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Der Koran


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href="#ulink_c25644ea-9767-5351-a0ee-04d9406f427c">Hundertunderste Sure – Die Pochende

       Hundertundzweite Sure – Das Streben nach Mehr

       Hundertunddritte Sure – Der Nachmittag

       Hundertundvierte Sure – Der Verleumder

       Hundertundfünfte Sure – Der Elefant

       Hundertundsechste Sure – Quraisch

       Hundertundsiebente Sure – Der Beistand

       Hundertundachte Sure – Der Überfluß

       Hundertundneunte Sure – Die Ungläubigen

       Hundertundzehnte Sure – Die Hilfe

       Hundertundelfte Sure – Verderben! (Abu Lahab)

       Einhundertundzwülfte Sure – Die Reinigung

       Einhundertunddreizehnte Sure – Das Morgengrauen

       Einhundertundvierzehnte Sure – Die Menschen

      Einleitung

      Was ist der Koran?

      Der Koran ist die Sammlung der an den Propheten Mohammed (568/69-632) im Zeitraum von etwa 22 Jahren ergangenen Offenbarungen; nach islamischem Glauben handelt es sich um das direkte Wort Gottes. Die Urschrift des Korans befindet sich nach islamischer Überzeugung „auf verwahrter Tafel“ (Sure 85:22), auf dieser wurde das Wort Gottes noch vor der Schaffung der Welt aufgeschrieben. Die Sprache des Korans ist arabisch. Die arabische Sprache wird auch im Koran selbst erwähnt (z. B. Sure 12:2). Das Wort Koran (von arabisch al-qur'ān) bedeutet nach gängiger Meinung „Vorzutragendes“ oder „Lesung“. Das Vortragen ist in der Tat von zentraler Bedeutung für den Koran: Es ist die Pflicht eines Muslimen, den Koran immer wieder zu rezitieren, um das „heilswichtige Wissen“ zu erlangen. So heißt es in Sure 96:1-5: „Trag vor (rezitiere) im Namen deines Herrn, der erschuf, erschuf den Menschen aus geronnenem Blut. Trage vor (rezitiere,) denn dein Herr ist allgütig, der die Feder gelehrt, gelehrt den Menschen, was er nicht gewusst.“ Der Text des Korans ist in 114 Abschnitte (die Suren) von sehr unterschiedlicher Länge unterteilt. Die Suren sind wiederum in Verse (āyāt) untergliedert. Mit Ausnahme der ersten Sure sind alle Suren der Länge nach geordnet, die zweite Sure ist mit 286 Versen die längste, wohingegen die 114. Sure mit sechs Versen eine der kürzesten ist.

      Alle Suren des Korans haben eine oder mehrere Überschriften, welche meist auf das Kernthema der Sure hindeuten. Zum besseren Verständnis des Textes wird zwischen den Suren auch chronologisch unterschieden, grob werden diese in mekkanische (frühere) und medinische (spätere) aufgeteilt. Die in Medina offenbarten Suren sind oft länger als die in Mekka offenbarten Suren und enthalten meist Anweisungen und gesetzliche Bestimmungen. Hingegen enthalten die in Mekka offenbarten Suren häufig Verse mit mystischer oder unklarer Bedeutung. Hierzu zählen beispielsweise die Buchstaben, die einige Suren einleiten. Nur Allah allein, so der Glaube, kennt die wahre Bedeutung aller Verse. Der Gläubige muss nicht jeden Vers der Offenbarung Allahs verstehen, von ihm wird hauptsächlich Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes verlangt.

      Bemerkenswert ist auch, dass viele Verse des Korans auch viele Geschichten der jüdischen und christlichen Tradition erwähnen. So finden alttestamentarische Figuren wie Adam, Abraham und Moses ebenso Erwähnung im Koran, wie die neutestamentarischen Figuren Maria, Johannes der Täufer und Jesus. Im Koran ist Jesus ebenfalls ein Prophet (z. B. Sure 4:169f.), aber er ist nicht der Sohn Gottes, auch sei er nicht gekreuzigt worden (Sure 4: 157).

      Die Entstehung des Korans als Buch

      Von besonderer Bedeutung für das Verständnis des Korans ist die Entstehung des Korans als Buch, denn beim Tod des Propheten Mohammed im Jahr 632 gab es noch keine komplette schriftliche Sammlung seiner Offenbarungen. Einzelne Begleiter des Propheten kannten Teile oder gar den gesamten Koran auswendig, wenige Teile des Textes waren bereits schriftlich fixiert. In dieser Situation befahl Abu Bakr, der erste Kalif (d. h. der Nachfolger des Propheten in der Führung der islamischen Gemeinde) die erste schriftliche Fixierung des Korans.

      Doch schon bald waren zahlreiche unterschiedliche Sammlungen des Korans unter den Muslimen in Umlauf. Zu diesen abweichenden Überlieferungen und Lesarten des Korans kam es unter anderem deshalb, weil sich mit den schnellen Eroberungen der frühen Moslems auch die Zentren des Islam immer weiter von den Ursprungsorten Mekka und Medina entfernten und nun beispielsweise schon in Basra oder Damaskus lagen.

      Um dem Problem der abweichenden Überlieferungen des Korans zu begegnen, veranlasste der dritte Kalif Uthman die Edition eines einheitlichen Korans. Anschließend wurden Abschriften dieser Edition in alle wichtigen Städte des Reiches gesandt, verbunden mit der Aufforderung, die bis dato in Gebrauch befindlichen Exemplare zu vernichten. Diese Umstellung verlief nicht immer reibungslos: Es gibt Berichte über die Empörung, die diese Maßnahme auslöste: ebenso gab es immer wieder Versuche, abweichende Überlieferungen zu verkünden. Diese Versuche wurden jedoch meist streng bestraft. Insgesamt waren die Abweichungen in der Überlieferung jedoch nie dramatisch, meist handelte es sich um Kleinigkeiten, die den Sinn des Textes im Ganzen nicht veränderten.

      Auch Ali, der vierte Kalif und Schwiegersohn des Propheten Mohammed soll eine eigene Koransammlung angelegt haben, doch scheint sich Ali später mit der von Uthman veranlassten Sammlung abgefunden zu haben, denn auch die Schiiten (die Anhänger Alis im auf Uthmans Tod folgenden Bürgerkrieg) verwendeten und verwenden die Koranedition Uthmans.

      Doch auch dieser Urtext des Korans ließ noch mehrere, meist nur geringfügig abweichende, Lesarten zu, da er nur aus Konsonanten bestand und keine Vokalzeichen enthielt. Heutige arabische Koranausgaben sind jedoch meist vollständig mit Vokalzeichen versehen und lassen nur eine Lesart zu.

      Abschließend ist festzuhalten, dass trotz der genannten Probleme in Überlieferung, Redaktion und Lesung des koranischen Textes, davon ausgegangen werden kann, „dass der Koran in der heute vorliegenden Form weitgehend das authentische Wort des Propheten – nach islamischem Glauben das ewige Wort Gottes – darstellt.“ (Nagel, 1991, S. 33)

      Mohammed und seine Zeit

      Mohammed wurde um 570 christlicher Zeitrechnung in eine Welt hineingeboren, die von Stammesfehden und Vielgötterei geprägt war. Im Alter von sechs Jahren verlor er seine Mutter Amina; der Vater, Abdallah, war vermutlich schon vor der Geburt des Sohnes gestorben. Mohammed wurde von seinem Großvater und nach dessen Tod, von seinem Onkel Abu Talib aufgezogen. Nicht viel mehr ist über die Kindheit und Jugend Mohammeds bekannt, da der Koran und später entstandene Texte sich über diese Zeit ausschweigen. Das ist nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass Mohammed sein Berufungserlebnis erfuhr, als er das 40. Lebensjahr bereits hinter sich gelassen hatte. Abu Talib sorgte gut für seinen Neffen: Handelsreisen in Begleitung des Onkels führten Mohammed vermutlich bis nach Syrien.

      Selbst nicht wohlhabend, trat Mohammed nach dem 20. Lebensjahr in den Dienst der