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„Ich verstehe nicht, wieso Rinescu nicht einfach damals das Land verlassen hat”, meinte Rudi, als wir einige Tage später in Berlin im Büro von Kriminaldirektor Hoch saßen und mit ihm den vorläufigen Abschlussbericht zu dem Fall durchgesprochen hatten. „Ich meine, er hätte doch gute Chancen gehabt, niemals entdeckt zu werden. Irgendwo in der Karibik seinen Lebensabend genießen - das wär’s gewesen.”
„Das wäre der Traum eines Trittbrettfahrers namens Hartmut Kreutzer gewesen”, korrigierte ich ihn. „Aber ich glaube, die Träume von Dorian Rinescu sahen anders aus.”
„Ich verstehe ihn jedenfalls nicht.”
„Es ging ihm nicht nur darum, ein Vermögen anzuhäufen”, sagte jetzt Kriminaldirektor Hoch. „Bei manchen Kriminellen ist die Hoffnung auf ein besseres Leben die Antriebsfeder, das Gesetz zu brechen. Aber es gibt auch eine Gruppe, bei das zweitrangig ist. Ich glaube Rinescu gehörte dazu.”
„Worum ging es ihm dann? Um Macht?”, fragte Rudi.
„Er hatte eine Organisation geschaffen, die lange Zeit nahezu perfekt funktionierte. Er war derjenige, der die Fäden zog. Ich glaube, das war es, was ihn reizte.” Kriminaldirektor Hoch lehnte sich etwas zurück. „Nur so ist erklärlich, dass er alles daran setzte, seine Organisation wieder aufzubauen. In wie weit er das geschafft hat, darüber werden uns Herr Sörgelmeier und seine Hannoveraner Kollegen sicher in nächster Zeit berichten.”
Inzwischen waren auch Michael Kagolowski und Jörn Gottlieb tot aufgefunden worden. Die systematische Suche auf Müllkippen der Umgebung ihres letzten Wohnortes hatte Erfolg gehabt.
Ein Erfolg, der niemanden von uns richtig froh machte. Dass Ermittler des BKA ihr Leben riskieren und manchmal in Ausübung ihrer Pflicht auch verlieren, ist eine Tatsache. Jeder von uns muss mit dieser Möglichkeit rechnen. Aber in diesem Fall waren gleich sieben Ermittler aus unseren Reihen Opfer eines verbrecherischen Geistes geworden. Und dass diese sieben Kollegen selbst vor langer Zeit einmal die rote Linie der Gesetzlichkeit überschritten hatten, machte mich ebenfalls nachdenklich.
Zurück blieben die Angehörigen.
Sie blieben mit einer schrecklichen Wahrheit zurück, die keinem von ihnen ein Trost sein konnte.
ENDE
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10 Ferien Thriller: Krimi-Lesefutter für lange Nächte
von Alfred Bekker, A.F.Morland, Horst Friedrichs
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Dieses Buch enthält folgende Krimis:
Alfred Bekker: Der Legionär
Alfred Bekker: Die Apartment-Killer
Alfred Bekker: Der Killer von Manhattan
Alfred Bekker: Im Visier der Killerin
A.F.Morland: Trevellian und das Revolver-Girl
A.F.Morland: Der tizianrote Tod
A.F.Morland: Die Nacht, in der Loretta starb
Horst Friedrichs: Schlimmer als Al Capone
A.F.Morland: Ein Goldfisch im Netz
A.F.Morland: Trevellian jagte seinen Schutzengel
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Krimis der Sonderklasse - hart, actionreich und überraschend in der Auflösung. Ermittler auf den Spuren skrupelloser Verbrecher. Spannende Romane in einem Buch: Ideal als Urlaubslektüre.
Mal provinziell, mal urban. Und immer anders, als man zuerst denkt.
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Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden und Janet Farell.