A. F. Morland

Killer sind auch nur Mörder: 7 Strand Krimis


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Mann, nicht schon immer gesagt, an ihr sei eine Schauspielerin verlorengegangen? Mag er es auch ein bisschen anders gemeint haben, und mag es auch nicht gerade eine Glanzrolle sein, die sie spielen durfte (sollte sie doch ahnungslos auf einen billigen Trickdieb hereinfallen!), so war es doch außerordentlich wichtig und auch nützlich, was sie da tun würde.

      „Natürlich wird in dem Karton nur eine billige Wolldecke sein, die sie noch nicht einmal behalten dürfen. Und Sie müssen sich betont ahnungslos verhalten.“

      Seelig lauschte sie Mr. Lakers Anweisungen, während einer der Männer draußen jetzt ein Mikrofon über dem Hauseingang befestigte.

      „Bitte niemals direkt in die Kamera schauen, Mrs. Friebe, und immer laut und deutlich sprechen! Wir drehen alles vor Ihrer Haustür ab, damit wir Ihre Wohnung nicht betreten brauchen, wo auch die Lichtverhältnisse wesentlich ungünstiger sind.“

      Nach ein paar Minuten weiterer Anweisungen seitens des Regisseurs war der große Augenblick endlich gekommen! Die Haustür wurde geschlossen, gleich darauf ertönte die Glocke, und Mr. Laker stand mit seinem Kameramann im Türrahmen.

      Beide unterhielten sich wie besprochen, schließlich willigte Amelia zum Kauf ein, holte ihr Portemonnaie, und die Heizdecke wechselte ihren Besitzer.

      Nachdem sie die Tür wieder hinter sich geschlossen hatte, legte sie hastig den Karton im Korridor nieder und eilte zum Telefon.

      Mr. Laker hatte ihr erklärt, dass die nächste Szene (so wie es in „Trick 17“ üblich war) mit einem Kriminalbeamten vor ihrem Haus „abgedreht“ würde und dass er, wenn sie sie „im Kasten“ hätten, erneut bei ihr klingeln werde, um sich „mit einer kleinen Überraschung“ bei ihr zu bedanken.

      „Und stell Dir vor, Maud, in etwa acht Wochen werde ich in „Trick 17“ auf dem Bildschirm zu sehen sein. Was meinst Du? Ob ich auch sicher sei, dass der Herr vom Fernsehen war? Aber er hatte doch einen Ausweis, den ich mir ganz genau angeschaut habe! Und dann der Lieferwagen und die Kamera und dann...“

      Typisch Maud. Diese neidische alte Ziege! Natürlich wirkte alles gekünstelt, musste bei einem solchen Film ja auch! Und hatte Mr. Laker ihr nicht erklärt, dass alles gestellt sei und nichts echt? Sogar die „Heizdecke“ war nur ein alter Lappen! Eigentlich war überhaupt nichts echt an der ganzen Sache, wenn man es so recht betrachtete, außer – ihre 150 Dollar! Erschrocken ließ Amelia den Hörer fallen und eilte stolpernd zur Haustür. Mit zitternden Händen öffnete sie langsam.

      Die Straße war leer.

      ENDE

      Undercover Mission

      Thriller von Alfred Bekker

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      Ein Ermittler wird in eine Drogengang eingeschleust. Als ultimativen Loyalitätstest fordert man von ihm etwas Ungeheuerliches: Er muss seinen Partner erschießen...

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      ALFRED BEKKER ist ein Schriftsteller, der vor allem durch seine Fantasy-Romane und Jugendbücher einem großen Publikum bekannt wurde. Daneben schrieb er Krimis und historische Romane und war Mitautor zahlreicher Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton Reloaded, John Sinclair und Kommissar X.

      Copyright

      Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker

      © by Author

      © dieser Ausgabe 2018 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

      Alle Rechte vorbehalten.

       www.AlfredBekker.de

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      "FBI! Special Agent Milo Tucker! Keiner rührt sich! Ihr seid festgenommen!" Milo Tucker hatte die SIG in der Rechten und hielt mit links seine ID-Card hoch. Ich spuckte mein Kaugummi aus, ließ dabei den Motor der getunten Harley aufheulen. Meine SIG trug ich unter der schwarzen Lederjacke mit der Aufschrift "Devvilish Demons". Mit zwei V. Das war angeblich cool. Ich warf einen Blick zu den anderen Bikern.

      Meinen Gang-Brüdern. Sie rührten sich nicht. Warteten darauf, dass ich etwas tat. Das Gas der Harley drehte ich voll auf. Das Vorderrad stieg in die Höhe. Ich fuhr auf den einsamen G-man namens Milo Tucker zu, bremste. Das Hinterrad brach aus, ich zog eine dunkle Spur über den Asphalt, bevor die Maschine zum Stillstand kam.

      "Ich sag's nicht noch mal!", rief Milo.

      Ich verzog das Gesicht. "Schätze, du sagst nie wieder was, G-man!" Ich riss die SIG unter der Lederjacke hervor und drückte ab. Getroffen flog Milo Tucker zu Boden und blieb reglos liegen.

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