mit LA Reid zu sehen, mit Stylisten, ja sogar mit ihrem Spiegelbild in einem Umkleideraum. Aber die beiden nächsten Singles von M!ssundaztood hatten eine noch durchschlagendere Wirkung, begünstigt durch die unvergesslichen Videos.
„Just Like A Pill“, die dritte Auskopplung und eine weitere Komposition des Teams Pink/Dallas Austin, erschien im Juni 2002. Sie erreichte den achten Platz der US-Charts und wurde Pinks erster Nummer-1-Hit in Großbritannien als Solokünstlerin. Das Video, bei dem Francis Lawrence Regie führte (der später den Film I Am Legend mit Will Smith in der Hauptrolle drehte), kann als Abkehr von den ersten Clips gesehen werden. Es wirkte düsterer, die Sängerin war in Schwarz gekleidet, hatte schwarzgefärbte Haare (mit pinken Strähnchen – wie hätte es anders sein können?) und sang den Song als Playback vor einer Horde Partygäste (die Gothic-Fans ähnelten) wie auch einem Elefanten.
Pinks Begegnung mit einem der größten Landtiere während der Aufnahmen sollte einen nachhaltigen Eindruck bei ihr hinterlassen. Zum ersten Mal in ihrem Leben erkannte sie die Notlage von Tieren in Gefangenschaft. „Pink erfuhr etwas über den Missbrauch von gefangenen Tieren, als der Tierführer den Elefanten zum Set brachte“, erläuterte ein Sprecher von PETA (People for the Ethical Treatment of Animals). „Sie bemerkte, dass hier etwas falsch lief und rief uns an, um mehr über das Thema zu erfahren.“ Direkt nach dem Shooting des „Just Like A Pill“-Videos engagierte sie sich als Aktivistin für PETA.
„Family Portrait“, komponiert von Pink und Scott Storch, war die letzte Single, die von M!ssundaztood im Dezember 2002 in den USA und im Januar 2003 in Europa veröffentlicht wurde. Der Song erreichte seine höchste Notierung mit Platz 20 in den Staaten und 11 in Großbritannien. Das Video, ein eindringlicher und düsterer Clip, zeigt Pink und ein identisch gekleidetes junges Mädchen in Unterhemd und Trainingshose. Letztere spielt die Rolle der jungen Musikerin, die durch die Trennung ihrer Eltern seelische Qualen erleidet. Der Anblick des jungen Mädchens, das die Lippen synchron zu Pinks Gesang bewegt, ist herzzerreißend. Das trifft besonders auf die Szenen zu, in denen sie darum bettelt, dass sie keine zwei Adressen haben möchte und nicht die Ferien mal hier, mal dort verbringen muss.
Für Pink bedeutete der Clip eine weitere Stufe auf dem Weg der Selbstheilung – bezogen auf ihre eigene Person, aber darüber hinaus auch für ihre Fans.
„Musik hat die Wirkung einer Art Gruppentherapie“, enthüllte sie dem Look-Magazin 2008. „Ich konnte mich erst gar nicht zu meinen persönlichen Problemen äußern, bekam dann aber Briefe von Mädchen, die schrieben: ‚Wegen dieses Songs reden meine Mutter und ich wieder miteinander.‘ So schwor ich, mir meine Ehrlichkeit zu bewahren, koste es, was es wolle.“ Pink war überwältigt, dass sie so viele Journalisten auf Grund des „Family Portrait“-Videos und -Songs zu ihrer Familiengeschichte befragten, einfach mehr wissen wollten. Einmal brach sie bei einem Interview in Tränen aus und musste das Studio überstürzt verlassen. Der Rückzug war eindeutig ein Fehler, denn ihr wurde der Wert ihrer Ehrlichkeit und Authentizität bewusst, als noch mehr Post, ja eine wahre Flut von Briefen sie daraufhin erreichte.
„Ich schrie: ‚Verdammt, ich will das alles nicht mehr.‘ Aber dann erreichten mich die ganzen Briefe und mir wurde die Bedeutung meines Verhaltens klar. Es ist eine ernste Angelegenheit, denn ein Satz wie: ‚Du hast mir dabei geholfen, mich von meinem Freund zu lösen, der mich missbraucht hat‘, bewegt mich zutiefst. Ich erhalte buchstäblich jeden Tag solche Briefe. Einer übertrifft den nächsten, ist noch tragischer und trauriger. Das sind also die Menschen, die dadurch, dass ich so viel von mir preisgebe, einen eigenen Nutzen daraus ziehen können. Da muss ich verflucht noch mal mein beschissenes Ego zurückstellen.“
Pink und die Bally Total Health Clubs starten einen USA-weiten Tanzunterricht, basierend auf dem Stil der Sängerin. (BOB RHIA JR/GETTY IMAGES)
Pink bei den Videoaufnahmen zu „Get The Party Started“ im Oktober 2001. (ARNOLD TURNER/WIREIMAGE)
Pink und ihre Mutter Judy Moore im Beacon Theatre, New York City, Mai 2002. (KEVIN MAZUR/WIREIMAGE)
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