Thomas Schröder

Andalusien Reiseführer Michael Müller Verlag


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Straße eine be­liebte Teststrecke der Autohersteller dar. Unterwegs bieten sich immer wie­der fan­tastische Ausblicke auf die Ebe­ne von Granada. Ein Stopp lohnt sich beim In­fo­zentrum El Dornajo, den ar­chi­tek­tonisch wenig erfreulichen Win­ter­sportort Pra­dol­lano kann man als Nicht­ski­fahrer dagegen eher rechts lie­gen­lassen. Auf etwa 2550 Metern ist dann beim Albergue Universitario, ei­nem Parkplatz, einer Bar und meh­reren Ver­kaufs­ständen Schluss: Am Kon­troll­punkt Hoya de la Mora wird Nor­mal­sterb­li­chen die Durchfahrt ver­wehrt. Wei­ter kommt man nur noch zu Fuß oder mit den Kleinbussen der Park­ver­wal­tung.

      Information Recht gute Auskünfte vorab gibt es bei den Infostellen in Granada.

      Centro de Visitantes El Dornajo, an der Stra­ßengabelung bei km 23. Das Haupt-Be­su­cher­zentrum des Nationalparks, ge­öff­net Mi-So 10-15 Uhr, im August täglich, an Wo­chen­en­den zur Skisaison auch nachmittags. Auch Ver­kauf von Büchern, Landkarten und örtlichen Pro­duk­ten. Tel. 958 340625.

      Verbindungen Bus: Busse der Gesellschaft AUTOCARES TOCINA fahren im Sommer 1-mal täg­lich vom und zum Bus­bahn­hof Granada, sie­he auch dort. Die End­haltestelle in der Sierra Ne­vada liegt beim Al­bergue Universitario, un­weit des Kontroll­punkts Hoya de la Mora. Ab­fahrt in Gra­na­da zuletzt gegen 9 Uhr, Ankunft ge­gen 10 Uhr, Rückfahrt um 17 Uhr; diese Zei­ten kön­nen sich aber natürlich ändern, deshalb vo­r­her abklären.

      Auto: Bis Pradollano, eventuell auch bis zur Sper­re, wird geräumt. Gut in Schuss (Brem­sen!) muss der Wagen schon sein.

      Übernachten In Pradollano (siehe unten) ei­ne ganze Reihe höherklassiger Hotels, die aber groß­teils nur zur Skisaison geöff­net sind.

      Albergue Universitario €-€€, ganz oben am En­de der befahrbaren Straße. Langjährig in Be­trieb, unter Leitung des auf Bergtouren spe­zia­li­sier­ten Reiseunternehmens Neva­densis aus den Alpu­jarras. Übernachtung (Stock­bet­ten, es gibt aber auch DZ) auf Basis von Halb­pen­sion. Der Som­mer gilt hier als Ne­ben­sai­son, zur Ski­saison im Winter herrscht we­sent­lich mehr Betrieb. Carre­tera de Sierra Nevada, km 36, Tel. 958 480122, www.alberguesierranevada.com.

      Camping Las Lomas €€€, 1. Kat., nicht di­rekt an der Hauptstraße, son­dern beim Ört­chen Güejar Sierra, von dem es auch eine Zu­fahrt in die Sierra gibt. „Der Platz ist perfekt aus­gestattet (Sanitär­an­la­gen top, Pool auch zur Ne­bensaison, Re­s­taurant, Supermarkt); vom Ein­gang fahren mehrmals täglich Linienbusse nach Gra­nada“, ein Lesertipp von And­rea H. und Benno E. Ganz­jäh­rig. Ctra. Güejar Sierra, km 6, Tel. 958 484742, www.campinglaslomas.com.

      Camping Ruta del Purche €-€€, 2. Kat., et­was ab­seits der Hauptstraße von Granada in die Sierra. Zwei Zufahrten, etwa bei km 16 (eng und steil) und km 18 (etwas besser, vor­zu­zie­hen). Reizvoll und ruhig gelegener Platz, sehr gu­te Sanitärs, kleiner Pool. Freund­li­che Leute, es gibt einen Laden und ein gu­tes und güns­ti­ges Restaurant, von dem auch ein­fache Zim­mer vermietet wer­den. Ganz­jäh­rig ge­öffnet. Tel. 958 340408, www.rutadelpurche.com.

      Bergtouren, Schutzhütten, Camping im Park Informationen über Bergtouren und Schutz­hütten gibt es beim Bergclub Fe­de­ra­ción Anda­luza de Montañismo in Gra­na­da, siehe dort unter „Adressen“, aber auch im Be­su­cher­zen­trum El Dornajo. Es exis­tieren etwa ein hal­bes Dutzend Berg­hüt­ten „Refugios de Mon­taña“. Ach­tung, äl­tere Karten zeigen teilweise noch Re­fu­gios, die längst verfallen und un­be­nutz­bar geworden sind. Biwakieren und Cam­ping über Nacht (kein „wildes“ Zel­ten) ist nach An­meldung in bestimmten Ge­bieten ober­halb von 1600 Me­ter Höhe gestat­tet, Infos in den Be­su­cherzentren.

      Wanderkarten Beide decken auch einen gu­ten Teil der granadinischen Alpu­jarra ab.

      Editorial Penibética, Parque Nacional Sier­ra Ne­vada/La Alpujarra, 1:40.000, mit Be­gleit­heft und Wandervorschlägen, insgesamt die viel­leicht etwas bessere Karte.

      Editorial Alpina, Sierra Nevada/La Alpujarra, 1:40.000, ebenfalls mit Begleitheft.

      Langstreckenwandern Der Fern­wan­der­weg „GR 240 Sendero Sulayr“ verläuft fast im­mer innerhalb des Natur- und Nationalparks und umrundet auf rund 300 Kilometern Länge in insgesamt 19 Etappen die Sierra Nevada; im Schnitt bewegt man sich auf ihm in Höhen zwi­schen 1800 und 2000 Metern. Näheres z.B. im Be­sucherzentrum El Dornajo oder bei den Info­stel­len in Granada.

      Auf den Veleta (und weiter nach Capileira): Vom Kontrollpunkt Hoya de la Mora bis hinauf zum Veleta und zu­rück sind es knapp sechs Stunden reine Geh­zeit, ins­ge­samt nicht allzu steil, da es sich großteils ja um eine (ehe­ma­li­ge) Fahr­straße han­delt; erst später geht es dann in Serpentinen links hoch zum Gip­fel. Nutzt man die Kleinbusse der Park­verwaltung bis hinauf zum rund 3000 Meter hoch gele­ge­nen Ge­biet von Posi­ciones del Veleta, so verkürzt sich der Weg erheblich: Auf- und Ab­stieg zum Gipfel dauern von hier nur noch et­wa zweieinhalb Stunden. Generell gilt: Gehen Sie nur bei besten Wet­ter­ver­hältnissen und vermeiden Sie auch sonst jeg­li­che Risiken, Sie bewegen sich in hoch­alpinem Gebiet! Aus­rei­chen­den Was­ser­vorrat, festes Schuh­werk, war­me Klei­dung und Sonnen­schutz nicht vergessen! Die Aus­sicht vom zweit­höchsten Berg des Festlands ist natür­lich superb: Im Norden reicht der Blick weit über die Vega von Gra­na­da, im Süden bei klarem Wetter über die Al­pujarra bis zur Küs­te, mit be­son­de­rem Glück sieht man gar die Berge Af­rikas. Wer Bergerfah­rung, Aus­dauer und eine gute Karte besitzt, kann statt dem Veleta auch den Auf­stieg zum Mulhacén (vgl. auch Wan­derung 3) ins Au­ge fas­sen, der ab der Endstation der Klein­busse und zu­rück allerdings etwa acht Stunden in Anspruch nimmt, grö­ße­re Pausen nicht ein­ge­rechnet.

      Überquerung der Sierra Nevada nach Ca­pileira: Auch auf der Südseite der Sierra Ne­vada gibt es eine Kleinbuslinie der Park­ver­wal­tung, die hinab nach Capileira führt. Die Kom­bi­nation beider Linien (Bergfahrt ab Hoya de la Mora, Talfahrt ab Paraje del Cascajar) er­mög­licht es, auf der ehemals „höchs­ten be­fahr­ba­ren Straße Europas“ die Sierra Ne­vad­a in ei­nem Tag zu Fuß zu über­que­ren - ein reizvolles Aben­teuer, zu dem man allerdings Berg­er­fah­rung, gute Vorbe­rei­tung und nicht allzu schwe­res Gepäck mit­brin­gen sollte. Zwischen den Hal­testel­len der bei­den Klein­bus­linien sind et­wa sechs bis sie­ben Stunden reine Wan­derzeit zu rechnen, auf denen man sich durch­gehend in großen Hö­hen weit ober­halb der 2500-Me­ter-Marke be­wegt; ein Ab­stecher zum Gipfel des Veleta nimmt zu­sätz­lich etwa eine halbe Stun­de in An­spruch. Ob­wohl die Orientierung nicht schwer­fallen soll­te (schließlich handelt es sich ja immer um eine Straße bzw. später eine Pis­te), muss doch eine gute Karte im Gepäck sein, die Aus­rüs­tung