Walter Simon

GABALs großer Methodenkoffer


Скачать книгу

in diesem Zusammenhang sind Freundschaften. Freunde zu haben ist eine gewisse Begabung. Ein Freund oder Partner ist oft die entscheidende Kraft, die auch Sie zu etwas motiviert. Jemand, der Sie gut kennt und Ihnen gut gesonnen ist, ist eher in der Lage, Ihre positiven Eigenschaften selber zu erkennen oder herauszukitzeln.

      Daraus folgt aber nicht, dass, wenn Sie die Anzahl an Freunden erhöhen, sich gleichzeitig Ihre Begabung steigert. Und reichen allein einige Bekanntschaften schon aus, um seine persönlichen Ziele erfolgreich zu erreichen?

      Sich gegenseitig unterstützen

      Freund ist nicht gleich Freund. Ein echter Freund ist mehr als nur ein Bekannter. Also würde eine Vergrößerung des Freundeskreises nur zu einer „Verwässerung“ Ihrer Begabungen führen. Sie würden Gefahr laufen, nur ausgenutzt zu werden. Das wäre kontraproduktiv gegenüber Ihren Zielen. Denn eine Freundschaft zu pflegen heißt, sich gegenseitig zu fördern und bei der Zielfindung zu unterstützen.

      Nutzen bieten, Nutzen ernten

      Wer Nutzen bietet, wird auch Nutzen ernten. Je mehr Sie also bereit sind zu geben, desto mehr wird Ihnen selber gegeben. Doch muss sich beides in einem gesunden Gleichgewicht bewegen.

      1.2 Erstellung der persönlichen Situationsanalyse

      Nur die eigene Perspektive zählt

      Wie wenden Sie jetzt die Analyse an? Mit welcher Technik oder Methodik gehen Sie vor? Wichtig bei der Durchführung Ihrer persönlichen Situationsanalyse ist, dass Sie alles aus der Ich-Perspektive betrachten. Sie berücksichtigen nur Ihre eigene Sichtweise, eigene Erinnerungen, eigene Erfahrungen und eigene Einschätzungen. Sie dürfen nicht auf Ratschläge oder Meinungen anderer zurückgreifen. Ausschlaggebend ist nur Ihre Sicht, Ihr Standpunkt und Ihr Urteil. Die Bedeutung, die manche Dinge für Sie selbst haben, ist von keiner anderen Person vollständig nachvollziehbar oder wird gleich bewertet. Niemand kann sich ganz in Ihre Situation versetzen, weil jeder Mensch sich in einer anderen Situation befindet.

      Äußere Voraussetzungen

      Wählen Sie einen ruhigen Ort für Ihre Analyse aus, frei von Hektik. Nehmen Sie sich genügend Zeit. Es darf zu keinen Fremdeinflüssen kommen. Außerdem sollten Sie eine gute Stimmung haben, das hebt Ihre Bereitschaft für die Aufgabe.

      Führen Sie die Analyse schriftlich durch. Dabei nutzen Sie für jede Frage und jeden Analysepunkt ein neues Blatt Papier oder eine andere PC-Seite. Gestalten Sie sie optisch ansprechend. Das stärkt den Wahrnehmung- und Beeinflussungseffekt. Sorgen Sie dafür, dass nur Sie allein Zugriff auf diese Niederschrift haben. Es handelt sich schließlich um etwas sehr Persönliches.

      Wenn Sie diese Dinge beachten, haben Sie die wesentlichen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Analyse geschaffen. Diese benötigt man, um den folgenden Fragenkatalog nutzen zu können. Er basiert auf der Vorgehensweise des Unternehmerzentrums Helfrecht (www.helfrecht.de).

      Trennung von Stärken und Schwächen

      Mit diesem Fragenkatalog haben Sie die Möglichkeit, Ihre persönliche Situationsanalyse praktisch anzuwenden. Die Fragen sind in Plus-Situationsfragen und Minus-Situationsfragen gegliedert. So wird schon vorab die strikte Trennung von Stärken und Schwächen dargestellt.

      Fragen

      Formulieren Sie Ihren Lebenslauf – ähnlich wie bei einer Bewerbung. Nennen Sie die Jahreszahlen und beschreiben ausführlich die dazugehörigen Ergebnisse, Aufgaben und Leistungen. Beantworten Sie anschließend die folgenden Fragen.

      Fragen zu Ihrem Lebenslauf

Positiv Negativ
■ Welche Ereignisse aus meinem Lebenslauf sind positiv für meinen persönlichen Erfolg und für mein Gedeihen? Welche Tendenzen ersehe ich daraus? (Plus-Situation) ■ Welche negativen, meinem Gedeihen und Erfolg abträglichen Tendenzen erkenne ich aus meinem Lebenslauf? (Minus-Situation)
■ Welche Menschen fördern mein Gedeihen, meinen persönlichen Lebenserfolg? (Plus-Situation) ■ Welche Menschen beeinträchtigen mein Gedeihen? (Minus-Situation)
■ Welche Gegenstände in meiner Situation fördern mein Gedeihen, meine Leistungsfähigkeit, meine Schaffensstimmung? (Plus-Situation) ■ Welche Gegenstände in meiner Situation beeinträchtigen mein Gedeihen, meine Leistungsfähigkeit, meine Schaffensstimmung? (Minus-Situation)
■ Welche Situationen und Umstände fördern meinen persönlichen Erfolg, mein Gedeihen? (Plus-Situation) ■ Welche Situationen und Umstände beeinträchtigen meinen persönlichen Erfolg, mein Gedeihen? (Minus-Situation)
■ Mit welchen meiner Kenntnisse und Fähigkeiten kann ich wem welchen Nutzen bieten? (Plus-Situation) ■ Welche Kenntnisse und welche Fähigkeiten fehlen mir zu dem von mir gewünschten Erfolg? (Minus-Situation)
■ Welchen Einzelpersönlichkeiten und welchen Gruppen bin ich ein Wert, weil ich deren Gedeihen und Erfolg durch private oder berufliche Leistungen eindeutig und messbar gefördert habe? (Plus-Situation) ■ Welche Einzelpersönlichkeiten oder Gruppen lehnen mich ab, weil sie durch mein Handeln im privaten oder beruflichen Bereich in ihrem Gedeihen, in ihrem persönlichen Erfolg beeinträchtigt werden? (Minus-Situation)
■ Was kann ich dazu in Zukunft tun? Was werde ich tun? (Plus-Situation)

      Auswertung

      Als Nächstes werten Sie die Situationsanalyse aus und formulieren Ihre Ziele. Sie können diese gewichten, zum Beispiel mit Priorität 1, 2 und 3.

      Prioritäten vergeben

      Priorität 1 haben die Ziele, die Ihnen einerseits am dringlichsten, andererseits aber am ehesten umsetzbar erscheinen. Die Ziele der Priorität 2 sind auch sehr dringliche Ziele, die aber nicht ganz so leicht zu verwirklichen sind. In die dritte Kategorie kommen die restlichen Ziele, die sich nicht so notwendig und dringend darstellen, unabhängig von ihrer Realisierbarkeit.

      Ziele machen stark

      Diese Ziele lassen Sie dann gefestigter und widerstandsfähiger werden. Sie wissen was bzw. wohin Sie wollen. Unlösbare Probleme und unausweichliche Situationen werfen Sie nicht mehr so schnell um, sondern zwingen Sie, sich häufiger und besser mit sich selbst auseinander zu setzen.

      

Ergänzende und vertiefende Informationen zum Thema Zielmanagement finden Sie im Kapitel A 6 dieses Buches.

      Literatur

      Gustav Großmann: Sich selbst rationalisieren. 27. Aufl. Grünwald: ratio Verlag 1988.

      Gustav Großmann: Die Großmann-Methode, was sie leistet und wie man sie sich aneignet. München: Verlag Das große Gedeihen 1960.

      Gustav Großmann: Meine Doktor-Dissertation, deren Erkenntnisse in der Großmann-Methode die Revolution der Begabten einleiten. 2., umgearb. Aufl. München: Verlag Das Große Gedeihen 1964.

      Gustav Großmann: Die Welt der Könner. 6. Aufl. Grünwald: ratio Verlag 1992.

      Mathias Scheben: Karriereplanung. Sicherheit, Selbstentfaltung und Berufserfolg durch die Großmann-Methode. Bad Alexandersbad: Methodik-Verlag 1979.

      2. Willenstraining

      Flucht in Füllarbeiten

      In jedem von uns findet häufig