Dr. Günther Koch

Glück | Ratgeber


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deine beiden Werte und teile das Ergebnis durch 29. Was dies bedeutet, erfährst du im Folgenden.

      Interpretation

      1 bis 2 Punkte: nicht glücklich

      Wenn du tatsächlich eine derart niedrige Punktzahl erreicht hast, gibt es in der Regel zwei Möglichkeiten: Entweder du befindest dich in einer wirklich extrem schwierigen Lage, die durch schwere Krankheit, Tod und Leid geprägt ist, oder du schätzt deine Lage schlimmer ein, als sie tatsächlich ist.

      Wichtig ist an dieser Stelle ist, dass du unbedingt ehrlich zu dir selbst bist und dir eingestehst, dass du aktuell große Probleme hast. Wenngleich dieser Test nicht geeignet ist, um Depressionen zu diagnostizieren, lässt dein Ergebnis dennoch vermuten, dass du unter solchen leidest. Selbstverständlich können dir die Inhalte im zweiten Teil dieses Ratgebers weiterhelfen, aber dennoch bitte ich dich: Wende dich an einen Fachmann und lass dies abklären. Entweder du bekommst dadurch die Hilfe, die du benötigst, oder Depressionen werden ausgeschlossen. Dann kannst du dies bereits als ersten Schritt auf deinem Weg zum Glück betrachten.

      2 bis 3 Punkte: etwas unglücklich

      Bist du in diesem Bereich gelandet, musst du dir keine großen Sorgen machen. Obwohl du aktuell weit davon entfernt bist, glücklich zu sein, handelt es sich vermutlich nur um eine kurze Episode, die sich mit den Tipps, Ratschlägen und Übungen im zweiten Teil dieses Buches schnell überwinden lassen sollte. Arbeite dazu strukturiert und bewusst an deinem Glück.

      3 bis 4 Punkte: weder besonders glücklich noch unglücklich

      Mit drei oder vier Punkten bewegst du dich im Mittelbereich. Kein Grund zur Sorge, jedoch viel Raum für Verbesserungen. Nutze den zweiten Teil dieses Ratgebers und arbeite gezielt daran, glücklicher zu werden.

      4 bis 5 Punkte: etwas glücklich oder mäßig glücklich

      Herzlichen Glückwunsch – du bist bereits glücklich! Dieser Wert entspricht dem Durchschnitt der Probanden. Wenn dir dies jedoch nicht ausreicht, findest du im zweiten Teil Möglichkeiten und Wege, noch glücklicher zu werden.

      Vorher solltest du jedoch nochmals einen genauen Blick auf den von dir ausgefüllten Fragebogen werfen. Eventuell lassen sich dabei gezielt Bereiche identifizieren, an denen du vorrangig arbeiten solltest; Bereiche, in denen sich deine Mühen besonders stark auszahlen.

      5 bis 6 Punkte: sehr glücklich

      Wenn du zwischen fünf und sechs Punkten gelandet bist, spricht dies dafür, dass du in der Tat sehr glücklich bist. Dies wirkt in der Regel selbstverstärkend und zieht viele positive Dinge nach sich. Vermutlich bist du durch dein Glücksempfinden sogar körperlich gesünder und wirst in der Grippezeit seltener von Infekten und Erkältungskrankheiten heimgesucht als andere. Dies macht dich – meist ohne es zu bemerken – dann noch glücklicher. Nutze die Ratschläge und Tipps im zweiten Teil dieses Buches, um dein Glück zu festigen und Methoden kennenzulernen, um diesen Zustand aufrechterhalten oder sogar ausbauen zu können.

      6 Punkte: zu glücklich

      Für Laien mag es seltsam klingen: »zu glücklich«. Allerdings haben Wissenschaftler festgestellt, dass Menschen tatsächlich zu viel Glück empfinden können. Ich will dir an dieser Stelle natürlich weder etwas unterstellen noch einreden, will dir aber dennoch vor Augen führen, welche Gründe hier ausschlaggebend sein können:

       Substanzmissbrauch wie Medikamente oder Drogen

       mangelnde Ehrlichkeit im Umgang mit sich selbst

       zu wenig bewusste Wahrnehmung der dich umgebenden Realität

       Flucht in Tagträume und Traumwelten

       bipolare Störungen (»manisch-depressiv«)

      Sollte dies bei dir nicht der Fall sein, dann freue ich mich aufrichtig für dich. Beobachte dich aber bitte genau und ziehe bewusst und rational deine Schlüsse.

      Auch den Oxford-Happiness-Fragebogen würde ich an deiner Stelle alle sechs bis zwölf Monate durchführen, um deine Entwicklung zu beobachten.

       Einflussfaktoren auf dein persönliches Glückserleben

      Nachdem du nun erste Anhaltspunkte dafür sammeln konntest, wie glücklich oder unglücklich du bist, sind natürlich die einzelnen Faktoren interessant, die dein Wohlergehen beeinflussen. Diese sind es, auf die dein Status quo zurückgeht, an ihnen kannst du aber auch arbeiten, um glücklicher zu werden.

      Zunächst einmal ist es wichtig, zwischen externen Einflussfaktoren und eher persönlichen Faktoren zu unterscheiden:

       Externe Faktoren

       Einkommen

       Berufliche Tätigkeit

       Soziales Umfeld

       Politisches System

       Werte

       Religion

       Zeitmanagement

      Besonders spannend in dieser Aufzählung sind die ersten beiden Punkte, denn hier scheint der Volksmund mit seiner Weisheit »Geld allein macht nicht glücklich, aber es beruhigt ungemein!« richtig zu liegen, wie wissenschaftliche Studien beweisen: Wohlhabende Menschen sind signifikant glücklicher als arme. Deshalb überrascht es nicht, dass auch die berufliche Tätigkeit wichtig für unser Glück ist, hängt von dieser doch im Allgemeinen unsere Einkommenshöhe ab. Doch unser Job bestimmt nicht nur über unsere Finanzen, sondern spielt darüber hinaus auch eine sinnstiftende Rolle in unserem Leben.

      Psychologen sehen die Bedeutung der Berufstätigkeit auch im Hinblick auf weitere Faktoren. Berufstätigkeit …

       sorgt für einen strukturierten Tages- und Wochenablauf,

       stellt Kontakte außerhalb des eigenen familiären Umfelds sicher,

       beeinflusst Selbstbild und Identität,

       bringt Sicherheit, Unabhängigkeit und Vertrauen.

      Logische und empirisch belegte Folge: Plötzliche Arbeitslosigkeit senkt das empfundene Glück sehr stark – und zwar so lange, bis ein neuer Job gefunden wurde.

      Eine besonders spannende Erkenntnis über den Zusammenhang von Berufstätigkeit und Glück liefert die Forschung von Daniel Kahneman. Er hat festgestellt, dass Personen dann am unglücklichsten sind, wenn ihr Vorgesetzter anwesend ist.

      Über externe Faktoren hinaus gibt es eine Reihe persönlicher Aspekte, die sich auf dein Glück auswirken:

       Persönliche Faktoren

       Psychische Gesundheit

       Körperliche Gesundheit

       Familiäre Erfahrungen

       Bildung

       Alter und Geschlecht

      Darüber hinaus zeigen Studien, dass du dich intensiv mit den Bereichen Gesundheit, Stress und Zeitmanagement beschäftigen solltest.

      Schon diese Übersicht über externe und persönliche Faktoren zeigt, dass dein Glück sich kaum davon beeinflussen lässt, wenn du in einem einzelnen Bereich deines Lebens etwas änderst. Vielmehr ist die Arbeit an einer Vielzahl unterschiedlicher Bereiche gefragt. Dies ist auch insofern sinnvoll, als die einzelnen Faktoren sich gegenseitig beeinflussen und dein Glück auf unterschiedlichen Wegen steigern können. So wirken sich beispielsweise Bildung und politisches System direkt auf das Glück einer Person aus, beeinflussen jedoch auch deren Einkommen und somit indirekt deren Glück.

       Teil II– Was du tun kannst

       Vorab ein Überblick

      Die Übersicht externer und persönlicher Faktoren macht deutlich, dass du nicht alle Einflüsse auf dein Glück verändern kannst. Besonders deutlich