Mittelalters, ist zweifelsohne das herausragende Kulturdenkmal der Umgebung. Nach mehr als 1200 Jahren lässt sich an dem 500 Meter langen erhaltenen Teilstück bei dem nordöstlich von Treuchtlingen gelegenen Weiler Graben das ehrgeizige Projekt Karls des Großen, eine Wasserstraße vom Main zur Donau zu errichten, im Gelände ausmachen. Im Herbst 793 begannen mehr als 6000 Arbeiter den zehn Meter tiefen und 30 Meter breiten Graben auszuheben, um die Rezat mit der Altmühl zu verbinden, doch machten starke Regenfälle und die geographischen Gegebenheiten den Plan zunichte. Erst durch den Ludwigskanal (1836-1845) gelang es, den Main mit der Donau zu verbinden. Zwei Rundwege führen um den Karlsgraben, zudem informieren mehrere Schautafeln und eine Dauerausstellung sehr ausführlich über das Projekt.
♦ Mi-So 14-17 Uhr. Eintritt 1,50 €, erm. 1 €.
Rundwanderweg und Naturlehrpfad: Am Parkplatz beim Karlsgraben beginnt ein 13-15 Kilometer langer Weg, der meist als „Rundwanderweg 1“ gekennzeichnet ist. Er führt von Graben über Bubenheim und Wettelsheim am Patrichsberg vorbei nach Treuchtlingen, das allerdings nur im Norden gestreift wird. Von hier aus geht es zum Nagelberg, wo sich der Weg mit dem Naturlehrpfad Nagelsberg vereint, und schließlich zurück nach Graben. Es gibt zwei Wandermöglichkeiten: In Richtung Westen streift man den Nagelsberg nur; man kann ihn aber auch umrunden. Diese östliche Route ist etwas länger, führt aber an den Fundamenten des römischen Gutshofs vorbei. Ein Faltblatt zu diesem Rundweg ist bei der Tourismusinformation in Treuchtlingen erhältlich.
Praktische Infos
Information Kur- und Tourismusinformation, im Schloss, Heinrich-Aurnhammer-Str. 3, 91757 Treuchtlingen, Tel. 09142/960060. www.tourismus-treuchtlingen.de.
Verbindungen Häufige Zugverbindungen (R 6) nach Weißenburg, Roth, Schwabach und weiter nach Nürnberg.
Bootsvermietung San-aktiv-Tours, Oberdorferstr. 18, Tel. 09831/4936. www.san-aktiv-tours.de.
Schwimmen Altmühltherme, Promenade 12. Thermal-Bewegungs- und Hallenbad mit Sprungturm, Wellenbad, Whirlpool und Dampfsauna. Daneben gibt es noch ein Thermal-Freibad. www.altmuehltherme.de.
Essen/Übernachten Wallmüller-Stuben, schmackhafte Grillspezialitäten, lecker auch das fränkische Filettöpfchen mit hausgemachten Eierspätzle. Dem Trend der Zeit entsprechend werden jetzt auch spanische Tapas für 3,50-7 € angeboten. Hauptstr. 2, Tel. 09142/975353. www.wallmuellerstuben.de.
Zum Goldenen Lamm, schöner Gasthof im benachbarten Wettelsheim (2 km nordwestl.). Auf der Speisekarte viele Pfannengerichte, Wiener Kalbsschnitzel für 13,90 €. Schöne Terrasse. Moderne, helle Zimmer, EZ ab 62 €, DZ ab 71 € (inkl. Frühstück). Marktstr. 16, Tel. 09142/968928. www.goldeneslamm-wettelsheim.de.
Wettelsheimer Keller, sehr schöner, beliebter Biergarten nördl. der Stadt. Mai bis Sept. Do-So ab 10 Uhr, Mo-Mi ab 16 Uhr. Treuchtliner Straße. www.wettelsheimer-keller.de.
Mein Tipp Schneckenhof, die Familie Stanka hat ein typisches Jurahaus aus dem Jahr 1708 grundlegend saniert und vermietet dort zwei wunderschöne Ferienwohnungen für 50 € pro Nacht für 2 Pers. Sehr stimmungsvoll ist die Holzbalkendecke! Sommerhausstr. 1, Tel. 09142/200334. www.schnecken-hof.de.
Pappenheim4100 Einw.
Der pittoresk in einer Altmühlschleife gelegene Ort Pappenheim ist bis auf den heutigen Tag aufs engste mit dem gleichnamigen Grafengeschlecht verbunden. Durch Friedrich Schillers „Daran erkenn’ ich meine Pappenheimer“ fand das Grafengeschlecht Eingang in die Literaturgeschichte.
Bedingt durch den florierenden Altmühl-Tourismus bietet Pappenheim ein großes Freizeitangebot mit Schwimmbad und Camping. Neben den Paddlern sind es vor allem die Radfahrer, die in ihrer typischen Montur durch den Ort streifen. Die Orientierung ist recht einfach, da die Altstadt von zwei parallel verlaufenden Straßen erschlossen wird.
Noch ein Blick auf die Geschichte: Aus einer Schenkungsurkunde geht hervor, dass im Jahre 802 ein „Papinheim“ dem Kloster St. Gallen per Schenkung zufiel. Die Galluskirche zeugt noch heute von dieser Verbindung. Im 12. Jahrhundert gewann das Reichsministerialengeschlecht derer von Pappenheim zunehmend an Bedeutung und wurde 1193 mit der erblichen Marschallwürde ausgestattet. In dieser Funktion übten die Pappenheimer über die Juden den Königsschutz aus, so dass sich hier eine der ältesten jüdischen Gemeinden Deutschlands ansiedelte. Bis zum Jahre 1806 bestimmten die später mit der Reichsgrafenwürde belehnten Pappenheimer die Geschicke ihrer Stadt, und noch heute wird das Neue Schloss von einer Gräfin von Pappenheim bewohnt.
Sehenswertes
Burg: Auf einer Erhebung in der Altmühlschleife thront die Stammburg der Pappenheimer. Der Bergfried (hervorragende Aussicht!) und die Burgkapelle der Hauptburg stammen aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts; sie sind durch einen Halsgraben von der Vorburg getrennt. Die Anlage konnte den mehrfachen Angriffen der Schweden im Dreißigjährigen Krieg nicht standhalten und wurde dabei größtenteils zerstört. Neben dem kleinen Burgmuseum mit einer Dauerausstellung zur Geschichte mit 32 Bildtafeln vom frühen Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert lädt auch die Burgschenke zum Verweilen ein. Zudem gibt es einen Botanischen Garten sowie einen historischen Kräutergarten. Am Wochenende finden oft Greifvogel-Flugvorführungen statt.
♦ Ende März bis Anf. Nov. tgl. 10-17 Uhr. Eintritt 5 €, erm. 4 €. www.grafschaft-pappenheim.de.
Burg von Pappenheim
Altes Schloss: Der älteste Teil der uneinheitlichen Anlage, die aus verschiedenen, um einen Hof gruppierten Gebäuden besteht, stammt aus dem frühen 16. Jahrhundert. Das an die Pfarrkirche St. Maria angrenzende Schloss kann nicht besichtigt werden.