Csilla Kenessey Landös

Gelassen erziehen - In 16 Schritten zu einer entspannten Elternrolle


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(S. 94).

      »Das ist vermutlich, was einen als Kind am meisten schmerzt: Unser Leben hängt völlig von anderen Menschen ab und entzieht sich unserer Kontrolle. Häufig verursachen die Entscheidungen anderer bei uns tiefe Wunden und hinterlassen bleibende Narben« (S. 133).

      »Kinder, genau wie Erwachsene, können sich am besten entfalten, wenn sie in einer Umgebung leben, die ihnen Stetigkeit und Verlässlichkeit bietet. Das menschliche Gehirn sehnt sich nach beidem« (S. 34 f.).

      Joachim Bauer erläutert in seinem Buch Wie wir werden, wer wir sind3, dass das Selbst eines Menschen die Entstehung und Grundstruktur jenen Bezugspersonen verdankt, die uns – vor allem in den ersten Lebensjahren – als eine Art externe Leitstelle dienen. Das Kind bedürfe, um ein Selbst ausbilden zu können, interessanter Angebote, die ihm das Material für seine lebenslange Selbstkonstruktion biete. Dazu benötige der Mensch in der Zeit der Kindheit und Jugend Mentorinnen und Mentoren.

      Vergessen wir nicht: Wenn wir Erwachsene uns in einem System befinden – im Arbeitsumfeld, Freundeskreis etc. –, wo wir uns nicht wohlfühlen und keine positive Resonanz erhalten, dann kündigen wir, suchen uns neue Freunde, ziehen um etc. Kinder können aber nicht »einfach« gehen. Sie sind in direkter Abhängigkeit von der Familie, in die sie hineingeboren wurden.

      In der systemischen Anschauung und auch gemäß den Forschungsergebnissen aus den Neurowissenschaften und der Bindungslehre benötigt jeder Mensch ein Gegenüber, um sich entwickeln zu können. Wir alle, egal in welchem Alter, sind auf Rückmeldungen und Resonanz angewiesen. Ohne ein Gegenüber wüssten wir nicht einmal, dass wir existieren. Wir wollen uns entwickeln und benötigen dabei die Spiegelung durch unsere wohlwollende Umgebung, sodass sich eventuelle Kritik nicht als Angriff, sondern als wohlgemeinte Rückmeldung verstehen lässt. Kinder können nicht einfach raus aus der Familie, wenn es ihnen dort nicht gut geht.

      Wir, die Erwachsenen, haben die Verantwortung, eine Umgebung für das Kind zu schaffen, in der es sich seinen individuellen Fähigkeiten entsprechend entwickeln und ausprobieren kann. Das ist die Realität des Kindes: maximale Abhängigkeit von uns Erwachsenen in sämtlichen Belangen.

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      ALLGEMEINE FRAGEN

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      •Wer war für mich, als ich so alt war wie mein Kind heute, die wichtigste Bezugsperson?

      •Was hat diese Person für mich gemacht, dass sie für mich so wichtig war?

      •Was denke ich: Wer ist für mein Kind, neben mir als Mutter/Vater, eine wichtige Bezugsperson?

      •Mit wem tausche ich mich aktuell aus, wenn ich meine Gedanken gespiegelt bekommen will?

      •Würde sich mein Kind an mich wenden, wenn es sich eine Resonanz erwünschen würde?

      TAGEBUCH-FRAGEN 1. TAG

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      •Welche Rückmeldung habe ich heute meinem Kind gegeben?

      •Mit welchem Ziel habe ich meinem Kind diese Rückmeldung gegeben?

      •Wie hat mein Kind darauf reagiert?

      •Was habe ich heute über mein Kind gelernt?

      •Was habe ich heute über mich gelernt?

      •Was ist mir heute gut gelungen?

      Weitere Gedanken:

      TAGEBUCH-FRAGEN 2. TAG

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      •Welche Rückmeldung habe ich heute meinem Kind gegeben?

      •Mit welchem Ziel habe ich meinem Kind diese Rückmeldung gegeben?

      •Wie hat mein Kind darauf reagiert?

      •Was habe ich heute über mein Kind gelernt?

      •Was habe ich heute über mich gelernt?

      •Was ist mir heute gut gelungen?

      Weitere Gedanken:

      TAGEBUCH-FRAGEN 3. TAG

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      •Welche Rückmeldung habe ich heute meinem Kind gegeben?

      •Mit welchem Ziel habe ich meinem Kind diese Rückmeldung gegeben?

      •Wie hat mein Kind darauf reagiert?

      •Was habe ich heute über mein Kind gelernt?

      •Was habe ich heute über mich gelernt?

      •Was ist mir heute gut gelungen?

      Weitere Gedanken:

      TAGEBUCH-FRAGEN 4. TAG

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      •Welche Rückmeldung habe ich heute meinem Kind gegeben?

      •Mit welchem Ziel habe ich meinem Kind diese Rückmeldung gegeben?

      •Wie hat mein Kind darauf reagiert?

      •Was habe ich heute über mein Kind gelernt?

      •Was habe ich heute über mich gelernt?

      •Was ist mir heute gut gelungen?

      Weitere Gedanken:

      TAGEBUCH-FRAGEN 5. TAG

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      •Welche Rückmeldung habe ich heute meinem Kind gegeben?

      •Mit welchem Ziel habe ich meinem Kind diese Rückmeldung gegeben?

      •Wie hat mein Kind darauf reagiert?

      •Was habe ich heute über mein Kind gelernt?

      •Was habe ich heute über mich gelernt?

      •Was ist mir heute gut gelungen?

      Weitere Gedanken:

      TAGEBUCH-FRAGEN 6. TAG

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      •Welche Rückmeldung habe ich heute meinem Kind gegeben?

      •Mit welchem Ziel habe ich meinem Kind diese Rückmeldung gegeben?

      •Wie hat mein Kind darauf reagiert?

      •Was habe ich heute über mein Kind gelernt?

      •Was habe ich heute über mich gelernt?

      •Was ist mir heute gut gelungen?

      Weitere Gedanken:

      TAGEBUCH-FRAGEN 7. TAG

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      •Welche Rückmeldung habe ich heute meinem Kind gegeben?

      •Mit welchem Ziel habe ich meinem Kind diese Rückmeldung gegeben?

      •Wie hat mein Kind darauf reagiert?

      •Was habe ich heute über mein Kind gelernt?

      •Was habe ich