Neil Strauss

The Long Hard Road Out Of Hell


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zum Bodybuilding begleiten wollte. Ich lehnte dankend ab. Der Gedanke, mit dem gleichen Typen schwitzend Gewichte zu heben, der mich gerade noch zusammengeschlagen hatte, ganz zu schweigen von der Aussicht, mit ihm hinterher duschen zu müssen, erschien mir an diesem Nachmittag wenig verlockend.

      Das nächste Mal landete ich wegen Jennifer in der Notaufnahme. Nach zwei Wochen im Krankenhaus war ich gerade wieder zurück in der Schule und streunte durch die Flure, allein und gedemütigt. Niemand wollte einen lang­haarigen Typen, der aussah wie ein Eichhörnchen und dessen rotgefleck­ter, mit Ausschlag übersäter Hals aus einem Judas-Priest-Jersey hervorlugte, zum Freund haben. Und auch meine auffallend langen Ohrläppchen, die mir wie ein deplatzierter Hodensack am Haarschopf herunterhingen, waren wenig geeignet, meine Attraktivität zu steigern. Eines Morgens jedoch, als ich gerade aus dem Unterrichtsraum kam, wurde ich von John Crowell aufgehalten. Es stellte sich heraus, dass wir eines gemeinsam hatten: unseren Hass auf Jennifer. Wir verbündeten uns gegen sie und begannen darüber nach­zu­denken, wie man sie am besten quälen könnte.

      Eines Nachts holte ich John und meinen Cousin Chad mit meinem babyblauen Ford Galaxie 500 ab und fuhr mit ihnen zu einem 24-Stunden-Lebensmittelgeschäft, in dem wir zwanzig Rollen Klopapier klauten. Wir warfen sie auf den Rücksitz meines Autos und rasten zu dem Haus, in dem Jennifer wohnte. Dort angekommen, schlichen wir auf dem Hof herum und hängten jede Stelle, die wir nur finden konnten, mit dem Klo­papier voll. Ich ging an ihr Fenster, um irgendeine Schweinerei draufzumalen. Aber als ich gerade damit beschäftigt war, mir etwas Passendes auszudenken, machte jemand das Licht an. Ich rannte weg und lief geradewegs auf eine riesige Eiche zu, als Chad von einem der Zweige heruntersprang. Er fiel direkt auf mich drauf, so dass ich am Boden zusammenbrach. Chad und John mussten mich mit einer ausgerenkten Schulter, einem blutüberströmten Kinn und einem schmerzenden Kiefer wegziehen, der nun, wie man mir in der Notaufnahme mitteilte, noch schlimmer geworden war als bisher schon.

      Als ich zurück in der Schule war, hatte ich mehr als nur einen dringenden Grund, warum ich unbedingt mit einem Mädchen schlafen wollte: um Jennifer eins auszuwischen; um auf dem gleichen Stand wie John zu sein, der neben vielen anderen Mädchen auch Jennifer gebumst hatte; und damit endlich alle aufhörten, sich darüber lustig zu machen, dass ich noch Jungfrau war. Um Mädchen kennen zu lernen, schloss ich mich sogar der Schulband an und begann, Macho-Instrumente wie Bass und Snare-Drum zu erlernen. Aber am Ende blieb ich an genau dem Instrument hängen, das man nicht spielen sollte, wenn man Selbstzweifel mit sich herumschleppt: dem Triangel.

      Schließlich, wir befanden uns bereits am Ende der zehnten Klasse, fiel John eine todsichere Kandidatin ein, die er auf jeden Fall mit mir ins Bett bekommen würde: Tina Potts. Sie glich noch mehr einem Fisch als Jennifer, sie hatte noch wulstigere Lippen und einen noch markanteren Überbiss. Da sie zu den finanziell schlechter gestellten Kindern auf der Schule gehörte, hatte sie eine nachlässige, in sich eingesunkene Haltung, die ihre Unsicherheit und ihr inneres Elend so deutlich verriet, dass man auf den Gedanken kommen konnte, sie sei als Kind misshandelt worden. Was für sie sprach, das waren ihre großen Titten, ein dicker Pferdearsch, der sich unter ihren Jeans abzeichnete, sowie die Tatsache, dass sie, wenn man John glauben wollte, fickte – also gerade gut genug für mich war. Ich fing an, mich mit ihr zu unterhalten. Aber da ich wie wahnsinnig um meinen sozialen Status besorgt war, sprach ich nur nach der Schule mit ihr, wenn niemand mehr in der Nähe war.

      Nach wenigen Wochen brachte ich den Mut auf, sie zu fragen, ob sie sich mit mir im Park treffen wollte. Um mich auf das Date angemessen vorzubereiten, gingen Chad und ich ins Haus meiner Großeltern, stahlen eins der vergammelten Kondome aus dem Keller, schnappten uns eine halbe Flasche Jim Beam aus dem Geschirrschrank meiner Großmutter und kippten den Inhalt in meine Kiss-Thermosflasche. Mir war klar, dass es nicht darum ging, Tina betrunken zu machen – sondern mich. Als wir an Tinas Elternhaus ankamen, das gut eine halbe Stunde vom Anwesen meiner Großeltern entfernt lag, war die Thermosflasche leer, und ich konnte kaum noch gerade stehen. Chad ging nach Hause, und ich klingelte an der Tür.

      Wir gingen gemeinsam in den Park und setzten uns auf den Abhang eines Hügels. Wir kamen sofort zur Sache, und innerhalb weniger Minuten hatte ich meine Hand unter ihrem Schlüpfer. Als erstes fiel mir ihre starke Schambehaarung auf. Vielleicht hatte sie keine Mutter, die ihr beibrachte, dass man sich am Bikinisaum rasiert. Kaum hatte ich angefangen, sie zu betatschen und an ihren Titten herumzudrücken, merkte ich auch schon, dass ich vor lauter Aufregung darüber, es zum ersten Mal mit einem Mädchen zu treiben, fast schon gekommen war, obwohl ich meine Hose noch anhatte. Um nicht völlig auf die Verliererstraße zu geraten, schlug ich vor, dass wir erst einmal einen Spaziergang machen.

      Wir schlenderten den Hügel hinunter und näherten uns dem Innenfeld eines Baseballplatzes, der zum Teil von Bäumen geschützt war. Sinnigerweise bugsierte ich sie direkt hinter der Homebase zu Boden, ohne mir die Bedeutung dieses Ortes klarzumachen. Ich nestelte mühsam an ihrem Schlüpfer herum, streifte ihn ihr über den Arsch, dann zog ich meine Unterhose bis zu den Knien herunter und riss hastig die verkrusteten Kondome meines Großvaters aus der Verpackung, als ginge es darum, einen Geschwindigkeitswettbewerb zu gewinnen. Ich begab mich in die vorschriftsmäßige Position zwischen ihren Beinen und begann in sie hinein zu gleiten. Schon das prickelnde Gefühl, in sie einzudringen, reichte aus, um mich zum Höhepunkt kommen zu lassen, und ohne überhaupt richtig drin gewesen zu sein, war die Sache schon vorbei. Ich war im wahrsten Sinne des Wortes ein Schnellspritzer.

      Um mir noch das letzte bisschen Stolz zu erhalten, versuchte ich zu überspielen, dass ich vorzeitig ejakuliert hatte.

      »Tina«, piepste ich, »Vielleicht sollten wir es nicht tun … Es ist so früh.«

      Sie protestierte nicht. Sie stand einfach auf und zog sich wortlos wieder den Slip an. Auf dem Weg nach Hause roch ich die ganze Zeit an meiner Hand, die vollkommen vom Aroma einer echten High-School-Pussy getränkt war. Aus ihrer Sicht hatten wir nicht einmal Sex gehabt. Aber für mich und meine Freunde stand fest, dass ich kein verzweifelter Junge mehr war – ­sondern ein verzweifelter Mann.

      Danach habe ich kaum mehr ein Wort mit Tina gesprochen. Aber sehr bald bekam ich es mit gleicher Münze heimgezahlt, und zwar von Mary Beth Kroger, dem reichsten und beliebtesten Mädchen auf der ganzen Schule. Nachdem ich ihr drei Jahre lang wollüstig hinterher geschaut hatte, nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und fragte sie, ob sie mich auf eine Party begleiten wollte. Damals befanden wir uns bereits in der Abschlussklasse, und zu meiner Verblüffung gab sie mir keinen Korb. Irgendwann landeten wir bei mir zu Hause und tranken Bier, während ich gehemmt neben ihr saß. Ich war viel zu ängstlich, um auch nur eine Bewegung zu machen, denn ich hielt sie für völlig prüde. Mein idealistisches Bild von ihr brach schnell in sich zusammen, als sie sich plötzlich die Klamotten vom Leib riss, auf mich lossprang und mich wie ein wildes Tier fickte, das breitbeinig auf einem Hochgeschwindigkeits-Heimtrainer hockte, ohne auch nur einen Gedanken an Kondome zu verschwenden. Als wir uns am nächsten Tag in der Schule begegneten, setzte Mary Beth wieder ihre zimperliche Fassade auf und ignorierte mich, so wie sie es immer getan hatte. Als Souvenir hatte sie immerhin jede Menge Kratzspuren auf meinem Rücken hinterlassen, die ich stolz meinen Freunden zeigte. Das brachte ihr – eine Hommage an Freddy Krueger, den Star aus A Nightmare On Elm Street – den Namen Mary Beth Krueger ein.

      Damals war Tina, mein erster Fick, bereits im siebten Monat schwanger. Der Vater war zu allem Überfluss auch noch genau der Typ, der mich mit ihr verkuppelt hatte: John Crowell. Danach habe ich nicht mehr viel von ihm gesehen. Er war wohl vollauf damit beschäftigt, die Konsequenzen seines Fehlers zu tragen, dass er kein Kondom benutzt hatte. Manchmal frage ich mich, was wohl aus ihnen geworden ist. Wahrscheinlich haben sie geheiratet, sich irgendwo niedergelassen und kaputte, großtittige White-Trash-Gören aufgezogen.

      * * *

      Die Bestrafung des Wurms

      Nachdem Tina die Schleusen erst einmal geöffnet hatte, geriet ich völlig außer Rand und Band. Nicht etwa, weil ich wild herumvögelte, sondern weil ich wie wild nach jemandem suchte, der mit mir vögeln wollte. Da ich ständig einen Korb bekam, musste ich wieder bei mir selbst Hand anlegen, bis ich end­lich eine blonde Cheerleaderin namens Louise kennen lernte. Ich war gerade bei einem High-School-Footballmatch in Louisville, einer ländlichen Gemeinde außerhalb von Canton, und ließ mich mit Colt 45 voll laufen.