zweitens, der Kaiserin zu gefallen;
drittens, dem russischen Volk zu gefallen.
Doch spätestens als Peter ihr kumpanenhaft seine Verliebtheit in eine vom Hof verwiesene Hofdame gestand und ihr zugleich klarmachte, dass er sie nur heirate, weil seine Tante es wünsche, wurde ihr klar, dass sie keinerlei Zuneigung erwarten konnte und er sie nur aus Pflicht seiner Tante gegenüber, der allmächtigen Zarin, zur Frau nehmen würde. Dagegen fügte Sophie sich nicht aus einem Pflichtgefühl heraus den Forderungen der Zarin, sondern aus reinem Kalkül. Sie wusste, dass der Weg zum Thron nicht über Peter sondern über die Zarin ging. „In Wahrheit lag mir an der russischen Krone mehr als an seiner Person“16, gestand sie in ihren Memoiren. Darum erkannte sie in der tiefen Gläubigkeit Elisabeths auch deren innige Verbundenheit mit dem russischen Volk. So ließ sie sich bereitwillig von dem Archimandriten Simon Teodorskij im orthodoxen Glauben unterrichten. Auch nahm sie Unterricht in Russisch, was so manch’ anderen sicher schon alleine wegen der kyrillischen Schrift abgeschreckt hätte. Doch sprachbegabt wie sie war, lernte sie leicht. Der rasche Lernfortschritt war jedoch an Höchstleistungen gebunden: Sie blieb nachts lange wach und saß oft stundenlang in dem zugigen Zimmer über ihren Büchern. Selbst den strengen Fastenregeln der Zarin während der Fastenzeit unterwarf sie sich bereitwillig: Pilze und eingelegte Gurken standen in der ersten und letzten der vier Fastenwochen auf dem kargen Speiseplan17 Während Peter sich heimlich Fleisch bringen ließ, hielt Sophie sich streng an die Regeln. Mit all dem eroberte sie das Herz der Zarin.
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