William H. Clark

Der weite Weg nach Westen


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Eine Schlange biss Jo. Fields außen am Fuß, der stark anschwoll. Man wendet Rindenumschläge an.

      [GASS] Wir feuerten bei Sonnenaufgang zu Ehren des Tages eine Drehbasse ab … und ehrten den hinscheidenden Tag mit einem weiteren Kanonenschuss.

      5. Juli [CLARK] Wir schritten nahe am Ufer, wo das alte Dorf stand, zwei Meilen voran … Der Ursprung dieses alten Dorfes ist unsicher. Mr. de Bourgmont, ein französischer Offizier, der ein Fort in der Nähe der Stadt der Missouris um das Jahr 1724 befehligte, besuchte im Juli des gleichen Jahres dieses Dorf. Zu dieser Zeit war die Nation zahlreich und den Franzosen wohlgesinnt … Sie muss damals so zahlreich gewesen sein, dass Mr. de B. von 300 Kriegern, 500 jungen Leuten und 300 Lastenhunden aus dieser Ortschaft begleitet werden konnte. Die Ursache dafür, dass diese Indianer hinüber zum Kansas River zogen, habe ich nie erfahren … Ich beobachte große Mengen von Sommer- und Herbsttrauben, Beeren und Wildrosen entlang der Uferzonen. Rotwild kommt nicht so zahlreich wie üblich vor, sehr viele Wapitihirschspuren.

      6. Juli [CLARK] Ungewöhnlich, dass das Wasser dieses Flusses oder irgendeine andere Ursache starken Schweiß verursacht. Männer, die überhaupt nicht arbeiten, schwitzen ein Hemd in einigen Minuten durch und denjenigen, die arbeiten, fließt der Schweiß in Strömen.

      [ORDWAY] Eine Viper war einen kurzen Augenblick auf dem Boot.

      7. Juli [CLARK] Die Prärien am Fluss sehen vom Missouri betrachtet aus wie Farmen, geteilt durch schmale bewaldete Streifen, die an den zum Fluss führenden Wasserläufen liegen … Ich sah eine große Ratte am Ufer. Tötete einen Wolf … Ein Mann ist sehr krank, er hat wohl einen Sonnenstich. Captain Lewis ließ ihn zur Ader und gab Kaliumnitrat, das hat ihm sehr gutgetan.

      [ORDWAY] Ich ging am Nachmittag am Ufer an der Nordseite entlang mit den Pferden, überquerte abends einen Wasserlauf zwei Meilen aufwärts. Da dieser Wasserlauf ohne Namen ist und ich ihn für meinen Captain beschrieben habe, nannte er ihn Ordway Creek.

      8. Juli [LEWIS und CLARK, Abkommandierungsbefehle] Die befehlshabenden Offiziere bestimmen die folgenden Personen, die Vorräte zu empfangen, die von Zeit zu Zeit für ihre jeweiligen Gruppen ausgegeben werden, zu kochen und die Verantwortung für sie zu übernehmen, nämlich John B. Thompson für Sergeant Floyds Gruppe, William Warner für Sergeant Ordways Gruppe und John Collins für Sergeant Pryors Gruppe. Diese Vorratsverwalter sind den befehlshabenden Offizieren unmittelbar verantwortlich für einen umsichtigen Verbrauch der Lebensmittel, die sie erhalten, sie sollen das Gleiche für ihre verschiedenen Gruppen in angemessener Zeit kochen, und zwar so, dass es höchst zuträglich und geeignet ist, das Beste aus den Nahrungsmitteln zu machen; sie sollen auch darlegen, welcher Bestandteil und welche Menge der Gruppenvorräte bei jeder festgesetzten Mahlzeit konsumiert werden soll, (d. h.) morgens, mittags und abends; auch ist keinem Mann zu irgendeiner Zeit erlaubt, irgendeinen Teil der Gruppenvorräte ohne Kenntnis, Wissen und Einverständnis des Verwalters an sich zu nehmen oder zu verzehren. Der Verwalter ist auch für sämtliche Kochutensilien seiner Gruppe verantwortlich. In Anbetracht der somit Thompson, Warner und Collins auferlegten Pflichten werden sie künftig vom Wachdienst entbunden, obwohl sie auf dem Dienstplan noch für diese Pflicht eingeteilt werden sollen, und ihr regelmäßiger Postengang soll von einem Mitglied ihrer jeweiligen Gruppe durchgeführt werden; sie sind ebenfalls vom Aufschlagen der Zelte, dem Brennholzsammeln etc. für das Kochen und das Trocknen von Frischfleisch, das ihnen geliefert werden kann, befreit, diese Aufgaben sollen von den anderen Mitgliedern der Gruppe durchgeführt werden.

      9. Juli [CLARK] Wir lagerten bei einer Landzunge auf der Backbordseite gegenüber der Inselspitze, unsere Truppe lagerte auf der gegenüberliegenden Seite. Dass sie unsere Signale nicht beantwortete, ließ uns befürchten, dass die uns gegenüber kampierenden Personen ein Kriegstrupp der Sioux waren. Wir feuerten das Buggeschütz ab, um die Truppe am Ufer zu warnen, sammelten uns, bereiteten alles vor, um uns bei einem Angriff verteidigen zu können.

      10. Juli [CLARK] Wir überquerten den Fluss in der Absicht festzustellen, welcher Trupp auf der anderen Seite lagerte, wir erkannten bald, dass es sich um unsere eigenen Männer handelte! Sie erholten sich gerade, aber waren sehr erschöpft.

      11. Juli [CLARK] Ich schloss mich dem Trupp auf einer großen Sandinsel unmittelbar gegenüber der Mündung des Nemaha Rivers an, genau dort, wo sie kampiert hatten. Diese Insel besteht aus Sand. Etwa die Hälfte von ihr ist mit zweierlei kleinen Weiden bedeckt, einer schmalblättrigen und einer breitblättrigen.

      12. Juli [CLARK] Wir beschlossen, heute hierzubleiben mit der Absicht, Höhenmessungen und Beobachtungen zu machen, sowie unsere Männer, die sehr ermüdet schienen, sich erholen zu lassen. Nach einem zeitigen Frühstück Ruderte ich mit fünf Männern in einer Piroge den Fluss Nemaha entlang, ungefähr zwei Meilen bis zur Mündung eines kleinen Wasserlaufes, hier stieg ich aus der Piroge aus, und nachdem ich zu mehreren kleinen Erdhügeln in einer ebenen Prärie gelangt war, bestieg ich einen solchen Hügel. Auf seinem Gipfel waren mehrere künstliche Erdhügel errichtet, oben vom höchsten dieser Hügel hatte ich eine ausgedehnte Sicht auf die umliegenden Ebenen, die einen der angenehmsten Anblicke boten, die ich je genossen hatte. Unter mir ein wunderschöner Fluss mit klarem Wasser von etwa 80 Yards Breite, der sich durch eine flache und ausgedehnte Wiese schlängelt, so weit ich sehen konnte, und die von prächtigen Bäumen und Büschen belebte Landschaft, die das Ufer des Flusses säumt, und die Bäche und Zuläufe, die in ihn einmünden. Das unterste Land ist mit Gras von ungefähr 4 ½ Fuß Höhe bedeckt und scheint gleichmäßig eben, das »zweite Bodenlevel« ist auch mit Gras und reichen Unkräutern und Blumen bedeckt, die mit Ansammlungen von Osage-Pflaume durchsetzt sind. Auf den ansteigenden Flächen sind kleine Haine von Bäumen zu sehen, mit einer Anzahl von Weinbeerstöcken und einer Wildkirsche, die der gewöhnlichen Wildkirsche ähnelt, aber größer ist und auf den höchsten Stellen dieser Hügel überall an kleinen Büschen wächst. Ich beobachtete künstliche Hügel (obwohl ich sie richtiger als Gräber bezeichnen mag), was für mich ein starkes Anzeichen dafür ist, dass dieses Land einst dicht besiedelt war. (Die Indianer des Missouris halten noch die Sitte aufrecht, ihre Toten an höher gelegenen Stellen zu begraben) … Auf einer Sandsteinklippe etwa eine Viertelmeile von seiner Mündung entfernt beobachtete ich mehrere indianische Zeichen, ging zu dem Fels, der über das Wasser hinausragte, und verzeichnete meinen Namen und den Tag des Monates und Jahr.

      [LEWIS und CLARK] Captain M. Lewis und W. Clark konstituierten sich selbst als Militärgericht für die Verurteilung solcher Angeklagten, die eines Kapitalverbrechens schuldig sind und nach den Kriegsbestimmungen und -gesetzen durch Tod zu bestrafen sind. Alexander Willard wurde »des Hinlegens und des Schlafens auf seinem Posten, während er Wache zu stehen hatte in der Nacht des 11. dieses Monats« (durch John Ordway, Sergeant der Wachtruppe) angeklagt. Zu dieser Anklage bekannte sich der Angeklagte schuldig, sich niedergelegt zu haben, und nicht schuldig, schlafen gegangen zu sein. Das Gericht ist nach ordnungsgemäßer Erörterung der vorgebrachten Beweise der Meinung, dass der Angeklagte Alexander Willard nach jedem gegen ihn erhobenen Anklagepunkt schuldig ist. Da es ein Verstoß gegen die Kriegsbestimmungen und -gesetze war (der die wahrscheinliche Vernichtung der Truppe hätte verursachen können), verurteilten wir ihn, einhundert Peitschenhiebe auf den nackten Rücken zu vier unterschiedlichen Zeiten in gleichem Verhältnis zu empfangen. Und wir ordneten an, dass die Bestrafung heute Abend bei Sonnenuntergang beginnt und man damit fortfährt (und zwar die Wachmannschaft), sie jeden Abend zu exekutieren, bis das Urteil vollstreckt ist.

      13. Juli [CLARK] Meine durch einen ausgesprochen unglücklichen Zufall bei einem Sturm am Morgen des 14. über Bord gewehten Aufzeichnungen des 13. Juli zwangen mich, auf die Tagebücher der Sergeants und meine eigene Erinnerung an die Ereignisse, Kurse, Entfernung etc. dieses Tages zurückzugreifen.

      14. Juli [CLARK] Der Sturm, der über eine offenen Prärie aus Nordost hinwegfegte, traf unser Boot an der Steuerbordseite und hätte es auf die Sandbank hochgeworfen und in einem Augenblick in Stücke zerschmettert, hätte sich nicht die Truppe auf die Leeseite gestürzt und es mithilfe des Ankers und Taus gehalten, bis der Sturm zu Ende war. Die Wellen brachen über seine dem Wind zugewandte Seite, und das Boot hätte sich mit Wasser gefüllt, wenn die verschließbaren Kästen, die mit Persennings bedeckt sind, die Wassermassen