Чарльз Дарвин

Gesammelte Werke von Charles Darwin (Mit Illustrationen)


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oder in Städten, das Kreuzen mit fremden Einwanderern u. s. w., alles dies einen Einfluß auf das Verhältnis der Geschlechter zu einander. In Bezug auf den Menschen vermuthet man ferner, daß Polygamie die Geburt einer größeren Proportion von Mädchen veranlasse; aber Dr. Campbell490 hat diesem Gegenstande in den Harems von Siam eingehende Aufmerksamkeit gewidmet und ist zu dem Schlusse gelangt, daß das Verhältnis der männlichen zu den weiblichen Geburten dort dasselbe ist wie bei monogamen Verbindungen. Kaum irgend ein Thier ist in solchem Maße polygam gemacht worden wie das englische Rennpferd, und doch werden wir sofort sehen, daß dessen männliche und weibliche Nachkommen fast genau gleiche Zahlen darbieten. Ich will nun die Thatsachen mittheilen, welche ich in Bezug auf die proportionalen Zahlen der Geschlechter bei verschiedenen Thieren gesammelt habe, und will dann kurz erörtern, in wie weit bei Bestimmung des Resultats Zuchtwahl in's Spiel gekommen ist.

      Hunde. – Während eines Zeitraums von zwölf Jahren, von 1857 bis 1868, sind die Geburten einer großen Anzahl von Windspielen aus ganz England in das Journal »The Field« eingeschickt worden; und ich bin wiederum Herrn Tegetmeier dafür verbunden, daß er mir die Resultate sorgfältig in Tabellen gebracht hat. Die verzeichneten Geburten betrugen im Ganzen 6878, von denen 3605 männliche und 3273 weibliche waren; sie standen also zu einander im Verhältnis von 110,1 männlichen zu 100 weiblichen Geburten. Die größten Schwankungen kamen vor im Jahre 1864, wo sich die Zahlen wie 95,3 männlich, und im Jahre 1867, wo sie sich wie 116,3 männliche zu 100 weiblichen verhielten. Das oben angegebene mittlere Verhältnis von 110,1 zu 100 ist für den Windhund wahrscheinlich nahezu correct; ob es aber auch für andere domesticierte Rassen gelten dürfte, ist in ziemlichem Grade zweifelhaft. Mr. Cupples hat sich bei mehreren großen Hundezüchtern erkundigt und dabei erfahren, daß alle ohne Ausnahme der Ansicht sind, daß die Weibchen in der Mehrzahl geboren werden; er vermuthet, diese Annahme könne wohl dadurch entstanden sein, daß die Weibchen weniger hoch geschätzt werden, und daß die damit zusammenhängende Enttäuschung auf das Gemüth einen stärkeren Eindruck mache.

      In Bezug auf Rinder habe ich Zahlenangaben von neun Herren erhalten, zusammen 982 Geburten betragend, also zu wenig, um zuverlässige Grundlagen zu geben. Es waren 447 Stierkälber und 505 Kuhkälber geboren, also in dem Verhältnis von 94,4 männlichen auf 100 weibliche. Der Rev. W. D. Fox theilt mir mit, daß unter 34 im Jahre 1867 auf einer Farm in Derbyshire geborenen Kälbern nur ein einziges Stierkalb sich fand. Mr. Harrison Weir schreibt mir, daß er sich bei mehreren Schweinezüchtern erkundigt hat; die meisten schätzen das Verhältnis der männlichen zu den weiblichen Geburten wie 7 zu 6. Derselbe Herr hat viele Jahre lang Kaninchen gezüchtet und dabei beobachtet, daß eine viel größere Zahl von männlichen als weiblichen Jungen geboren werden. Schätzungen sind aber nur von geringem Werthe.

       Fußnote