Cordula Nussbaum

LMAA


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Leben. Fordere die Dinge ein, die Du brauchst – und geh dann wieder spielen.

      Im Wald herrscht große Unruhe. Die Tiere erzählen sich, dass der Bär eine Todesliste habe. Die Angst ist sehr groß, dass einer von ihnen auf der Liste stehen könnte.

       Der Älteste der Tiere, ein Hirsch, ist als Erster so mutig und geht zum Bären. Er fragt ihn: »Hallo Herr Bär, ich habe von deiner Todesliste gehört und wollte fragen, ob ich auch auf dieser stehe?«

      Der Bär nimmt seine Liste und schaut nach. Dann grummelt er: »Ja, du bist auch auf meiner Liste!« Der Hirsch rennt schreiend weg. Zwei Tage später wird er tot im Wald aufgefunden.

      Die anderen Tiere bekommen immer größere Angst. Doch noch immer hoffen sie, das Gerücht der Todesliste sei nicht wirklich wahr.

      Das Wildschwein hat keine Lust mehr, in dieser Angst leben zu müssen. Es geht zum Bären und stellt ihm dieselbe Frage wie der Hirsch vorher. Der Bär erwidert: »Auch du stehst auf der Liste!« Zwei Tage später wird auch das Wildschwein tot aufgefunden.

       Die Angst der Tiere ist jetzt unbeschreiblich groß. Keiner wagt es mehr durch den Wald zu gehen. Alle verkriechen sich und harren der furchtbaren Dinge, die geschehen werden. Nur der Hase macht sich auf den Weg und fragt den Bären:

       »Herr Bär, stehe ich auch auf deiner Todesliste?«

      »Ja«, antwortet der Bär kurz und knapp.

      »Kannst du mich dann bitte von deiner Liste streichen?«, fragt der Hase.

      »Natürlich, kein Problem«, sagt der Bär.8

      3. »Geht nicht, gibt’s nicht!«? LMAA!

      Kennst Du die Aussage »Du kannst alles schaffen, wenn Du es wirklich willst!«? Oder »Geht nicht, gibt’s nicht!«? Glaubst Du daran? Ich nicht.

      Ja, ich denke, wir müssen etwas wirklich wollen, damit die Wahrscheinlichkeit steigt, es auch zu erreichen. Verfolgst Du lediglich halbherzig ein Ziel, ein Projekt, ist es kein Wunder, wenn Dir vorzeitig die Luft ausgeht. Denn aus welchem Grund solltest Du Zeit, Geld, Energie in etwas stecken, was Du gar nicht wirklich willst. Das ist der Fall bei Alibi-Zielen (»Jeder Mensch braucht doch Ziele!«) oder auch fremden Zielen (»Mein Mann will, dass …«).9

      Etwas wirklich zu wollen ist gut – aber Wollen alleine reicht nicht. Du kannst die tollste Willenskraft der Welt haben, die beste Disziplin ever – und dennoch kannst Du meilenweit am Ziel vorbeischießen. Denn ob Du Deine Ziele wirklich erreichst, hängt ja nicht nur von Dir ab! Stell Dir Deine Wünsche als großen Kreis vor – das ist Dein Interessensbereich, das willst Du. Und inmitten des Kreises ist ein kleinerer Kreis – das ist Dein Einflussbereich.

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      Und das ist der Knackpunkt: Nicht alles, was wir wollen, können wir beeinflussen. Bei Veränderungen sind wir immer auch abhängig von äußeren Faktoren. Manche Faktoren begünstigen unser Vorhaben, manche Faktoren boykottieren es. Die Kunst liegt darin, zu erkennen, was wir beeinflussen können und was nicht.

      Was möchtest Du derzeit in Deinem Leben verändern? Was sind Deine Wünsche, Deine Träume, Deine Ziele? Mach Dir das bewusst, und prüf nun, wie groß Dein Einflussbereich auf das jeweilige Vorhaben ist.

      Du hast – Hand aufs Herz – keinen Einfluss auf den Erfolg? Dann hör auf, Dich an diesen Vorhaben abzuarbeiten.

      Alternative: Erhöhe Deinen Einflussbereich. Was kannst Du heute bereits tun, um aktiv auf den Erfolg einzuwirken? Ein Beispiel: Du willst den Bau der Umgehungsstraße um Deinen Ort verhindern? Als Bürger, der nur im Freundeskreis wettert, hast Du keinen Einfluss. Erhöhe Deinen Einflussbereich, indem Du eine Demo organisierst, die Presse auf die massive Waldrodung hinweist oder Dich in den Gemeinderat wählen lässt.

      Wo kannst Du bei Deinen Themen Deinen Einflussbereich erhöhen? Indem Du in eine andere Funktion im Job wechselst? Indem Du überhaupt Deinen Job wechselst? Indem Du Dein Netzwerk ausbaust? Indem Du Dich weiterbildest? Indem Du Erfahrungen sammelst?

      Du willst einen Bestseller schreiben? Dazu ist es wichtig, dass Du überhaupt erstmal ein Buch schreibst – das liegt in Deinem Einflussbereich. Ob es ein Bestseller wird, entscheidet sich erst danach. Und hängt nur bedingt von Dir persönlich und der Qualität Deines Buches ab. Bestseller oder nicht – das liegt nicht in Deinem Einflussbereich. Aber allein das Buch zu schreiben erhöht schon mal die Chance.

      Beeinflusse, was Du beeinflussen kannst. Und lass Dich dazu vom sogenannten Gelassenheitsgebet inspirieren, das vermutlich vom US-amerikanischen Theologen Reinhold Niebuhr stammt und in den 1940er-Jahren als »Serenity Prayer« bekannt wurde.

      »Gott, gib mir die Gelassenheit,

      Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,

      den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,

       und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.«

      4. Boxen-Stopp

      Stress, Angespanntheit, keine Grenzen setzen können, Müdigkeit, Schwere, Mutlosigkeit – häufig können wir das ganz wunderbar mit mentalen Übungen und Fragen abwenden. Doch manchmal sind es schlicht körperliche Dinge, die uns lähmen.

      Der Körper ist ein Spiegel unserer Seele – aber unsere Seele kann auch leiden, wenn wir körperlich nicht auf der Höhe sind. Wir sind ganzheitliche Wesen aus Körper und Seele – und diese beeinflussen sich gegenseitig. Deshalb kümmere Dich um beides.

      Dieser Zusammenhang wurde mir bewusst, als ich als Studentin über einen längeren Zeitraum ausgelaugt war. Ich schlief schlecht, fühlte mich überfordert von Kleinigkeiten, aber pushte mich jeden Tag mit viel »Lass-dich-nicht-so-hängen!«-Zurufen und Koffein. Bis eines Tages ein Arzt auf die Idee kam, meine Blutwerte genauer unter die Lupe zu nehmen. Und siehe da – meine Schilddrüsenwerte waren aus den Fugen geraten. Unterfunktion. Wenige Wochen später war ich wieder die alte begeisterungsfähige und aktive Cordula.

      Das ist doch sonnenklar, dass man auch an körperliche Ursachen denken muss, wenn es uns an Leichtigkeit, Gelassenheit oder Mut mangelt? Wenn es Dir klar ist, super! Viele Menschen mühen sich allerdings jahrelang ab, über mentale Kniffe die Psyche in die gewünschte Richtung zu lenken. Bis sie auf körperlicher Ebene endlich den lang ersehnten Durchbruch erreichen.

      Bitte geh unbedingt zum Arzt, wenn Du Dich länger mutlos, angespannt und leer fühlst. Lass Deine Schilddrüsenwerte, Deine Eiweißwerte oder auch Dein Vitamin D checken. Manche Untersuchungen übernehmen die Krankenkassen zwar nicht, aber geh direkt in ein Labor in Deiner Stadt, die nehmen Dir Blut ab und prüfen die Werte, die Du geprüft haben willst. Die Kosten dafür halten sich in einem überschaubaren Rahmen.

      Lass auch checken, ob Du Allergien oder Unverträglichkeiten entwickelt hast, die Dich schwächen. Oder ob Du an einer stillen Entzündung leidest, wenn Du müde und nicht leistungsfähig bist. »Still« deshalb, weil Du sie nicht bemerkst, Dein Körper aber ständig dagegen ankämpfen muss. Stress, Rauchen, Schlafmangel, Fehlernährung fördern diese stillen Entzündungen. Ein guter Lebenswandel mit Sport, gutem Essen und Entspannen heilt.

      Mach regelmäßig einen medizinischen Boxen-Stopp, das kann Dir viel Frust und ermüdende »Das-muss-doch-gehen!«-Anstrengungen ersparen. Lass Dich beraten, welche homöopathischen Mittel Dich momentan stärken können oder welche Bachblüten Dir Mut und Gelassenheit verschaffen.

      Wie kannst Du heute Deinen Körper heilen, damit die Seele aufblühen kann?

      5. Große Ziele? LMAA!

      Wer sich große Ziele setzt, hat viel Raum zum Wachsen. Oder er hat einen Mount Everest vor sich, den er niemals