Gisela Sachs

Im Weihnachtswunderland


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Verwandten haben Festtagstrachten angelegt, und nach der feierlichen Geburtstagszeremonie in der freien Waldkirche unter den Tannenbäumen soll gegessen, getrunken, gesungen, getanzt und gelacht werden. Es soll das größte und schönste Fest werden, das jemals stattfand im Gespensterwald. Und es sollte allen Geladenen bis ans Ende des Lebens in märchenhafter Erinnerung bleiben.

      Rund um den Engelstimmensee funkelte und glitzerte es, so weit die Augen schauen konnten. Die Schwäne zogen Bahnen. Sie trugen Kränze aus weißen Lilien um den Hals, die Fische hüpften freudig in die Luft, schlugen Purzelbäume und verschwanden wieder im See. Man konnte das freudige Lachen der Tiere meilenweit hören. Die dicke Unke hatte sich zu Ehren von Minkie und Pinkie in ihr Hochzeitskleid gequetscht. Sie trug einen Strauß mit weißen und roten Rosen in den Händen, stöhnte laut: »Aua, jetzt hab ich mich gestochen.«

      Und auf der Bank neben dem wohlriechenden Holunderbusch, genau da, wo Minka und Jakob einst saßen, saßen vier Engelchen in langen schneeweißen Kleidern, weißen Strümpfchen und weißen Lackschühchen, Margeritenblütenkränzen in den goldenen Haaren. Sie spielten mit leuchtenden Augen auf der Harfe. Dazu sangen sie mit glockenreiner Stimme ‚Großer Gott wir loben Dich.’

      Oma Lea hatte das ganze Jahr über schon für diese ganz besondere Feier gebacken, in jeder freien Minute. Es gab Lebkuchen und Butterkekse, wie immer. Aber auch spanische Kartoffel-Mandel-Kekse, türkischen Honig, russische Schnitten, Chocolate-Chips-Cookies, gefüllte Haselnuss-Orange-Plätzchen, griechische Buttermandelkekse, polnische Ausstechernikoläuse mit Schokoladenüberzug, teilweise mit Erdbeermarmelade aus dem eigenen Garten gefüllt, Nigeranische Kokosplätzchen und viele andere Weihnachtsplätzchensorten. Die Zugvögel hatten Oma Lea Rezepte aus der ganzen Welt mitgebracht. Und für die Tiere des Gespensterwaldes gab es wie jedes Jahr am Heiligen Abend, die beliebten ‚Woodys Weihnachtsknochen’. Und so ging es Jahr um Jahr weiter. Die Traditionen wurden aufrecht erhalten. Und dass, das immer so bleibt, gibt es hier das Originalrezept. Viel Spaß beim Nachbacken.

       Rezept Woodys Weihnachtsknochen (ergibt fünf Tierportionen)

      200 Gramm dunkles Mehl, vorzugsweise Dinkelmehl.

      200 Gramm Karotten 15 Gramm frischen Ingwer

      Wasser nach Bedarf

      Zubereitung

      1. Schritt

      Karotten abkochen, mit Ingwer und Wasser im Mixer fein pürieren. Mit dem Mehl und dem Öl mischen und so viel Wasser zugeben, dass ein formbarer Teig entsteht. Dabei ist zu murmeln.

      »Krummel, krummel, Kleister, wir sind gute Geister.« Drei Mal hintereinander.

      2. Schritt

      Knochen formen und auf ein Backpapier legen. Bei 150 C Umluft 2-3 Stunden backen, bis die Knochen hart geworden sind. Dann drei bis vier Stunden auskühlen lassen. Das ist sehr wichtig, sonst bekommen die Tiere Bauchschmerzen.

      Und jetzt will ich euch noch rasch erzählen, was aus Minkie und Pinkie geworden ist.

      Minkie wurde Frauenärztin, Pinkie Arzt für innere Medizin. Das Geschwisterpaar betreibt gemeinsam eine Praxis im Gespensterwald, direkt unter der großen Eiche. Sie haben sehr viel Freude daran, Artgenossen helfen zu können. Am meisten erfreut es sie aber, wenn sie einem Gespensterbaby auf die Welt helfen dürfen. Oft schauen aber auch Rehe und Hirsche in der Praxis von Minkie und Pinkie vorbei, zum Beispiel, wenn sie Bauchkrämpfe vom Überfressen bekommen haben oder ihnen das Fell juckt. Auch Schmetterlinge flattern des Öfteren in die Waldpraxis, wenn sie wieder einmal an einem Ästchen ihre Flügelchen verletzt haben, oder einfach auch nur, weil sie hungrig oder durstig sind. Und allen wird gern geholfen.

      Die Eltern Jakob und Minka haben die Büroarbeit in der Praxis, die Putzund Aufräumarbeiten sowie das Verteilen der Heilkräuter mit dem Leiterwagen übernommen. Die Großmutter Lea versorgt nach wie vor und immer noch mit großer Begeisterung die Familie: mit gesundem Essen, frischer Wäsche und immer guter Laune. Nur Opa Aram pflegt den Müßiggang. Am liebsten sitzt er in seinem alten Wellnessstuhl unter dem Fenster im Kaminzimmer, trinkt mit Waldhonig gesüßten Lindenblütentee, knabbert an Halbmondkeksen und schaut den fliegenden Wolkenfetzen hinterher. Und wenn er gerade nicht mit Wolkengucken und Halbmondkeksen knabbern beschäftigt ist, und so Gott will, erzählt er noch viele Tausend Jahre lang Geschichten aus seiner Jugendzeit.

      Und hier verrate ich euch das Rezept für Opa Arams geliebte Halbmondkekse. Backt es nach, Ihr lieben Kinder, mit Euren Müttern und Großmüttern. Mit den Papas und Omas vielleicht. Dazu nehmt ihr:

      500 Gramm Mehl

      1 Teelöffel Backpulver

      250 Gramm Staubzucker

      1 Messerspitze Meersalz

      1 Messerspitze gemahlener Zimt

      1 Teelöffel gemahlener Kardamon 1 Messerspitze Muskatnuss

      1 Messerspitze gemahlene Nelken 2 Eier

      250 Gramm Butter

      200 Gramm gemahlene Haselnüsse 200 Gramm Zartbitterschokolade

      Zubereitung:

      1. Schritt

      Das Mehl mit dem Backpulver in eine Rührschüssel geben, gesiebten Staubzucker, Salz, Zimt, Kardamon, Muskatnuss, Nelken und Eier dazugeben. Die Butter in Stücke schneiden und mit den Haselnüssen hinzufügen. Dann die Zutaten 22 Minuten lang durchkneten und zu einer Kugel formen. Dabei muss geflüstert werden: Zauberkugel, Zaubernuss, Zimt und Zuckerguss, das Gebäck gelingen muss. Fünf Mal hintereinander! Danach muss der Teig 33 Minuten lang kaltgestellt werden.

      2. Schritt

      Nach 33 Minuten den Teig 4,4 Millimeter dick ausrollen und Halbmonde ausstechen. Nicht vergessen, die Backfläche vorher mit Mehl einzustäuben, sonst bleiben die Kekse an der Arbeitsfläche. Monde im vorgeheizten Backofen 9,9 Minuten lang bei 177 Grad backen, dann 11,11 Minuten abkühlen lassen.

      3. Schritt

      Nach 11,11 Minuten werden die Enden der Halbmonde in die erhitzte Schokolade eingetaucht. Und wiederum müssen die Kekse abkühlen, 2,22 Minuten lang.

      4. Schritt

      Nach 2,22 Minuten sind die Halbmondkekse verzehrfertig. Ihr dürft sie jetzt in die Keksdose legen. Aber erst am ersten Advent essen, zum Nachmittagskaffee. Das ist alte Gespenstertradition. Und für den, der sich nicht daran hält, wird es kein gutes neues Jahr werden.

      Plätzchen werden gebacken, Türchen geöffnet Kerzen angezündet

      Wunschzettel geschrieben

      Schneeflocken fallen, samt und weich.

      Ein Zauber liegt in der Luft.

      Vollmond und Sterne spiegeln sich im Teich.

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