Friedhelm Henke

SIS®-Planungshilfe


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… zeigt Zustimmung oder Ablehnung mittels nonverbalen Aufforderungen (Berührungen oder Geleiten an den Esstisch).

      Probleme

      • … versteht Aufforderungen und Bitten in nicht alltäglichen Situationen ohne nähere Erklärung, ohne deutliche Ansprache und/oder Wiederholungen sowie ohne Zeichen-/ Gebärdensprache oder ohne Schrift nicht.

      • … kann Anleitungen und Aufforderungen kaum oder nicht verstehen.

      1.12 Beteiligen an Gesprächen

      Die Fähigkeit, in einem Gespräch Gesprächsinhalte aufzunehmen, sinngerecht zu antworten und zur Weiterführung des Gesprächs Inhalte einzubringen.

      Ressourcen

      • … kommt in Einzel- und Gruppengesprächen gut zurecht.

      • … zeigt Eigeninitiative und Interesse und beteiligt sich an Gesprächen.

      Probleme

      • … ist in Gesprächen mit Gruppen überfordert, verliert dann den Faden, hat dann regelmäßig Wortfindungsstörungen.

      • … ist auf deutliche Ansprache und auf Wiederholungen von Worten und Sätzen angewiesen.

      • … kann auch einem Einzelgespräch nicht folgen und/oder sich daran nur mit einzelnen Worten beteiligen.

      • … zeigt wenig Eigeninitiative; reagiert auf Ansprache mit wenigen Worten; weicht in der Regel vom Gesprächsinhalt ab, führt mehr ein Selbstgespräch; ist durch Umgebungseinflüsse rasch ablenkbar.

      • … kann (auch nonverbal) kein oder kaum ein Gespräch mit einer Person führen, das über eine einfache Mitteilung hinausgeht.

      1.13 Kriterien aus dem Expertenstandard Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz

      • Schrittweise kriteriengestütztes pflegefachliches Erfassen von mit der Demenz einhergehenden Unterstützungsbedarfen in der Lebensgestaltung (zu Beginn des Pflegeauftrages und anlassbezogen).

      • Erkennen, Schaffen und Berücksichtigen von Rahmenbedingungen für personzentrierte Angebote und Beachtung der Vorlieben und Kompetenzen des Menschen mit Demenz.

      • Planung von individuell angepassten personzentrierten Maßnahmen auf Basis einer Verstehenshypothese unter Einbeziehung des Menschen mit Demenz und seiner Angehörigen sowie allen beteiligten Berufsgruppen.

      • Koordination von Angeboten und Durchführung von beziehungsfördernden und -gestaltenden Maßnahmen unter Einbeziehung der Angehörigen und anderer Berufsgruppen.

      1.14 Arbeitshilfen zur Maßnahmenplanung

      1.14.1 Explizite Maßnahmenschwerpunkte

      1.14.1.1 Selbstbestimmung

      Erfassung der Wünsche und Bedürfnisse des Pflegebedürftigen aus seiner eigenen Perspektive (der/die Pflegebedürftige hat auch das Recht, Pflegemaßnahmen abzulehnen):

      • biografieorientierte Pflegemaßnahmen und Tagesstrukturierungen,

      • gezielte Bewegungsförderung zur Vermittlung eines Gefühls von Freiheit und Selbstbestimmung sowie Berücksichtigung der Wünsche des Pflegebedürftigen.

      Erfassung der Wünsche und Bedürfnisse des Pflegebedürftigen

      • aus der Perspektive der Angehörigen und der Bezugspersonen oder des gesetzlichen Betreuers, da nicht alle demenziell erkrankten Pflegebedürftigen ihre Wünsche ausreichend äußern können.

      1.14.1.2 Individuelle Orientierungshilfen

      Konzept zur orientierungsfördernden und individuellen Milieugestaltung (der Zimmer und Aufenthaltsräume und der Außenflächen) mit:

      • örtlichen Orientierungshilfen (Unterstützung der individuellen Raumgestaltung),

      • zeitlichen Orientierungshilfen (Kalender, Uhren),

      • situativen Orientierungshilfen (Tagesstrukturierung),

      • persönlichen Orientierungshilfen (persönliche Fotos und Erinnerungsgegenstände).

      1.14.1.3 Ermittlung und Dokumentation, Auswertung und Anpassung des Wohlbefindens von Menschen mit Demenz

      • Ermittlung der Bedürfnisse und Gefühle sowie der Handlungen und Aktivitäten, welche die Zufriedenheit des Pflegebedürftigen fördern.

      • Aussagen des Pflegebedürftigen zu seinem Wohlbefinden erfassen.

      1.14.1.4 Überschaubares Pflegeteam

      • Auf den Dienst-/Tourenplan mit separater Spalte »Wunsch-Personal« und/oder Spalte »Bezugspflegeteam« hinweisen.

      • Auf die Übersicht »Interne Bezugspflegeteams« hinweisen.

      1.14.2 Textbausteine von A–Z zur Maßnahmenplanung

      Bitte jeweils differenziert inklusive »Wer/Wie/Was/Wann/ggf. Wo/Wie oft?« formulieren!

      • … Anschuldigungen ignorieren, nicht mit der zu betreuenden Person diskutieren

      • … auf nonverbale Körpersprache achten

      • … auf Wunsch etwas vorlesen

      • … auf Wunsch Seelsorger informieren

      • … beruhigendes Gespräch

      • … Bewusstseinskontrolle

      • … Blickkontakt herstellen

      • … die pflegebedürftige Person für jede Tätigkeit loben, die er/sie selbst verrichtet, z. B. mit Worten, durch Berührung etc.

      • … Gespräche führen, aktives Zuhören

      • … Gespräche anbieten, Zuwendung

      • … Gespräche und Kontaktpflege, Vertrauensaufbau

      • … Hörgerät einsetzen und Funktionsweise erklären

      • … in einfachen kurzen Sätzen sprechen

      • … Information über Tageszeiten, Örtlichkeiten, Personen, Situationen

      • … intervenierendes Gespräch

      • … jahreszeitliche Orientierung fördern

      • … kleine Aufgaben zuteilen (soweit möglich, z. B. hauswirtschaftliche Tätigkeiten)

      • … Konfrontation mit demenzieller Symptomatik vermeiden

      • … Kochen, Bereitstellen der Nahrung

      • … langsam, aber deutlich und bestimmt sprechen

      • … Lebensgewohnheiten ermitteln

      • … motivierendes und ermutigendes Gespräch

      • … Nähe und Verständnis akzeptieren

      • … Nähe und Verständnis zeigen

      • … orientierendes Gespräch

      • … Orientierungshilfen geben (realitätsorientiertes Training)

      • … reflektierendes Gespräch

      • … Schreibhilfen zur Verfügung stellen

      • … Situation erklären

      • … situatives Gespräch

      • … Uhr/Kalender/Orientierungstafeln verwenden

      • … Validation, Wertschätzung