Regina Mars

Rob


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eine Hand an der Türklinke. Die andere hielt seine Klamotten gegen den Unterleib gepresst, vorn, so dass er Rob seinen nackten Arsch präsentierte. Seinen mageren, aber knackigen Arsch. Rob erstarrte.

      »Oh«, krächzte er. »Du bist wach.«

      »Wolltest du dich rausschleichen?« Rob klang, als wären seine Stimmbänder porös. Was … Oh, richtig: Er hatte sich gestern die Seele aus dem Leib gebrüllt. Während er mit Zebulon gevögelt hatte. Ihm wurde schlecht. Sehr schlecht. Die Lippen fest aufeinandergepresst, stolperte er aus dem Bett und ins Bad. Er riss den Klodeckel hoch und würgte trocken, aber es kam nichts.

      »War wohl nur der Schock«, murmelte er. Kein Wunder.

      Zebulon streckte den Kopf zur Badezimmertür hinein. »Alles okay?«

      »Ja. Nein. Fuck.« Rob atmete tief ein. »Zebulon, wir hatten Sex.«

      »Du bist aufmerksamer als du aussiehst, Schmonzettenschreiberling«, sagte Zebulon, aber Rob sah ihm an, dass er nicht mit ganzem Herzen bei der Sache war. Er war immer noch nackt und trat von einem Fuß auf den anderen, als müsste er dringend aufs Klo. »Äh.«

      »Ja. Äh.« Rob ließ sich auf den Badezimmerboden sinken, bis er in seiner ganzen Länge ausgestreckt war. Leider war das Bad zu klein dafür, also legte er die Unterschenkel auf dem Badewannenrand ab. »Fuck.«

      »Das sagtest du bereits.« Zebulon schaute so elend, wie Rob sich fühlte. »Rob, äh … Bist du damit einverstanden, dass wir das niemandem erzählen?«

      »Natürlich!« Rob richtete sich auf und bereute es sogleich. Mit schwindelndem Kopf sank er wieder zurück auf die kalten Fliesen. »Das ist eine gute Idee. Niemandem was sagen. Ich bin dabei.«

      »Gut.« Zebulon wirkte so erleichtert, als hätte man ihm einen Rucksack voller Wackersteine abgenommen. Peinlicher Wackersteine. »Lass uns nicht mehr darüber sprechen, ja?«

      »Worüber?« Rob brachte ein krummes Lächeln zustande.

      Zebulons Lächeln war auch nicht besser. »Gut. Okay. Wir verstehen uns. Ich weiß nicht, was … Verdammter Alkohol.«

      »Ja, Mann. Das ist Teufelszeug. Das rühre ich nie wieder an.«

      »Bis Dienstag, meinst du.« Zebulon war aus seiner Erstarrung erwacht und streifte die Leinenhose über. Einen Moment lang sah Rob den hüpfenden Schwanz und erinnerte sich daran, dass der gestern in ihm gesteckt hatte. Er fühlte es noch, wenn er sich bewegte. Sein Schwanz zuckte freudig, und wenn seine Blase nicht zum Bersten voll gewesen wäre, hätte er Zebulon jetzt einen hübschen Fahnenmast präsentiert. Na, war besser so.

      »Ja, bist Dienstag. Bis dahin trinke ich nie wieder.«

      »Witzig.« Zebulons Sauertopfmiene war bitterer als je zuvor. »Kann's kaum erwarten, deinen Humor und Charme eine Woche lang zu entbehren.«

      »Sind ja nur noch sechs Tage, Schnuckel.« Rob zuckte zusammen. Zebulon ebenfalls. »War ein Witz, Zebi.«

      »Gut.« Die Falte zwischen Zebulons Augenbrauen wurde tiefer. Wie hatte er den attraktiv finden können, gestern? Im Rausch? Hatte er ihn attraktiv gefunden?

      »Wenn du aus der Tür gehst, ist alles, was gestern passiert ist, vergessen, klar?«

      Zebulon war so blass, als stünde er einer Zombiearmee gegenüber. »Ich wünschte, das könnte ich. Immerhin kann ich schweigen. Vielleicht kann ich eines Tages auch vergessen. Im August gehe ich auf ein Meditationscamp in Malaga, da kann ich hoffentlich meinen Geist bezwingen und mein Gehirn zu meinem Werkzeug machen und …«

      »Mach's gut, Zebulon.«

      Zebulon streifte seinen Pulli über und winkte matt. Sekunden später schloss sich die Wohnungstür hinter ihm.

      Rob blieb liegen. Er hätte aufstehen müssen. Er musste heute 5000 Wörter schreiben, wie jeden Tag, aber er konnte nicht. Wenigstens eine Sekunde würde er sich gönnen.

      Fuck, dachte er. Die anderen werden sich totlachen.

      Nicht werden. Würden. Milan, Valentin und Eva würden nie davon erfahren. Glücklicherweise war Zebulon die vergangene Nacht so peinlich wie ihm.

      Seufzend stand er auf und startete in den Tag.

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