Walter Simon

GABALs großer Methodenkoffer


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viel geholfen, wenn es Ihnen gelingt, die sekundäre Motivation in eine primäre umzuwandeln. Prüfen Sie zu diesem Zweck, inwieweit die Ihnen vorgegebenen Ziele eventuell mit Ihren persönlichen verschmelzbar sind. Versuchen Sie, interessante Teilaspekte Ihrer Tätigkeit zu entdecken. Stellen Sie sich persönliche Leistungsziele und verbinden Sie diese mit Ihrer täglichen Arbeit.

      Erfolge verstärken die Motivation

      Freuen Sie sich über Ihre Erfolge. Das verstärkt Ihre Motivation, denn erfahrungsgemäß wird immer das Verhalten wiederholt, das angenehme Erlebnisse hervorbrachte. Erfolge stärken Ihr Selbstvertrauen und fördern Ihre Arbeitsstimmung. Beachten Sie daher in Zukunft mehr Ihre Erfolge statt Misserfolge. Nichts ist erfolgreicher als der Erfolg.

      Literatur

      Roberto Assagioli: Die Schulung des Willens. Paderborn: Junfermann 2003.

      Alexander Christiani, Frank M. Scheelen: Stärken stärken. Talente entdecken, entwickeln und einsetzen. München: Verlag moderne industrie 2002.

      Hugo M. Kehr: Souveränes Selbstmanagement. Ein wirksames Konzept zur Förderung von Motivation und Willensstärke. Weinheim: Beltz 2002.

      Rudolf Steiner: Entwicklung des Denkens, Stärkung des Willens. Stuttgart: Freies Geistesleben 2004.

      3. Persönliche Arbeitsplatzgestaltung

      Leistung bringen und wohl fühlen

      Einen Großteil Ihres Lebens verbringen Sie am Arbeitsplatz, zumeist in einem Büro. Hier sollen Sie nicht nur Leistung bringen, sondern sich möglichst auch wohl fühlen. Zwischen beidem besteht eine Wechselbeziehung, denn Freude schafft Leistung und Leistung schafft Freude. Ob es Ihnen gelingt, diesen Doppelschritt zu schaffen, hängt unter anderem von folgenden Faktoren ab:

      ■Arbeitsumfeld,

      ■Schreibtisch bzw. Arbeitsplatz,

      ■Arbeitsmittel,

      ■Arbeitsplatzordnung sowie

      ■PC-Ergonomie.

      Krankheitsursachen beseitigen

      Auch Ihre Gesundheit wird hiervon berührt. Die moderne Arbeitsmedizin hat einige typische Büroleiden festgestellt, nämlich Sehstörungen, Rückenschäden, Nervenkrankheiten und sogar Erkältungen. Die Ursachen solcher Schreibtischkrankheiten – aber auch die von organisatorischen und ergonomischen Mängeln – sollten Sie schleunigst beseitigen.

      Kein Rationalisierungsfachmann kümmert sich um die ergonomischen und organisatorischen Leistungshemmer in Ihrem Büro. Hier sind Sie selbst gefordert. Analysieren Sie einmal anhand der folgenden Hinweise Ihr Arbeitsumfeld, Ihren unmittelbaren Arbeitsplatz, die von Ihnen verwendeten Arbeitsmittel sowie die Ordnung in und um Ihren Schreibtisch herum. Bedenken Sie: Das Umrüsten Ihres Büros ist längst nicht so teuer und zeitaufwendig wie das eines Produktionsarbeitsplatzes.

      3.1 Arbeitsumfeld

      Störfaktoren finden

      Mit der Arbeitsumfeldanalyse untersuchen Sie insbesondere klimatische, akustische und das Licht betreffende Störfaktoren.

      Raumklima

      Raumtemperatur

      Das für Sie wichtigste Klimaelement ist die Raumtemperatur. Wohlbefinden, Gesundheit und Leistungsfähigkeit sind nur dann gewährleistet, wenn die Temperatur Ihres Körpers im Bereich von 37 Grad Celsius gehalten wird. Das setzt eine Raumtemperatur von etwa 18 bis 22 Grad Celsius voraus.

      Sauerstoffzufuhr

      Bei der Wahl des Arbeitsplatzes sollten Sie auch auf eine genügende Sauerstoffzufuhr achten.

      Luftfeuchtigkeit

      Auch die Luftfeuchtigkeit leistet im Zusammenhang mit der Raumtemperatur einen wichtigen Beitrag für Ihr Wohlbefinden. Bei hohen Außentemperaturen wird den hautnahen Geweben Wärme entzogen, indem Schweiß an die Oberfläche tritt und hier verdunstet. Diese Verdunstung wirkt kühlend. Ist die Luft nun sehr feucht, kann der Schweiß nicht verdunsten.

      Licht

      Schlechtes Licht erschwert Konzentration

      Die richtige Beleuchtung lässt sich oft schon durch das Auswechseln der Glühlampen oder Verrücken des Schreibtisches erreichen. Schlechtes Licht erschwert die Konzentration und beschleunigt das Ermüden. Bedenken Sie: Ihr Auge ist das wichtigste Wahrnehmungsorgan im System Mensch – Arbeit. Bei Präzisionsarbeiten steht das Arbeitsergebnis im unmittelbaren Zusammenhang mit der Sehleistung.

      Die Beleuchtung Ihres Arbeitsplatzes sollten Sie einmal unter diesen Gesichtspunkten prüfen:

      Lichtstärke

      ■Gibt es genügend Licht? Anlehnend an die DIN-Norm 50/35 empfiehlt die „Studiengemeinschaft Licht e. V.“ für Büroräume je nach Sehwichtigkeit 500 bis 1000 Lux und für Sitzungszimmer 300 bis 600 Lux (Lux = Maß für Lichtstärke). Wenn beispielsweise eine 60-Watt-Lampe mit einem weißen Reflektor 30 bis 40 Zentimeter über Ihrem Schreibtisch leuchtet, treffen 1000 bis 1100 Lux auf die Platte.

      Lichtverteilung

      ■Ist das Licht gut verteilt? Das Licht sollte auch gut verteilt werden. Beseitigen Sie deshalb zu große Helligkeitsunterschiede. Wenn Sie in Ihrem Blickfeld sehr helle und sehr dunkle Flächen haben, werden Ihre Pupillen abwechselnd automatisch geöffnet und geschlossen. Das kann zu Kopfschmerzen führen. Beachten Sie daher, dass das Helligkeitsverhältnis in Ihrem engeren Gesichtsfeld nicht größer als eins zu drei ist. Ihre Schreibtischplatte sollte gleichmäßig beleuchtet sein.

      Lichteinfall

      Wenn Sie mit einer Schreibtischlampe arbeiten, achten Sie auf den richtigen Lichteinfall. Das erreichen Sie am besten durch eine verstellbare Lampe. Um Hand- oder Körperschatten zu vermeiden, muss diese (bei Rechtshändern) links neben oder blendfrei vor Ihnen stehen.

      Zu berücksichtigen ist außerdem, dass einheitlich helles Licht das Sehen erschwert. Zum Erkennen von Gegenständen brauchen Sie auch Schatten. Darüber hinaus erleichtert eine helle Arbeitsfläche bei leicht abgedunkeltem Umfeld die Konzentration.

      Flimmern abstellen

      Vielleicht ist auch Ihr Büro mit Neonröhren ausgestattet. Der Wechselstrom von 50 Hz verursacht ein Flimmern, das vom Auge nicht bewusst wahrgenommen, vom Sehnerv aber empfunden wird. Das damit verbundene Ermüden lässt sich durch Filterabschirmung vermeiden.

      Schall

      Lärm ist wohl der größte Feind geistiger Arbeit. Jedoch ist die Lärmempfindung eine sehr subjektive Sache. Einen Motorradfan stört das Fahrgeräusch weniger als einen Radfahrer. Außerdem gibt es Geräusche, die viele Menschen als angenehm empfinden: Kirchenglocken, Vogelgezwitscher und Meeresrauschen.

      Lärm hat Folgen

      Lärm im Bereich von 30 bis 65 Phon beeinträchtigt Sie beim Verrichten geistiger Arbeit, im Bereich von 65 bis 90 Phon auch bei körperlicher Arbeit. In diesem Falle verengen sich die Blutgefäße, was mit entsprechenden Folgen für die Magen- und Herzfunktion verbunden ist.

      Musik nur bei Routinearbeiten

      Hören Sie Musik bei der Arbeit? Solange Sie Routinearbeiten verrichten, ist es wegen des Motivationseffektes sogar empfehlenswert. Doch bedenken Sie: Musik soll gefallen und nicht auffallen. Sobald Sie an die Denkarbeit gehen, stört jede Form von Musik. Das gilt besonders für Radiomusik, die durch plötzliches Sprechen unterbrochen wird und so Ihre Konzentration beeinträchtigt.

      Akustische Störfaktoren ausschalten

      Akustische Störfaktoren sind kein Naturereignis. Sie sind zum Beispiel beeinflussbar durch entsprechend verglaste Fenster, Filz- oder Korkunterlagen unter Schreibmaschinen und Arbeitstischen, lärmschluckende Trennwände, die Sie zugleich als Pinnwände nutzen können, sowie durch abgefederte Türen.