Thorsten Jekel

Digital Working für Manager


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alt="image"/> Die Briefpost ist noch lange nicht tot: Stilvolle Grüße zum Geburtstag oder zu Jubiläen schreiben Sie am besten per Hand auf eine Karte statt per E-Mail. Alternativ rufen Sie an.

      

Auch wenn es banal klingt: Sollten Sie eine Person übermorgen persönlich treffen, müssen Sie ihr dann heute noch eine E-Mail schreiben?

      Wenn Sie in einem größeren Unternehmen mit IT-Netzwerk arbeiten, dann kennen Sie wahrscheinlich Microsoft Exchange. Der Exchange Server sorgt – vereinfacht gesagt – dafür, dass alle Outlook-Daten bei sämtlichen Mitarbeitern up to date sind und jeder jederzeit auf das zugreifen kann, was er braucht. Wenn Sie für Ihre E-Mails kein Exchange, sondern den gebräuchlichen POP-Standard nutzen und häufig unterwegs vom Tablet oder Smartphone aus mailen, dann kennen Sie folgendes Problem: Ihre gesendeten Mails landen im Ordner „Gesendet“ des Endgeräts und sind auf dem Rechner am Schreibtisch nicht verfügbar. Eine gängige „Krücke“ ist hier die Blindkopie (BCC) an sich selbst – doch das steigert Ihr Mail-Aufkommen nur noch weiter.

       TIPP:

      Mit Kerio Connect existiert eine Exchange-Alternative für kleine und mittelständische Unternehmen. Infos unter www.kerio.com/connect

      Die Lösung heißt: mit Exchange arbeiten. Microsoft Exchange ist ein für Drittanbieter offener Standard. Sie können mit Exchange Ihre E-Mails (und übrigen Outlook-Daten) auf allen Geräten synchronisieren. Bei größeren Unternehmen rechnet sich ein eigener Exchange-Server. Eine preiswerte Alternative ist ein Vertrag mit einem Service-Provider, wie Kerio, der Ihnen ein „gehostetes“ Exchange zur Verfügung stellt. Das kostet im Monat pro Nutzer unter 10 Euro. Mit einem Produkt wie Kerio Connect sind Ihre Ordner und E-Mails auf sämtlichen Geräten synchron – und das unabhängig vom Betriebssystem. Sie können Windows, Apple OS und iOS sowie Android in jeder beliebigen Kombination auf Ihren Geräten verwenden.

      Fazit: Die E-Mail-Flut ist beherrschbar – doch Sie sind am Zug: Schaffen Sie optimale Strukturen, gewöhnen Sie sich an Spielregeln, nutzen Sie die richtigen Zeiten und lassen Sie sich von smarter Software unterstützen.

      2 Effiziente Meetings

       Das Wichtigste im Überblick

      

Terminfindung über Exchange oder Doodle ist hoch effizient.

      

Gemeinsame Dokumente vereinfachen die Vorbereitung.

      

Ohne verteilte Verantwortung ist kein geordneter Ablauf des Meetings möglich.

      

Agenda, Protokoll, Nachbereitung – am besten alles digital.

      

Video- und Audiokonferenzen sparen Zeit und Ressourcen.

      „Wir meeten uns zu Tode“ – das ist die trostlose Erkenntnis vieler Manager. Der Autor Martin Wehrle zitiert in Die Zeit eine Umfrage unter 800 Führungskräften im deutschsprachigen Raum, die ergab: „Sieben von zehn Teilnehmern halten Meetings für schlecht vorbereitet. Sechs von zehn sagen, Meetings verzögerten Arbeitsabläufe. Und jeder Zweite sieht Verantwortlichkeiten nur unzureichend geklärt.“ (Die Zeit Nr. 20 vom 12. 05. 2011). Als ob das nicht genug wäre, werden in Meetings gefasste Beschlüsse – nach meiner eigenen Management-Erfahrung – oft nur unzureichend umgesetzt. Kaum hat man begonnen, den Worten Taten folgen zu lassen, trifft man sich schon wieder bei Kaffee und überzuckerten Keksen. Jedes dieser Meetings muss aufwendig geplant werden.

      Die Meeting-Unkultur erinnert mich an eine Beobachtung meines Beraterkollegen Jürgen Kurz: Unsere Produktionshallen seien dank Hightech und Lean Management hoch effizient, aber in unseren Büros gehe es zu wie im 19. Jahrhundert. In diesem Kapitel möchte ich Ihnen zeigen, wie Sie Ihre Meetings im 21. Jahrhundert stattfinden lassen. Dazu gehört, überflüssige Besprechungen komplett zu streichen, notwendige Meetings straff zu organisieren und zielgerichtet durchzuführen sowie die Möglichkeiten neuer Technologien tatsächlich auszuschöpfen. So manche Tools, beispielsweise zur Terminplanung, gibt es zwar schon seit gut zehn Jahren. Aber sie werden im Businessalltag noch viel zu wenig genutzt.

       TIPP:

      Viele, die mit Outlook und Exchange arbeiten, kennen gerade einmal die Basisfunktionen. Eine Schulung oder ein gutes Handbuch helfen, die Möglichkeiten effizienter Organisation über Outlook auch wirklich zu nutzen.

      Planung und Vorbereitung ohne Zeitverlust

      Unternehmen, die mit Outlook und Exchange Server arbeiten, sind für die effiziente Planung und Vereinbarung interner Meetings bestens gerüstet. Leider wird immer noch viel zu oft zum Telefon gegriffen, gemailt oder an den Schreibtischen in Papierkalendern geblättert. So verbringen manche Führungskräfte und Assistenten mehrere Stunden pro Woche allein mit der Terminfindung für Meetings. Wer die automatischen Besprechungsanfragen über Outlook und Exchange verwendet, kann diese Zeit sinnvoller nutzen. Voraussetzung ist, dass alle Mitarbeiter ihre Kalender elektronisch führen und immer up to date halten. Microsoft Outlook mit Exchange ist hier nur die verbreitetste „Groupware“. Mit Software von Apple oder mit Open-Source-Lösungen lassen sich nahezu identische Umgebungen schaffen.

      Terminvereinbarung mit Exchange oder Online-Diensten

      Das Grundprinzip ist stets dasselbe: Sämtliche Personen, die für Meetings in Frage kommen, gewähren einander Lesezugriff auf ihre Kalender. Dabei kann jeder entscheiden, ob die anderen den konkreten Termineintrag sehen sollen oder lediglich Zeiten als „belegt“ oder „frei“ angezeigt bekommen. Hat der Organisator einer Besprechung Lesezugriff auf die Kalender sämtlicher Teilnehmer, so kann er die Software einen Termin finden lassen, der noch bei niemandem belegt ist. Startet er dann eine Besprechungsanfrage, so erhalten alle Teilnehmenden eine E-Mail mit einer Schaltfläche, über die sich die Anfrage akzeptieren lässt. Der Termin wird automatisch in den Kalender jedes Teilnehmers ein-getragen, der die Anfrage akzeptiert hat. Und der Organisator kann jederzeit eine Übersicht aller Zu- oder Absagen aufrufen.

      Eine unkomplizierte Alternative zur unternehmensinternen Groupware, mit der sich auch externe Teilnehmer einbinden lassen, ist der Schweizer Online-Dienst Doodle. Er lässt sich in der Basisversion kostenlos und anonym – also ohne Registrierung – von jedem Webbrowser aus nutzen. Die Terminfindung erfolgt bei Doodle nach dem Prinzip der Online-Umfrage. Der Organisator macht eine Reihe von Terminvorschlägen, die Doodle in einer Tabelle darstellt. Die Teilnehmer erhalten dann den Link zur Tabelle, tragen selbstständig ihren Namen ein und klicken die Termine an, die für sie in Frage kommen. Am Ende sieht der Organisator, an welchem Termin alle oder die meisten Personen verfügbar sind und lädt zu diesem Termin per E-Mail ein.

       „Steinzeit am Arbeitsplatz?“

      Unter dieser Überschrift veröffentlichte der Schweizer Online-Dienst Doodle 2010 eine Umfrage, für die das Unternehmen 1.500 Manager und Office-Manager in Deutschland, Frankreich und den USA befragen ließ. Ergebnis: Im Durchschnitt werden pro Woche neun Meetings mit sieben Teilnehmern vereinbart. Die Planung kostet die Befragten wöchentlich vier Stunden Zeit. Knapp ein Viertel gab sogar an, sieben Stunden oder mehr mit der Terminkoordination beschäftigt zu sein.

      Diese Zahlen sind einfach zu erklären: 53 Prozent der Befragten bauen immer noch auf Telefon und E-Mail für die