Barbara Streimelweger

Maximale Innovation – Minimales Risiko


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es heißt: „Globalisierung beginnt mit der Industriellen Revolution, als erstmals eine industrielle Massenfertigung auf mechanischer und nicht mehr nur handwerklicher Basis betrieben wurde, die einen wachsenden Rohstoffbedarf (zum Beispiel Baumwolle) erzeugte und die auch für den Export bestimmt war“.[3]

      Menzel zeigt in seinem Bericht, dass sich der Begriff in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts durchgesetzt hat und seither auch in unterschiedlichem Kontext angewendet wird.

      2.2.2 Treiber und Auswirkungen

      Heute halten digitale Technologien Einzug in unser tägliches Leben und prägen unser Tun und Handeln und in der Folge den Welthandel. Die Globalisierung ist gefordert, den Wandel mitzugehen und mitzugestalten. Während der Handel mit Waren stagniert, ist der Handel mit globalen Dienstleistungen, insbesondere digital gestützten Diensten, am Wachsen. Die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit ändern sich dadurch. Das rasante Wachstum der digitalen Plattformen macht Landesgrenzen überflüssig und der Ruf nach neuen Geschäftsmodellen ist unüberhörbar.

      Doch ist es wirklich sinnvoll, nur noch global zu denken und sich global auszurichten, die eigene Produktion ins Ausland zu verlagern und den Bedarf durch Importe abzudecken?

      Die Corona-Pandemie (Covid19-Krise) hat uns allen gezeigt, dass der Fokus auf Globalisierung hohe Risiken birgt und schwerwiegende Folgen mit sich bringen kann. Wird jegliche Produktion ins Ausland verlagert und müssen letztendlich diese Waren anschließend importiert werden, der Warenverkehr jedoch krisenbedingt auf annähernd Null reduziert und Grenzen sogar geschlossen werden, dann entstehen Engpässe, die sich durchaus lebensbedrohlich äußern können. Als Beispiel seien hier Produkte aus dem Bereich der Schutzausrüstung genannt, wie Nasen-Mund-Schutzmasken der Kategorie FFP3 und FFP2 oder Einweghandschuhe, wie sie in der Medizin verwendet werden.

      Aus jeder Krise kann ein Unternehmen beziehungsweise eine Organisation gestärkt hervorgehen. Das zeigt auch die Corona-Krise. Plötzlich wird wieder von Nationalisierung sowie Regionalität gesprochen. Produkte werden kurzerhand wieder im eigenen Land produziert, im Lebensmittelbereich setzt man auf regionale Produkte und bevorzugt beispielsweise hochqualitative regionale Produkte gegenüber oftmals billigen Importprodukten. Dadurch schaffen Verantwortliche in etablierten Unternehmen neue Geschäftsmodelle, und Startups werden gegründet. Doch da, wo es Gewinner gibt, die gestärkt aus Krisen hervorgehen und nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern agieren oder auch auf die Situation als solche aktiv reagieren, anstatt zu resignieren, gibt es auf der anderen Seite Verlierer. Dazu zählen jene, die in Schockstarre verfallen, den Kopf in den Sand stecken und letztendlich oftmals resignieren.

      2.3 DIGITALISIERUNG

      Digitalisierung und die daraus folgende digitale Transformation lässt sich mittlerweile in allen gesellschaftlichen Bereichen erkennen. Wie sich die Digitalisierung entwickelt hat und wo wir derzeit stehen, zeigt die folgende schematische Darstellung (Abbildung 2).

      ABBILDUNG 2

      ENTWICKLUNG DER DIGITALISIERUNG

      2.3.1 Digitalisierung versus Automatisierung

      Der Begriff Digitalisierung kann auf unterschiedliche Art und Weise interpretiert werden wobei die technische Interpretation die traditionelle Version darstellt.

      Um zu zeigen, wie vielfältig und unterschiedlich Digitalisierung beschrieben wird, sei anbei jene politische Definition der österreichischen sowie deutschen Bundesregierung angeführt. Der Unterschied in der Begrifflichkeit spricht für sich:

      Die österreichische Bundesregierung spricht konkret von der Kernaufgabe des Bundesministeriums, worin die vorrangigen Ziele liegen und zeigt Lösungsansätze auf. Ihre Definition von Digitalisierung ist vorwiegend auf die wirtschaftliche Komponente ausgerichtet. Die deutsche Bundesregierung hingegen verwendet die Wir-Form und vermittelt dadurch den Eindruck, das Volk in den Wandel, den die Digitalisierung mit sich bringt, verstärkt miteinbeziehen zu wollen. Zu ihren Zielen zählen neben den wirtschaftlichen Aspekten auch die Nutzung ökologischer Potenziale sowie die Sicherung des sozialen Zusammenhalts.

      2.3.2 Das digitale Zeitalter und die Entwicklung hin zur Digitalisierung

      In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts begann von England aus die erste Industrielle Revolution. Sie war von einer Vielzahl an bedeutenden und zukunftsweisenden Erfindungen und Innovationen gekennzeichnet. Eine Übersicht über die Entwicklung