Walter Simon

GABALs großer Methodenkoffer


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Schreibtischstuhl sind die wichtigsten Möbel Ihres Arbeitsplatzes. Beide wollen wir hier genauer betrachten.

      Schreibtisch

      Arbeitseinheit optimieren

      Der Schreibtisch ist Ihr unmittelbarer Arbeitsplatz. Er bildet mit den darin oder darauf untergebrachten Arbeitsmitteln, der Lampe, dem Stuhl und Ihnen selbst eine funktionale Arbeitseinheit. Jedes Teil sollten Sie dem anderen sorgfältig anpassen, um so den höchstmöglichen Grad der Leistungskraft und Bequemlichkeit zu erzielen. Darum sollte er groß genug und übersichtlich sein.

      Größe der Schreibtischplatte

      Vielleicht haben Sie Ihren Schreibtisch als „Erbstück“ von Ihrem Amtsvorgänger übernommen, oder er wurde en gros von der Organisationsabteilung eingekauft, sodass Sie ihn nicht einfach wie eine Glühbirne auswechseln können. Vielleicht sind Sie auch ein Opfer jenes Unsinns, wonach die Größe der Schreibtischplatte nach Dienstrang vorbestimmt ist. Eine größere Schreibtischplatte schafft mehr Arbeitsfläche, Übersicht und Ordnung. Andererseits werden große und damit unausgenutzte Schreibtischflächen gern als Ablageflächen halb fertiger Arbeiten genutzt. Doch über das Problem der Schreibtischorganisation mehr an anderer Stelle.

      

Ergänzende und vertiefende Informationen zum Thema Organisation finden Sie im Kapitel A 7 dieses Buches.

      Zweittisch aufstellen

      Manche Menschen haben einen zusätzlichen Arbeitstisch in ihrem Büro aufgestellt. Das bietet die Möglichkeit, sich von einer gerade beendeten Arbeit am Schreibtisch mit einer Drehstuhlwendung zu trennen, um sich auf die völlig andere Natur der neuen Aufgabe zu konzentrieren.

      Stehpult nutzen

      Andere haben sogar ein Stehpult aufstellen lassen. Dieses ermöglicht eine andere Perspektive und tut Ihrer Wirbelsäule sowie Ihrem Gehirn wegen des Wechsels von Stehen und Sitzen überaus gut. Überhaupt: Vieles, was Sie im Sitzen betreiben, können Sie auch stehend erledigen: Post öffnen, telefonieren oder lesen. Drucker oder Faxgeräte in anderen Räumen sorgen für Bewegung „zwischendurch“. Büromaterialien, die Sie absichtlich nicht in Reichweite platzieren, fördern ebenfalls die Bewegung.

      Luftzirkulation nicht beeinträchtigen

      Haben Sie einen an allen Seiten geschlossenen Schreibtisch und steht dieser gar noch an der Wand, so wird die Luftzirkulation beeinträchtigt. Der Raum für Ihre Beine kann dann wie ein Kühlschrank wirken, sodass Sie selbst in warmen Räumen kalte Füße bekommen.

      Stuhl

      Korrekt sitzen

      Auch Ihr Schreibtischstuhl ist von arbeitsmedizinischer Bedeutung. So hat man herausgefunden, dass jahrelanges Sitzen zu Haltungsschäden führen kann. Darum sollten Sie sich um korrektes Sitzen bemühen:

      ■Nutzen Sie Sitzfläche und Rückenlehne voll aus.

      ■Achten Sie darauf, dass Ihr Körpergewicht auf den Oberschenkeln, nicht aber auf der unteren Wirbelsäule ruht. Eine leichte Neigung nach vorne, also eine Art muskulöses Gleichgewicht, ist am besten.

      ■Die Vorderkante des Sitzes darf nicht in die Kniekehlen drücken. Zwischen Kniekehle und Sitzkante sollte eine Hand passen.

      ■Die Höhe der Sitzfläche sollten Sie so bemessen, dass Ihre Füße fest auf dem Boden stehen. So entlasten Sie die Knie. Die Füße sollten ganz auf dem Boden aufsetzen, ohne dass die Oberschenkel die Unterseite des Tisches berühren.

      ■Ober- und Unterschenkel sollten im rechten Winkel zueinander stehen.

      ■Die Sitzfläche soll sich im belasteten Zustand bei durchschnittlicher Körpergröße 28 Zentimeter unter der Schreibplatte befinden. Angenommen Ihr Schreibtisch ist 75 Zentimeter hoch, so befindet sich die Sitzfläche 47 Zentimeter über dem Boden. Die Sitzfläche, also die Entfernung von Lehne zu Vorderkante, sollte bei kleinen Personen ungefähr 36 Zentimeter und bei großen etwa 46 Zentimeter betragen.

      Anforderungen an einen Bürostuhl

      An Ihren Bürostuhl sollten Sie folgende Anforderungen stellen:

      ■federnde und drehbare Sitzfläche,

      ■federnde Rückenfläche,

      ■hohe Standfestigkeit (fünf Füße),

      ■leicht laufende Rollen,

      ■verstellbare Sitzhöhe und Lehne,

      ■Polsterung mit luftdurchlässigen Stoffen.

      3.3 Arbeitsmittel

      Arbeitsmittel gut organisieren

      Die Arbeitsmittel sind Ihr eigentliches Werkzeug. Erinnern Sie sich in diesem Zusammenhang einmal an Ihren letzten Besuch beim Zahnarzt. Der Behandlungsstuhl und alle Instrumente, die er häufig benötigte, befanden sich in Reichweite. Die Helferin überprüfte und ergänzte regelmäßig alles, sodass der Zahnarzt schnell und ohne überflüssige Bewegungsabläufe arbeiten konnte. Diese Organisation der Arbeitsmittel sollten Sie sich zum Vorbild machen.

      Doch bevor Sie Ihren Arbeitsfluss und Ihre Arbeitsplatzordnung analysieren, sollten Sie die Vollständigkeit der Arbeitsmittel prüfen. Man unterscheidet Gebrauchsmittel und Verbrauchsmittel.

      Gebrauchsmittel

      ■Gebrauchsmittel sind unter anderem Ablagekorb, Brieföffner, Diktiergerät, Heftmaschine, Klammerlöser, Lineal, Literatur (Fachbücher,Duden, Nachschlagewerke),Locher,Computer, Fax- und Kopiergerät, Papierkorb, Pinnbrett, Schere, Stempel, Taschenrechner, Telefon und Telefonregister.

      Verbrauchsmittel

      ■Verbrauchsmittel sind unter anderem Büroklammern, Filzstifte, Formulare, Hängemappen, Heftklammern, Klarsichthüllen, Klebstoff, Notizzettel, diverses Papier, Schreibgeräte, Tesafilm und beschreibbare CDs. An dieser Aufzählung erkennen Sie, dass selbst im IT-Zeitalter immer noch das Papier der wichtigste Werkstoff ist.

      3.4 Arbeitsplatzordnung

      Die Arbeitsplatzordnung soll sicherstellen, dass Sie Ihre Arbeitsmittel ohne überflüssige Bewegungen, mühsame Handgriffe und ungesunde Körperhaltung erreichen:

      Griffbereich

      ■Die am meisten benutzten Gegenstände – beispielsweise Stifte, Notizzettel und Telefon – gehören in den Griffbereich, der einen Radius von ungefähr 40 Zentimetern hat.

      Reichbereich

      ■Im Reichbereich mit einem Radius von 50 bis 80 Zentimetern befinden sich jene Arbeitsmittel, die oft und rasch, aber nicht ganz so häufig benötigt werden. Dazu gehören meist der Papierkorb, der Ablagekorb und die Schere.

      Streckbereich

      ■Der Streckbereich geht 80 Zentimeter nach vorne und 120 Zentimeter nach der Seite. Alles, was Sie sitzend vom Arbeitsplatz aus erreichen müssen, sollte innerhalb dieser Zone liegen, beispielsweise Akten, Duden, kleine Zusatzmittel und -geräte.

      Sachliche Ordnung schaffen

      Wichtig ist aber nicht nur das ergonomische Anordnen Ihrer Arbeitsmittel, sondern auch die sachliche Ordnung am Arbeitsplatz bzw. auf dem Schreibtisch. Wenn Sie in der täglichen Papierflut die Übersicht behalten wollen, müssen Sie sich wenigstens um ein Mindestmaß an Ordnung bemühen. Sie kennen aus eigener Erfahrung das Wohlgefühl, das ein aufgeräumter Arbeitsplatz verschafft, an dem sich alles ohne mühsames und zeitraubendes Suchen findet.

      Der überhäufte Schreibtisch

      Sind Sie auch vom Syndrom des überhäuften Schreibtisches befallen? Keine Angst, 95 von 100 Menschen leiden darunter. Manche Psychologen und Personalchefs meinen allerdings daraus, wie und in welcher Menge etwas auf Ihrem Schreibtisch liegt, mehr erkennen zu können als aus Handschrift,