wird offenbar. Wir sehen, dass sie nie wirklich ihren wahren Ort verlassen haben, dass sie nie etwas anderes waren, als was sie wirklich sind. Wir hören einfach damit auf, sie als entfernt, getrennt und anders anzusehen, und als Ergebnis dessen hören sie auf, so zu erscheinen.
Stellen Sie sich ein Zimmer vor, das mit Menschen gefüllt ist, die miteinander sprechen. In dieser Metapher ist der Raum des Zimmers, also das, was von dem Zimmer umfasst wird, die bewusste, bezeugende PRÄSENZ, die wir ‚ICH‘ nennen. Die Menschen sind Gedanken und Bilder, körperliche Empfindungen und Wahrnehmungen der Welt.
In diesem Zimmer sind alle möglichen Menschen, große, kleine, freundliche, unfreundliche, intelligente, unintelligente, laute, leise und so weiter. Eine komplexe Vielfalt an Charakteren, die sich bewegen, verändern, interagieren, erscheinen, verschwinden. Sie alle tun, was sie tun.
Was kümmert den Raum dieses Zimmers das Verhalten dieser Menschen? Gibt es für den Raum etwas zu gewinnen oder zu verlieren, indem er versucht, irgendwelche dieser Menschen zu verändern? Verändert sich der Raum, wenn einer der Menschen sich verändert?
Der Raum ist unabhängig von den Menschen, auch wenn die Menschen vom Raum abhängig sind. Der Raum ist schon da, bevor die Menschen ankommen, er ist da, während sie dort sind, und er ist da, wenn sie gehen. Er war sogar da, bevor das ganze Gebäude gebaut wurde, und wird da sein, nachdem es abgerissen wurde. Er ist immer da.
Das gilt ebenso für BEWUSSTSEIN. Was immer gerade erfahren wird, findet im BEWUSSTSEIN statt und BEWUSSTSEIN selbst bleibt stets so, wie es immer ist. Unverändert, unmodifiziert, unbeteiligt.
BEWUSSTSEIN ist, was wir sind, und zu sein, wie wir sind, ist die höchste Form der Meditation. Alle anderen Meditationen sind einfach eine Modulation dieser Meditation des Verweilens, wie wir sind.
Anfänglich kann Meditation den Eindruck erwecken, etwas zu sein, was wir tun. Aber später entdecken wir, dass sie einfach das ist, was wir sind. Sie ist der natürliche Zustand aller Wesen.
Sie kann nicht herbeigeführt werden, da sie schon da ist. Sie kann nicht erreicht werden, denn sie ist, was wir immer schon sind. Sie kann nicht verloren gehen, denn sie kann nirgends hin.
Wir erlauben einfach allem, zu sein, wie es ist. Indem wir allem erlauben, zu sein, wie es ist, verweilen wir, zunächst ohne es zu bemerken, in unserer wahren Natur. Tatsächlich haben wir unsere wahre Natur nie wirklich verlassen, aber nun beginnen wir, uns wissentlich dort aufzuhalten.
Irgendwann dämmert es uns dann, dass das ‚ICH‘ nicht in seiner wahren Natur verweilt. Wen gäbe es, der dort in irgendetwas anderem als sich selbst verweilen könnte? Das ‚ICH‘ ist das einfach. Wir sind das einfach und waren es schon immer.
Selbst der Begriff ‚immer‘ ist nicht ganz passend, denn ‚immer‘ impliziert eine unendliche Zeitspanne. Die Idee einer unendlichen Zeitspanne erscheint von Zeit zu Zeit im ‚ICH‘, im BEWUSSTSEIN, aber das ‚ICH‘ erscheint niemals in einer unendlichen Zeitspanne.
Es ist einfach.
‚ICH‘, BEWUSSTSEIN, bin einfach.
Ein Tropfen Milch
Unsere Erfahrung besteht aus dem, um das gewusst wird, und dem, was darum weiß. Die Welt ist Teil dessen, um das gewusst wird, ebenso wie der Körper und der Geist.
Da die Welt Teil dessen ist, um das gewusst wird, kann sie nicht der WISSENDE sein. Sie kann nicht das sein, was weiß. Auch der Körper und der Geist sind Teil dessen, um das gewusst wird, und können daher nicht das sein, was weiß. Die Welt, der Körper und der Geist werden erfahren, können also nicht das sein, was erfährt.
Immer, wenn der Körper, der Geist und die Welt gegenwärtig sind, sind sie Teil dessen, um das gewusst wird. Das, was um den Körper, den Geist und die Welt weiß, ist sowohl während des Erscheinens von Körper, Geist und Welt als auch in deren Abwesenheit gegenwärtig.
Dasjenige, um das gewusst wird, kann nicht der WISSENDE sein und über den WISSENDEN kann nichts objektiv gewusst werden.
Meist sind wir nur dessen gewahr, um das gewusst wird. Wird jedoch die Aufmerksamkeit auf die Gegenwart eines WISSENDEN gelenkt, auf das, was weiß und erfährt – was immer das auch sei –, so wird unmittelbar klar, dass etwas gegenwärtig ist, was sich des Körpers, des Geistes und der Welt bewusst ist.
Wenn wir dies tun, so scheint das, was weiß, plötzlich präsenter zu werden. Es leuchtet.
Tatsächlich wird aber einfach nur aufgedeckt, dass es immer schon präsent war, jedoch durch unseren exklusiven Fokus auf das Gewusste scheinbar verblasste.
Der WISSENDE ist BEWUSSTSEIN. BEWUSSTSEIN ist das, was weiß und erfährt. Es ist dieses BEWUSSTSEIN, auf das wir uns beziehen, wenn wir ‚ICH‘ sagen.
Wenn gesagt wird: „Wir richten unsere Aufmerksamkeit auf das, um das gewusst wird“, so bedeutet dies, dass ‚ICH‘, BEWUSSTSEIN, seine Aufmerksamkeit auf das richtet, um das gewusst wird.
Wenn gesagt wird: „Wir richten unsere Aufmerksamkeit stattdessen auf den WISSENDEN“, so bedeutet dies, dass ‚ICH‘, BEWUSSTSEIN, seine Aufmerksamkeit auf sich selbst richtet.
Natürlich ist BEWUSSTSEIN bereits es selbst. Es braucht die Aufmerksamkeit nicht auf sich zu richten.
Wenn also gesagt wird: „Wir richten unsere Aufmerksamkeit auf den WISSENDEN, auf BEWUSSTSEIN“, so bedeutet dies in der Praxis, dass ‚ICH‘, BEWUSSTSEIN, seine Aufmerksamkeit von dem exklusiven Fokus auf das Gewusste, auf Objekte, zurückzieht.
Indem es dies tut, kehrt BEWUSSTSEIN, zunächst ohne es zu wissen, zu sich selbst zurück, das heißt, es wird seiner selbst gewahr. Es kehrt nicht wirklich zu sich selbst zurück, weil es sich nie verlassen hat. Es ist sich seiner selbst niemals nicht gewahr.
Auch wenn BEWUSSTSEIN exklusiv auf Objekte fokussiert ist, verlässt es sich nie. Es scheint sich nur von Zeit zu Zeit zu vergessen. Es scheint sich zu ignorieren.
Aber sogar, wenn es sich selbst ignoriert, wird um etwas gewusst; und dieses Wissen ist das PURE WISSEN des BEWUSSTSEINS, das um sich selbst weiß. Somit gibt es niemals eine wirkliche Ignoranz.
Daher gibt es keine Antwort auf die Frage nach der Ursache oder dem Grund von Ignoranz. Wie kann es eine Ursache oder einen Grund für etwas geben, was nicht existent ist?
Wir können die Frage nach dem Warum nicht beantworten, denn die Frage selbst erzeugt die Ignoranz, auf die sie sich bezieht. Offensichtlich erzeugt sie sowohl Zeit als auch Ursache und Wirkung und somit das Erscheinen von zwei Dingen, die sich als nicht existent herausstellen, wenn die Natur von Erfahrung klar gesehen wird.
Gleichzeitig weiß BEWUSSTSEIN um sich selbst schon im Wissen um diese Frage. Wie kann scheinbare Ignoranz dann als echte Ignoranz bezeichnet werden? Das ist nicht möglich.
Wenn BEWUSSTSEIN sich selbst sucht, verschmilzt es mit sich selbst. Es wird sich selbst offenbart und mit diesem Offenbaren löst sich die Frage auf. Es ist dieses PURE WISSEN jenseits des Geistes, das die echte Antwort auf alle Fragen zur wahren Natur von Erfahrung ist.
BEWUSSTSEIN gibt vor, etwas anderes zu sein, als es ist, und dann, als dieses scheinbar andere, sucht es nach sich selbst. Natürlich kann es sich selbst nie als Objekt finden, da es schon es selbst ist. So, wie das Auge sich nie selbst sehen kann.
Aber es braucht sich selbst auch nicht zu finden, da es schon es selbst ist. Nur das Vorgeben, nicht es selbst zu sein, sollte aufhören.
Was für jenes scheinbar andere ein Suchprozess ist, das ist für BEWUSSTSEIN einfach der Prozess, zu entdecken, dass es schon immer um sich weiß.
Der Geist besteht aus einer Reihe abstrakter Konzepte und Begriffe, die im BEWUSSTSEIN