William H. Clark

Der weite Weg nach Westen


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aufhörte und der Fluss augenblicklich spiegelglatt wurde … Kamen an einem kleinen Handelsfort auf der Südseite vorbei, wo Mr. Bennet aus St. Louis mit den Otos und Panias zwei Jahre handelte … Auf der Südseite tritt ein großer Wasserlauf in den Fluss ein, der von den Mahar-Indianern Neesh-nah-ba-to-na genannt wird … Mehrere Männer unwohl wegen Furunkeln, Nagelgeschwüren etc.

      15. Juli [LEWIS] Heute Abend entdeckte ich, dass mein Chronometer nicht mehr geht, doch kann ich keine Ursache für dieses Missgeschick anführen; er war den vorhergehenden Mittag wie üblich aufgezogen worden. Das ist das dritte Mal, dass dieses Instrument in einer ähnlichen Art und Weise nicht läuft, seit es in meinem Besitz ist, jedoch erst das erste Mal seit unserer Abreise vom Dubois-Fluss … Aufgrund der Tatsache, dass das Chronometer damals zufälligerweise stehen blieb, beschloss ich, an der ersten zweckmäßigen Stelle zu ankern, um mittels Beobachtungen ihre Abweichung zu bestimmen, die Breite und Länge festzulegen und die Abweichung der Nadel zu bestimmen, damit ein zweiter Ausgangspunkt festzusetzen war.

      16. Juli [CLARK] Diese Prärie nenne ich kugelförmige Prärie, nach einer Kette von Rundhügeln parallel zum Fluss und in drei bis sechs Meilen von ihm entfernt.

      [LEWIS] Ich stelle jetzt den Chronometer möglichst um die Mittagszeit, wenn meine Beobachtungen es mir ermöglichen.

      17. Juli [CLARK] Wir beschlossen, heute an diesem Ort anzulegen, um seinen Breiten- und Längengrad festzustellen und um den am Sonntag abgelaufenen Chronometer zu korrigieren.

      18. Juli [CLARK] Sehr wenig Baumbestand ist zu sehen, außer auf den tief gelegenen Landzungen, auf Inseln und an Wasserläufen, der Bewuchs besteht im Großen und Ganzen aus Silberpappel, Maulbeere, Ulme, Sykomore etc.

      [FLOYD] Wir sahen einen Hund am Ufer, der wohl Indianern gehörte. Hatte sich wohl verirrt. Dies ist das erste Anzeichen von Indianern, das wir gesehen haben.

      19. Juli [CLARK] nach dem Frühstück, das aus ein wenig gerösteten Hirschrippen und ein wenig Kaffee bestand, ging ich am Ufer entlang … Kam plötzlich in eine offene und grenzenlose Prärie. Ich sage grenzenlos, weil ich das Ausmaß der Prärie in keiner Richtung erkennen konnte. Der Baumbestand schien auf den Fluss, Bäche und Zuflüsse begrenzt zu sein, diese Prärie war mit ungefähr 18 Zoll oder zwei Fuß hohem Gras bedeckt, sonst wuchs kaum etwas, außer dem am Fluss und Bächen etc. erwähnten Baumbestand. Diese Ansicht war so unvermutet und unterhaltsam, dass ich den Gegenstand meiner Beschäftigung vergaß und meine Aufmerksamkeit auf die Vielfalt verwandte, die sich meinem Anblick präsentierte.

      [ORDWAY] In der Mittagszeit sammelten wir eine Menge Kirschen und legten sie im Whiskyfass ein. G. Drewyer schloss sich uns diesen Abend mit zwei Hirschen an. Bratton ebenso. Er entdeckte Kalmuswurzeln gegenüber der Stelle, wo wir zelteten, und zwar eine große Menge.

      20. Juli [CLARK] George Drewyer krank … Bratton durchschwamm den Fluss, um sein Gewehr und Kleidungsstücke zu holen, die er letzte Nacht zurückgelassen hatte … Überquerten die Mündung des L’Eau qui pleure, seine englische Bezeichnung ist Weeping Water Creek … Ich tötete einen riesigen gelben Wolf.

      [CLARK] Der Boden dieser Prärien erscheint fruchtbar, aber wegen der häufigen Feuer stark versengt.

      21. Juli [LEWIS] Da die Partikel des [Platte River-] Sandes bemerkenswert klein und leicht sind, wird er leicht aufgewirbelt und durch den ungestümen, reißenden Strom in großen Massen mit unwiderstehlicher Kraft von einer Stelle zur anderen weitergespült. Dabei sammelt er sich im Verlauf von wenigen Stunden an und bildet Sandbänke, die genauso plötzlich verschwinden, um wieder andere zu bilden und vielleicht Platz für die tiefste Fahrrinne des Flusses freizugeben. Wo er in den Missouri einmündet, verändert seine gewaltige Macht die Strömung dieses Flusses und lenkt sie gegen sein nördliches Ufer, wo er in einer Fließrinne zusammengepresst wird, die weniger als ein Drittel der zuvor vorhandenen Flussbreite ausmacht. Er stattet den Missouri jedoch nicht mit seinen Farbpartikeln aus, wie von einigen Seiten behauptet worden ist, aber er spült immense Mengen Sand in ihn herein und gibt seiner Strömung eine Geschwindigkeit, die er bis zu seinem Zusammentreffen mit dem Mississippi kaum verringert. Das Wasser dieses Flusses ist zu allen Jahreszeiten trüb, aber auf keinen Fall so sehr wie das des Missouri. Das Sediment, das er ablagert, besteht aus sehr feinen Teilchen weißen Sandes, während dasjenige des Missouris hauptsächlich aus dunklem, sattem Lehm, aber in viel größerer Menge, gebildet wird.

      [CLARK] Captain Lewis und ich selbst fuhren mit sechs Männern in einer Piroge den großen Platte River ungefähr eine Meile hoch, fanden, dass sich die Strömung sehr schnell über den Sand wälzt, durchquerten verschiedene Flussbetten, von denen keins mehr als fünf oder sechs Fuß tief ist, etwa 600 Yards Breite an der Mündung – mir wird von einem unseres Trupps, der zwei Winter an diesem Fluss verbracht hat, erzählt, dass »selbiger weiter oben viel breiter ist und nicht mehr als fünf oder sechs Fuß ansteigt«.

      [GASS] Um eins kamen wir zu dem großen Platte, der von Süden her in den Missouri eintritt und an der Mündung eine dreiviertel Meile breit ist. Das Land ist rings um den Zusammenfluss flach. Weiter flussaufwärts leben drei Indianernationen, die Otos, Panias und Loups oder Wolfsindianer.

      22. Juli [CLARK] Da dies eine gute Position ist und die Oto-Siedlung viel näher liegt als die Mündung des Platte, beschlossen wir, uns an diesem Ort ein paar Tage aufzuhalten und nach einigen Häuptlingen dieser Nation zu schicken, um sie vom Regierungswechsel, den freundschaftlichen Interessen unserer Regierung und den Zielen unserer Reise wissen zu lassen und ihnen eine Flagge und ein paar kleine Geschenke zu überbringen.

      23. Juli [CLARK] Um elf Uhr George Drewyer und Pierre Cruzatte mit etwas Tabak ausgesandt, um die Otos, falls sie in ihrer Siedlung sind, und die Panias, wenn sie sie sähen, einzuladen, mit uns in unserem Lager zu reden etc. (In dieser Jahreszeit jagen die Indianer an diesem Fluss Büffel, aber aus einigen Andeutungen von Jägern ist zu schließen, dass in der Nähe dieses Ortes und in der Nähe ihrer Siedlungen die Ebenen in Flammen stehen. Es ist also anzunehmen, dass diese Indianer zurückgekehrt sind, um etwas grünen Mais oder geröstete Maiskolben zu bekommen.) Errichteten einen Flaggenstock, legten unsere Vorräte zum Trocknen aus etc. Ich beginne, eine Landkarte des Flusses stromabwärts zu skizzieren, um sie an den Präsidenten der Vereinigten Staaten zu schicken … Ein Mann mit einem Geschwür auf der Brust.

      [GASS] Unsere Leute waren alle sehr eifrig mit Jagen, der Herstellung von Rudern, dem Bearbeiten von Häuten und dem Lüften unserer Vorratslager, Vorräte und des Gepäcks beschäftigt. Wir töteten zwei Hirsche und fingen zwei Biber. Der Biber scheint in diesem Teil des Landes zahlreich vorzukommen.

      24. Juli [CLARK] Ich bin sehr damit beschäftigt, eine Landkarte zu verfertigen. Captain Lewis ist ebenfalls sehr mit der Ausarbeitung von Unterlagen in Anspruch genommen, um sie durch eine Piroge zurückzusenden, die wir vom Platte River zurückzuschicken beabsichtigten. Messungen an diesem Ort ergaben den Breitengrad 41° 3’ 19” nördlicher Breite. Heute Abend fing Goodrich einen weißen Wels.

      [FLOYD] Wir hissten am Morgen unsere Flaggen zum Empfang der Indianer, die wir erwarteten. Als Regen und Wind aufkamen, waren wir gezwungen, die Flaggen wieder einzuholen.

      25. Juli [CLARK] Um zwei Uhr kehrten Drewyer und Pierre [Cruzatte] aus dem Oto-Dorf zurück und teilen mit, dass keine Indianer in ihren Siedlungen waren. Sie sahen einige frische Spuren eines kleinen Trupps, aber konnten ihn nicht finden. Auf ihrer Strecke zu den Siedlungen (welche etwa 18 Meilen westlich sind) durchquerten sie eine offene Prärie, setzten über den Papillon- oder Schmetterlings-Fluss und einen kleinen wunderschönen Fluss, der etwas oberhalb der Corne de Cerf genannten Stadt in den Platte fließt.

      26. Juli [CLARK] Der den ganzen Tag über von Süden tosende Wind, der derart Sandwolken aufwirbelt, dass ich meinen Plan im Zelt nicht vervollständigen konnte, machte mir schwer zu schaffen. Das Boot schaukelte so, dass ich nichts darin tun konnte, ich war gezwungen, in die Wälder zu gehen und mit den Moskitos zu kämpfen. Ich öffnete das Geschwür eines Mannes auf der linken Brust, das einen halben Liter Flüssigkeit absonderte.

      28. Juli [CLARK] G. Drewyer brachte einen Missouri-Indianer mit, dem er beim Jagen in der Prärie begegnet