und von der markanten Felsnase des Veleta überragte Tal von Poqueira bildet mit seinen drei Ortschaften eine der reizvollsten Regionen der Alpujarras.
Pampaneira, Bubión und Capileira, allesamt sehr hübsche und auch durch ihre Architektur interessante Dörfer, sind gut auf Touristen eingestellt. Das tief eingeschnittene, wasserreiche und mit Terrassengärten, Kastanien-, Obst- und Nussbäumen üppig begrünte Hochtal von Poqueira ist nämlich ein beliebtes Wandergebiet. Allerdings ist das Geflecht der zahlreichen Maultierwege und Pflastersteige, das die drei Dörfer des Tals untereinander verbindet, nicht überall markiert, und so manche Abzweigung endet vor einem Bauernhof oder einem Feld. Da die Dörfer aber meistens in Sichtweite liegen, fällt die Orientierung letztlich doch nicht allzu schwer.
Pampaneira
„Offenes Tor der alpinen Alpujarra, Balkon zur Küste Granadas. Hoch oben der Schnee des Veleta, am Horizont das Meer von Salobreña ...“ So poetisch preist eine Kachelinschrift am Zugang zum Ortszentrum die bevorzugte Lage Pampaneiras. Zusammen mit Bubión und Capileira zählt Pampaneira zu den touristisch am weitesten entwickelten Siedlungen der Alpujarra, ist aufgrund seiner Nähe zur Hauptstraße auch schon zu einer Art Pflichtstopp für Reisebusse avanciert - was aber nicht besagt, dass das Dorf übererschlossen wäre. Im autofreien Ortskern reihen sich um den gemütlichen Hauptplatz Plaza de la Libertad mehrere Bars und Restaurants, verkauft eine Reihe von Geschäften Kunsthandwerk wie Keramik, Korbwaren und die typischen Teppiche der Region. Beim Bummel durch die Seitengassen stößt man immer wieder auf überraschende Architektur: hier eine Terrasse, die den Fußweg überspannt, dort ein blitzweiß verputzter Treppenweg, der zu einem perfekt erhaltenen Waschhaus führt.
Information Centro de Visitantes Pampaneira, am Hauptplatz. Halbprivate Initiative der Organisation Nevadensis, die neben Auskünften zum Nationalpark Sierra Nevada auch geführte Touren anbietet, Quartiere in Bauernhöfen vermittelt etc. Ausstellung mit Videos und Leuchttafeln zur Alpujarra-Region, Verkauf von Landkarten. Plaza de la Libertad s/n, Tel. 958 763127. Geöffnet täglich 10-14 Uhr, außerhalb der HS Mo/Di und evtl. auch Mi geschlossen. www.nevadensis.com.
Verbindungen Busse der ALSA Richtung Granada, Bubión/Capileira sowie Trevélez 3-mal, weiter bis Alcútar 2-mal täglich.
Feste Cruz de Mayo, Schmücken der Maikreuze, am 3. Mai beziehungsweise dem ersten Wochenende im Monat.
Übernachten * Pensión Pampaneira €, solide Pension nicht weit vom Parkplatz am Ortseingang. Geräumige Zimmer und ordentliche Bäder. Ganzjährig geöffnet. Ein Bar-Restaurant ist angeschlossen, dort fragen. Avenida de la Alpujarra 1, Tel. 958 763002, www.hostalpampaneira.com.
Mein Tipp *** Hotel Rural Estrella de las Nieves €€, sozusagen am Ortsausgang, neben der Straße Richtung Bubión/Capileira und Trevélez, dabei doch nur einen Katzensprung vom Zentrum. Landhotel mit 21 solide möblierten, geräumigen Zimmern, fast alle mit Balkon. Tiefgarage (Gebühr), kleiner Pool. Calle Huerto 21, Tel. 958 763981, www.estrelladelasnieves.com.
Essen & Trinken Bar-Rest. Casa Julio, beim Zugang zum Ortskern, oberhalb der Hauptstraße. Selbe Eigentümer wie das Hotel Estrella de las Nieves, Terrasse. „Mit Liebe gekocht“, so der Slogan des Hauses, schmackhafte Hausmannskost in üppigen Portionen. Günstige Preise, gutes Mittagsmenü. Avenida de la Alpujarra 9, Tel. 958 763322.
Bubión
„Weder ganz oben, noch ganz unten. Hier bleibe ich“ - mit diesem Werbespruch versucht sich Bubión, das mittlere der drei Dörfer des Valle del Poqueira, von den anderen beiden Orten des Tals abzugrenzen. In der Tat sind sowohl Pampaneira als auch Capileira von hier aus recht einfach zu Fuß zu erreichen, siehe hinten im Buch unter Wander ung 2. Bubión liegt bereits auf rund 1300 Meter Höhe. Wie in den Nachbarorten gibt es auch hier Werkstätten, die Keramik und Teppiche produzieren und verkaufen, außerdem einen Reitstall und eine Kunstgalerie. Entlang der Hauptstraße findet sich eine Reihe von Bars und Restaurants, die teilweise sehr schöne Aussicht auf das Tal bieten. Der eigentliche Ortskern des recht ausgedehnten Dorfs erstreckt sich jedoch unterhalb der Straße, ein Labyrinth enger Gassen, weißer Häuser und sprudelnder Brunnen; die unter Denkmalschutz gestellte Kirche San Sebastián aus dem 16. Jh. beinhaltet noch Reste eines maurischen Turms der Nasridenzeit. Ganz in der Nähe liegt die Casa Alpujarreña (tägl. außer Di 11-14 Uhr, Fr/Sa auch 17-19 Uhr, Eintritt ca. 2 €), ein typisches altes Dorfhaus, das restauriert wurde und seitdem als Volkskundemuseum das Alltagsleben vergangener Zeiten veranschaulicht.
Typische Architektur: Gasse in Capileira
Feste Fiesta de San Sebastián, am vorletzten Sonntag im August. Patronatsfest, gleichzeitig „Moros y Cristianos“, eines der in den Alpujarras häufigen Kostümspiele, die die christliche Rückeroberung darstellen.
Übernachten *** Hotel Villa de Bubión €€, ein früherer Hotelbetrieb der Andalusischen Generaldirektion für Tourismus, nun privat geleitet. Vielgelobtes, in der regional üblichen Architektur an die Landschaft angepasstes Feriendorf mit rund 40 Apartments. Guter Stützpunkt für die Umgebung. Barrio Alto s/n, Tel. 958 763973; www.villasdeandalucia.com.
** Hostal Las Terrazas de la Alpujarra €, unterhalb der Hauptstraße. Freundliche Pension in einer Lage, die dem Namen Ehre macht. Nette Besitzer. Schlichte, aber hübsche und gepflegte Zimmer; ruhige Lage. Gemütlicher Aufenthaltsraum, Frühstücksterrasse. Auch Apartments. Plaza del Sol 12, Tel. 958 763034, www.terrazasalpujarra.com.
Essen & Trinken Rest. Teide, an der Hauptstraße. Der Weg zum recht nüchternen Comedor führt durch eine Bar, in der sich die Einheimischen treffen. Ordentliche Küche, freundlicher Service, die Portionen sind hungrigen Wanderern angemessen. Prima Preis-Leistungs-Verhältnis, günstiges festes Menü. Di Ruhetag. Carretera 1, Tel. 958 763037. Von Leser Dr. Heiko S. sehr gelobt („leckeres Essen, modern angerichtet, definitiv das beste Restaurant unserer Reise“) wurde das gegenüber liegende Rest. La Artesa.
Capileira
Auf 1436 Metern ist Capileira das höchstgelegene der Dörfer im Poqueira-Tal. Die hier beginnende Straße und spätere Piste zum Veleta in der Sierra Nevada brachte schon früher relativ viele Besucher in das Städtchen. Zwar wurde die Auffahrt längst für Kraftfahrzeuge gesperrt, doch scheint Capileira, im Ortskern ebenso hübsch wie die Nachbardörfer, für seine Zukunft im Fremdenverkehr dennoch gut gerüstet, ist vor allem am Wochenende schon Ziel einiger Reisebusse. Auf der anderen Seite hat man sich in Capileira auch auf den „neuen“, leicht alternativ angehauchten Tourismus gut eingestellt. Wanderern bieten sich gute Möglichkeiten ab Capileira, vor allem in der Schlucht des Valle del Poqueira. Wer für Bergtouren ausgerüstet ist, kann sein „Basislager“ auch in einem modernen Refugio oberhalb des Ortes aufschlagen. Dank einer Kleinbuslinie der Parkverwaltung ist die alpine Bergwelt der Sierra Nevada jedoch auch vom Ort aus bequem für Tagestouren zu erreichen.