Barbara Riess

Lieblingsplätze Markgräflerland


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Kulturschmiede Zum Salmen

      Der Lachs, auf Alemannisch Salm, war einst entlang des Rheins der Fisch des armen Mannes, quasi der Hering des Markgräflerlands. Kein Wunder also, dass nach ihm so manches Wirtshaus benannt ist. Während die meisten Fischerkähne längst verrottet sind, erinnert das Wirtshausschild Zum Salmen noch heute an den Berufszweig, der hier einst eine so tragende Rolle gespielt hat. Ein besonderer Salmen ist der in Hartheim, denn das ehemalige Gasthaus ist eine Kulturschmiede. Lesungen, Konzerte, Kabarett, Comedy, Theater bilden den Veranstaltungsmix, der Besucher aus der gesamten Region in den ehemaligen Fischerort zieht.

      1767 wurde der Salmen als Zunftlokal der Rheinfischer erstmals erwähnt. Anfang des 20. Jahrhunderts verwandelte er sich in einen Gemischtwarenladen und Supermarkt. Raum für Festivitäten aller Art bot ein Theatersaal im ersten Stock. Irgendwann Anfang der 1970er-Jahre muss es Dietrich Schwanitz, der damals in Freiburg studierte, nach Hartheim verschlagen haben. Offenbar war der spätere Anglistikprofessor, Shakespeare-Experte und Skandalautor (Der Campus) vom Salmen so angetan, dass er ihn 2001 kaufte, um hier eine Theaterwerkstatt einzurichten.

      Das ambitionierte Vorhaben konnte er zwar vor seinem Tod nicht mehr realisieren, was ihm jedoch gelang, war, nahezu das gesamte Shakespeare-Figurenpersonal in den Salmen zu holen. Im Stil einer Trompe-l’Œil-Malerei ließ er von der Künstlerin Andrea Berthel die Bühnenwand des Theatersaals bemalen. Vorbild war das Gemälde Das Gastmahl im Hause des Levi von Paolo Veronese. An der Tafel nahmen neben Shakespeare die Promis des Meisters Platz, darunter Othello, Desdemona, Romeo, Julia, Lady Macbeth und Hamlet. Und auch Dietrich Schwanitz hat sich unter die Festgesellschaft gemischt.

      Der Salmen gehört heute der Gemeinde Hartheim. Für die Veranstaltungen ist ein Förderverein zuständig. Das aktuelle Programm wird regelmäßig auf der Homepage des Gasthauses veröffentlicht.

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      Kulturschmiede Zum Salmen, Historisches Gasthaus

      und Schwanitz-Haus

      Rheinstraße 20

      79258 Hartheim

      07633 9199960

       www.salmen-hartheim.de

      Bad Krozingen: Markgräfler Spargel

      Bekanntlich macht der April ja, was er will. Im Markgräflerland bietet er oft schon einen Vorgeschmack auf den Sommer. Das wiede­rum freut die Spargel- und Erdbeerbauern. In guten Jahren sprießt das Edelgemüse bereits, wenn oben auf den Schwarzwaldbergen noch die letzten Schneeinseln leuchten. Die Hochsaison ist von Mai bis Mitte Juni. Gleichzeitig werden die Erdbeeren reif und das große Schlemmen kann beginnen. Die Speisekarten in den Restaurants übertreffen sich mit Spargelkreationen und Erdbeerdesserts. Und am Straßenrand wachsen Verkaufsstände wie Pilze aus dem Boden, an denen Spargel und Erdbeeren direkt vom Feld verkauft werden. Frischer geht’s nicht. Wer sich selbst als Spitzenkoch versuchen will, kann hier beherzt zugreifen. Zumal es den passenden Wein gleich mit zu kaufen gibt. Einer der großen Anbieter ist der Spargel- und Erdbeerhof Fritz Waßmer aus Bad Krozingen, der auch ein renommiertes Weingut betreibt. Als idealen Begleiter für das Edelgemüse findet man hier Weißen Burgunder, Müller-Thurgau oder Gutedel, den Klassiker der Region.

      Eine Art badisches Nationalgericht ist frischer Spargel mit Kratzede, einem in Stücke gerissenen Pfannkuchen. Dazu gibt es wahlweise Schinken, und wer Kalorien nicht scheut, kann sich noch einen Klacks selbst gerührte Mayonnaise dazu gönnen. Puristen verzehren das Edelgemüse am liebsten mit neuen Kartoffeln und etwas gebräunter Butter.

      Dass sich das Markgräflerland als idealer Spargel-Standort qualifizieren konnte, hat mehrere Gründe. Ein Vorteil ist der sandige Boden, der den zarten Spargelstangen den Weg ans Tageslicht erleichtert. Außerdem sorgen viele Sonnenstunden dafür, dass die Erde im Frühjahr gut vorgewärmt ist. Um die Saison möglichst bald zu beginnen, wird inzwischen meist mit Plastikfolien nachgeholfen.

      Das Rezept für Kratzede (Betonung auf der ersten Silbe!) und jede Menge Tipps rund um den Spargel finden Sie auf www.markgraefler-land.com unter dem Stichpunkt »Wein & Kulinarik«.

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      Ein Markgräfler Paar: Spargel und Gutedel

      Hofgut und Weingut Fritz Waßmer

      Lazariterstraße 2

      79189 Bad Krozingen

      07633 3965

       www.wassmer-spargel-erdbeeren.de

      Bad Krozingen: Römerradweg

      Lange fühlten sich die Römer auf der rechten Rheinseite in der Provinz Obergermanien ziemlich wohl. Das milde Klima und der fruchtbare Boden mussten den Vergleich mit der Heimat nicht scheuen. Sie gründeten Siedlungen, bauten Straßen und betrieben Handel. Und sie machten die Germanen mit den Finessen römischer Lebensart bekannt. Die Römerzeit im Südwesten dauerte rund 300 Jahre, dann wurde es ungemütlich. Die Alemannen eroberten ein Gebiet nach dem anderen und die Römer zogen sich auf die sicherere Rheinseite gen Gallien zurück. Von ihren Bauwerken sind heute noch reichlich Spuren zu bestaunen. Seit 2016 lässt sich das Markgräflerland auf dem Römerradweg erkunden. Die Tour eignet sich nicht nur für sportive Altphilologen, sondern für jeden Geschichtsinteressierten.

      Als Startpunkt bietet sich der Römerkeller auf dem Sinnighofer Buck hinter dem Kurgebiet von Bad Krozingen an. Er gehörte zu einem der römischen Landgüter, die meist an erhabenen Orten der Region standen, und diente der Aufbewahrung von Wein und Lebensmitteln. 1981 wurde das Kellergewölbe von Archäologen ausgegraben und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Von hier geht es weiter zur nächsten Attraktion nach Heitersheim.

      Der Radweg ist an einem gelben Schild zu erkennen, das einen Radler mit Römer-Helm zeigt. Er wurde von mehreren Gemeinden gemeinsam angelegt und führt bis Rheinfelden. Die Etappen können nach Lust und Laune sowie Kondition gewählt werden. Zur Orientierung dient eine handliche Broschüre, in der die einzelnen Stationen beschrieben und in einer Karte markiert sind. Zu entdecken gibt es Mauerreste von Gutshöfen, Villen, Badeanlagen und Brücken, Spuren von Eisenerzbergbau und eine Fülle von Alltagsgegenständen. Wer das Puzzle zusammensetzt, erhält einen Eindruck vom Leben der Römer im Markgräflerland.

      Infos zur Strecke, zum Höhenprofil und Kartenmaterial finden Sie unter www.oberrhein-roemerradweg.de. Die Broschüre ist erhältlich bei allen Tourist-Infos entlang der Strecke, so auch in Bad Krozingen.

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      Römerradweg

      Ein guter Einstieg ist der

      Römerkeller hinter dem Gelände des Park-Klinikums

      Herbert-Hellmann-Allee 46

      79189 Bad Krozingen

      Tourist-Information

      Bad Krozingen

      Herbert-Hellmann-Allee 12

      79189 Bad Krozingen

      07633 4008163