Ralf Nestmeyer

Franken Reiseführer Michael Müller Verlag


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      Stadtschloss: Die Treuchtlinger sind stolz auf ihr Schloss, in dem 1594 auch der be­rühmte Reitergeneral Gottfried Heinrich Graf von Pappenheim das Licht der Welt erblickte. Mit dem Haus des Gastes, dem bekannten Kurhotel und dem Lam­ber­tusbad bildet der Komplex das touristische Zentrum von Treucht­lin­gen. Der Gra­ben des 1575 erbauten Was­serschlosses, das auf einen goti­schen Vorläufer zu­rückgeht, wurde in eine idyllische kleine Park­an­lage ver­wandelt. Sehenswert ist der Fest­saal im dritten Obergeschoss. Im zwei­ten Stock des Südflügels ist eine pri­vate Samm­lung untergebracht, die die Firmen- und Familiengeschichte der Un­terneh­merfamilie Aurnhammer darstellt.

      ♦ Heinrich-Aurnhammer-Str. 3.

      ­Villa Rustica: Gut einen Kilometer öst­lich von Treuchtlingen, wurden am Süd­hang des Nagelbergs, unweit von Weinbergshof, 1984 die Fundamente eines römischen Gutshofs ausgegraben. Die Anlage gehörte zu dem in den römi­schen Provinzen weit verbreiteten Typus einer Portikusvilla. Der Gutshof wurde im 3. Jahrhundert u. Z. von den Alamannen zerstört.

      Karlsgraben: Traum einer Wasserstraße

      ♦ Mi-So 14-17 Uhr. Eintritt 1,50 €, erm. 1 €.

      Rundwanderweg und Naturlehrpfad: Am Parkplatz beim Karlsgra­ben be­ginnt ein 13-15 Kilometer langer Weg, der meist als „Rundwanderweg 1“ ge­kenn­zeichnet ist. Er führt von Graben über­ Bubenheim und Wettelsheim am Patrichs­berg vorbei nach Treucht­lin­gen, das aller­dings nur im Norden ge­streift wird. Von hier aus geht es zum Nagel­berg, wo sich der Weg mit dem Natur­lehrpfad Nagelsberg vereint, und schließ­lich zu­rück nach Gra­ben. Es gibt zwei Wandermöglichkeiten: In Rich­tung Westen streift­ man den Na­gels­berg nur; man kann ihn aber auch um­runden. Diese östliche Route ist et­was länger, führt aber an den Fundamenten des rö­mischen Guts­hofs vorbei. Ein Falt­blatt zu diesem Rundweg ist bei der Tourismusinformation in Treucht­lin­gen erhält­lich.

      Information Kur- und Tourismus­in­for­ma­tion, im Schloss, Hein­rich-Aurnhammer-Str. 3, 91757 Treuchtlin­gen, Tel. 09142/960060. www.tourismus-treuchtlingen.de.

      Verbindungen Häufige Zugverbindungen (R 6) nach Weißenburg, Roth, Schwabach und weiter nach Nürnberg.

      Bootsvermietung San-aktiv-Tours, Ober­dorferstr. 18, Tel. 09831/4936. www.san-aktiv-tours.de.

      Schwimmen Altmühltherme, Promenade 12. Thermal-Bewegungs- und Hal­len­bad mit Sprung­turm, Wellenbad, Whirl­pool und Dampf­sauna. Daneben gibt es noch ein Ther­mal-Freibad. www.altmuehltherme.de.

      Essen/Übernachten Wallmüller-Stu­ben, schmackhafte Grillspezialitäten, lecker auch das fränkische Filettöpfchen mit haus­ge­mach­ten Eierspätzle. Dem Trend der Zeit ent­spre­chend werden jetzt auch spanische Tapas für 3,50-7 € angeboten. Hauptstr. 2, Tel. 09142/975353. www.wallmuellerstuben.de.

      Zum Goldenen Lamm, schöner Gasthof im benachbarten Wettelsheim (2 km nord­westl.). Auf der Speisekarte viele Pfannen­ge­richte, Wie­ner Kalbsschnitzel für 13,90 €. Schöne Ter­ras­se. Moderne, helle Zimmer, EZ ab 62 €, DZ ab 71 € (inkl. Frühstück). Marktstr. 16, Tel. 09142/968928. www.goldeneslamm-wettelsheim.de.

      Wettelsheimer Keller, sehr schöner, be­lieb­ter Biergarten nördl. der Stadt. Mai bis Sept. Do-So ab 10 Uhr, Mo-Mi ab 16 Uhr. Treucht­liner Straße. www.wettelsheimer-keller.de.

      Mein Tipp Schneckenhof, die Familie Stanka hat ein typisches Jurahaus aus dem Jahr 1708 grundlegend saniert und ver­mie­tet dort zwei wun­derschöne Ferien­woh­nungen für 50 € pro Nacht für 2 Pers. Sehr stimmungsvoll ist die Holz­balkendecke! Sommerhausstr. 1, Tel. 09142/200334. www.schnecken-hof.de.

      Der pittoresk in einer Altmühlschleife gelegene Ort Pappenheim ist bis auf den heutigen Tag aufs engste mit dem gleichnamigen Gra­fen­geschlecht verbunden. Durch Friedrich Schillers „Daran erkenn’ ich meine Pappenhei­mer“ fand das Grafengeschlecht Eingang in die Literaturgeschichte.

      Bedingt durch den florierenden Alt­mühl-Tourismus bietet Pappenheim ein großes Freizeitangebot mit Schwimm­bad und Camping. Neben den Paddlern sind es vor al­lem die Radfahrer, die in ihrer typischen Montur durch den Ort streifen. Die Orien­tierung ist recht ein­fach, da die Altstadt von zwei parallel ver­laufenden Stra­ßen erschlossen wird.

      Noch ein Blick auf die Geschichte: Aus einer Schenkungsurkunde geht her­vor, dass im Jahre 802 ein „Pa­pin­heim“ dem Kloster St. Gallen per Schen­kung zufiel. Die Galluskirche zeugt noch heu­te von dieser Ver­bin­dung. Im 12. Jahr­hun­dert gewann das Reichs­mi­nis­te­ria­len­geschlecht derer von Pap­pen­heim zu­nehmend an Be­deu­tung und wurde 1193 mit der erb­li­chen Mar­schallwürde aus­ge­stattet. In die­ser Funk­tion übten die Pap­pen­hei­mer über die Juden den Kö­nigs­schutz aus, so dass sich hier eine der ältes­ten jüdi­schen Gemeinden Deutsch­lands an­sie­delte. Bis zum Jahre 1806 be­stimm­ten die später mit der Reichs­gra­fen­würde belehnten Pap­pen­hei­mer die Geschicke ihrer Stadt, und noch heute wird das Neue Schloss von einer Gräfin von Pappenheim bewohnt.

      Burg: Auf einer Erhebung in der Alt­mühl­schleife thront die Stammburg der Pap­pen­heimer. Der Bergfried (her­vor­ra­gende Aussicht!) und die Burgkapelle der Haupt­burg stammen aus der zwei­ten Hälfte des 12. Jahrhunderts; sie sind durch ei­nen Halsgraben von der Vor­burg getrennt. Die Anlage konnte den mehrfachen An­grif­fen der Schweden im Dreißigjährigen Krieg nicht stand­halten und wurde dabei größtenteils zerstört. Neben dem kleinen Burg­mu­seum mit einer Dauerausstellung zur Geschichte mit 32 Bildtafeln vom frü­hen Mittelalter bis ins 19. Jahr­hun­dert lädt auch die Burgschenke zum Ver­wei­len ein. Zudem gibt es einen Bo­ta­ni­schen Garten sowie einen his­to­ri­schen Kräutergarten. Am Wochenende finden oft Greifvogel-Flug­vor­führun­gen statt.

      ♦ Ende März bis Anf. Nov. tgl. 10-17 Uhr. Ein­tritt 5 €, erm. 4 €. www.grafschaft-pappenheim.de.

      Burg von Pappenheim

      Altes Schloss: Der älteste Teil der un­ein­heitlichen Anlage, die aus ver­schiede­nen, um einen Hof gruppierten Ge­bäu­den besteht, stammt aus dem frü­hen 16. Jahr­hun­dert. Das an die Pfarr­kirche St. Maria angrenzende Schloss kann nicht be­sichtigt werden.